Färöer-Inseln - Anti-Walfang-Aktion
Hier: Amtliche Walfangstatistik der Färöer-Inseln
Hier: (März 2018) - Offener Brief des WDSF an die Färinger - Schlachten von Meeressäugern (deutsch)
Hier: (March, 2018) - Open letter to Faroese by WDSF - Slaughter of Marine Mammels (englisch)
Veröffentlichungen des offenen WDSF-Briefes in Färöer-Medien:
13.03.2018 - Opinion: Open letter to Faroese about slaughter of marine mammal (Local.fo)
AKTUELL:
19.09.2021: Delfin-Massaker auf Färöer-Inseln sorgt für blankes Entsetzen (Deine Tierwelt)
17.10.2018 - Der umstrittene Walfang (WELTjournal - Ein Filmbericht)
12.09.2018 - “This is very unfortunate branding of our country,” laments former Faroese PM after dolphins hunt (local.fo)
Der vormalige Färöer Premierminister Kaj Leo Holm Johannesen spricht sich gegen das Morden von Delfinen aus
20.06.2018 - Das rote Meer - Färöer-Inseln (Ceta Journal - Bericht der Journalistin Andrea Jeska):
"Es ist das blutigste Volksfest der Welt: Fischer treiben auf den Färöern Wale an den Strand, um sie dort dann abzuschlachten"
20.06.2018 - Pilot whale meat poses health hazard, Faroese warned (Phy.org - AFP)
Unterkategorien
Grausamer Walfang vor unserer europäischen Haustür
(WDSF - 2017/18) Direkt vor unserer europäischen Haustür wurden im Jahr 2017 1.691 Meeressäuger (Grindwale und Weissseitendelfine) auf den Färöer-Inseln, die nördlich von Großbritannien im Nordatlantik zwischen Norwegen und Island direkt am Golfstrom liegen, an öffentlichen Strandabschnitten getötet.
Vom 22.5. bis 11.09.2018 wurden bisher 817 Meeressäuger getötet und vom 21. Mai bis 29. Oktober 2017 wurden laut offiziellen Angaben insgesamt 1.691 Meeressäuger (1.203 Grindwale und 488 Weißseitendelfine) bei 24 Treibjagden grausam an den Strandabschnitten der Inselgruppe abgeschlachtet. Die Färinger verfügen nach Angaben des U.S. Department of State (s. dort etwa in der Mitte des Berichts unter dem Untertitel "The Faroe Islands") aufgrund ihrer positiven Arbeitsmarktlage und erheblicher Exporte von Fischereiprodukten über einen hohen Lebensstandard und ein gut etabliertes Sozialsystem. Es heißt in dem U.S.-Bericht: "Die Inseln verfügen über eine gut entwickelte physische und Telekommunikations-Infrastruktur und verfügen über ausgewogene politische, rechtliche und soziale Strukturen. Der Lebensstandard für die Gesamtbevölkerung (ca. 48.000) ist nach Weltnormen hoch ...". Demnach sind die Bewohner nicht auf das grausame Töten der mit Umweltgiften belasteteten Grindwale, einer Delfinart, angewiesen. Die färöische Gesundheitsbehörde rät vom Verzehr des Walfleischs ab. GEO Television berichtete im Oktober 2017 über das u.a. mit Quecksilber verseuchte Fleisch der Grindwale und die fragwürdige Tradition der Färinger. Die Färinger selbst berufen sich auf alte Traditionen und den kostenlosen Nahrungserwerb. Sie empfinden die weltweite Kritik an ihrer Waljagd als kulturellen Imperialismus, wie der Filmer Mike Day in einem Bericht des "The Guardian" zitiert wird.
Die Regierung des teilautonomen Inselstaates, der noch dem Verband Dänemark angehört aber nicht der EU, fügt sich dem Volkeswillen und die jeweiligen Parteien haben Sorge um Wählerstimmen, falls sie ein Walfangverbot erlassen würden, obwohl die färöische Gesundheitsbehörde gegenüber der Regierung selbst vor dem Verzehr des mit Quecksilber, PCB's und DDE-Giften verseuchten Walfleischs verseuchten Walfleischs warnt.
Für das Jahr 2018 ist durch die Färöer-Inseln geplant, die völlige Unabhängigkeit von Dänemark zu realisieren, das derzeit noch die Hoheit über Bereiche von Justiz, Verteidigung, Außenpolitik und der Währung hat. Der Handel mit den Ländern der EU wird vom dänischen Außenministerium abgewickelt. Dänemark hat sich im CMS-Übereinkommen (Bonner Konvention) gegen ein Walfangverbot auf den Färöer-Inseln ausgesprochen und am 20. Dezember 2002 folgenden Vorbehalt notifiziert: „Die Regierung von Dänemark teilt hiermit nach Artikel XI Absatz 5 des Übereinkommens mit, dass sie einen Vorbehalt dahin gehend anbringt, dass die Änderungen der Anhänge I und II des Übereinkommens hinsichtlich der vorstehend aufgeführten Walarten auf die Färöer und die sie umgebenden Gewässer keine Anwendung finden."
Der Geschäftsführer des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF), Jürgen Ortmüller, bemüht sich seit dem Jahr 2000 vor Ort auf der Inselgruppe und durch international veröffentliche Dokumentationen (z.B. ZDF und Arte TV) das Abschlachten der Grindwale und anderer Delfinarten auf den Färöer-Inseln zu stoppen. Gegen Regelverstöße bei der Waljagd wurde durch das WDSF im Jahr 2010 Strafanzeige gestellt. Durch eine weitere Strafanzeige im Jahr 2013 konnte eine anstehende Treibjagd auf mehr als 50 Weißseitendelfine gestoppt werden. Eine Strafanzeige im Jahr 2014 richtete sich auch gegen die Teilnahme von Kindern bei dem Schlachtvorgang von Grindwalen auf den Färöer-Inseln, die daraufhin durch eine Rechtsgrundlage untersagt wurde. Gleichwohl fand im Jahr 2017 (s. Film) erneut eine Kinderbeteiligung bei einem der Walmassaker statt.
Kreuzfahrtunternehmen boykottieren Färöer-Inseln - Weitere Maßnahmen geplant
Die Kreuzfahrtunternehmen Aida, Costa Crociere, HapagLloyd und TransOceanverzichten nach intensiven Interventionen des WDSF aufgrund der Walmassaker seit 2015 bzw. 2016 auf Färöer-Anlandungen (TransOcean ab 2018 und TUI Cruises ab 2019). Aida hat dazu geschrieben: "Aus Verantwortung gegenüber unserer Crew und unseren Gästen, sowie aus Gründen des Tierschutzes, hat sich AIDA Cruises dazu entschieden, die Färöer-Inseln bis auf weiteres nicht mehr anzulaufen." Im Jahr 2017 hat sich auch TUI Cruises nach jahrelangen Protestaktionen des WDSF und Tierschützerkritiken entschlossen, die Färöer-Inseln ab 2019 nicht mehr anzulanden. Unterstützt wurde das WDSF gegenüber TUI Cruises durch Udo Lindenberg. Das Ausbleiben von mehr als 20.000 Gästen auf der Inselgruppe, auf denen ca. 48.000 Menschen leben, hat durchaus das Potenzial, ein Umdenken in Sachen Walfang zu erreichen. Das Argument, dass der Walfang zum Überleben notwendig sei, gibt es heute nicht mehr.
Im Januar 2013 startete das Tourismusbüro "Visit Faroe Islands" eine neue Strategie für den färöischen Tourismus, um diesen weiter zu fördern. Mit einem Image-Video sollen Touristen angelockt werden. Durch den Boykott der großen deutschen Kreuzfahrtunternehmen hat der Färöer-Tourismus allerdings einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Das WDSF plant aufgrund der intensivierten Walmassaker weitere wirtschaftliche Boykottmaßnahmen durch Länder zu realisieren, die Produkte von den Färöer-Inseln importieren. Im Jahr 2014 wurden Waren im Wert von fast einer Milliarde Euro durch die Färöer-Inseln exportiert; davon 97 Prozent mit Fischprodukten. Die meisten Waren gingen an Russland (11.5 %), Großbritannien (11.3 %), USA (10.6 %) und Deutschland (8.9 %) sowie Nigeria (7.4 %) und Dänemark (6.8 %).
Das WDSF sieht zusammen mit den Kreuzfahrtunternehmen eine Gefährdung der Touristen mit ihren Kindern, zumal das Sichten eines blutigen und grausamen Walmassakers traumatisch ewig in Erinnerung bleibt. Das stark mit Umweltgiften belastete Fleisch der getöteten Meeressäuger wird neben dem Selbstverzehr undeklariert in Restaurants, auf dem Marktplatz der Hauptstadt Tórshaven und von Privatpersonen verkauft und führt ebenfalls zu einer Gefährdung der Gäste. Färinger stellen insbesondere für Kreuzfahrtgäste Verkaufsschilder für Walprodukte in den Fenstern ihrer Häuser auf. Immer wieder halten Touristen-Busse an Stränden mit Walmassakern.
Das WDSF wird nach dem Boykott durch die Kreuzfahrtunternehmen weitere Reiseveranstalter auffordern, sich an dem Tourismusstopp aufgrund des grausamen Abschlachtens von Grindwalen und anderer Delfinarten und der damit auch verbundenen Gefährdung von Gästen zu beteiligen.
Pressemeldungen zum Anlandungsstopp von Kreuzfahrtunternehmen auf den Färöer-Inseln nach WDSF-Interventionen
08.12.2017 - TUI Cruises streicht Färöer Inseln 2019 aus dem Programm (TV-Travelnews24)
27.11.2017 - Ab Sommer 2019: TUI Cruises streicht Färöer-Inseln (Schiffsexperte.de)
25.11.2017 - TUI Cruises will Färöer-Inseln nun doch dauerhaft nicht mehr anlanden (MND)
24.11.2017 - Udo Lindenberg sei Dank? Darum läuft TUI Cruises die Färöer-Inseln nicht mehr an (Hamburger Morgenpost)
23.11.2017 - Udo sei Dank? Tui Cruises läuft Färöer nicht mehr an (gloobi.de)
22.11.2017 - Udo Lindenberg und Tui beschließen Färöer-Bann (Hamburger Abendblatt)
30.10.2017 - Massenproteste wegen Udo Lindenbergs TUI-Kreuzfahrten (Magazin Hogapage)
28.10.2017 - Nach Walfang-Shitstorm - Udo Lindenberg einigt sich mit TUI (Hamburger Abendblatt)
17.07.2017 - Boykottaufruf gegenüber Tui Cruises wegen Anlandungen auf den Färöer-Inseln nach Walmassakern (mnd)
16.08.2017 - Naturschützer demonstrieren gegen Reederei TUI Cruises (Hamburger Abendblatt)
19.08.2017 - TUI Cruises Demo wg. Färöer-Anlandungen mit Udo Lindenberg-Power (Facebook-Fotostrecke)
21.08.2017 - Walfang: Udo Lindenberg will Kreuzfahrtschiffe stoppen (Hamburger Abendblatt)
22.08.2017 - Udos Herz schlägt für Wale und Delfine (WELT/N24)
22.08.2017 - Panikrocker als Umweltaktivist - Udo Lindenberg macht gegen Wal-Massaker mobil (Hamburger Morgenpost)
23.08.2017 - Wegen Walfangs - Udo Lindenberg fordert Färöer-Boykott (BIZ Travel)
06.07.2016 - Kreuzfahrer-Boykott gegen Färöer (BizTravel)
13.07.2016 - Färöer Inseln: Walfang oder Kreuzfahrer? (Deutsche Welle DW - hier: englische übersetzung)
weiterlesen: Thema Kreuzfahrtunternehmen/Färöer - Hintergründe
Auswärtiges Amt warnt
Das Auswärtige Amt warnt in den "Allgemeinen Reiseinformationen" (Stand 29.12.2017) vor dem Eingreifen von Personen auf den Färöer-Inseln bei einer Grindwaljagd. Bei Verstößen gegen Anweisungen der Färöer-Behörden sei mit Geld- und Haftstrafen zu rechnen. So wurden 14 Tierschützer im Jahr 2014 verhaftet und ihre Boote beschlagnahmt.
Quelle: Auswärtiges Amt - Dänemark/Reise- und Sicherheitshinweise
EU-Bann wegen Überfischung
Die EU belegte Schiffe von den Färöer-Inseln im Jahr 2013 mit einem Anlandungs- und Exportstopp in europäischen Häfen aufgrund einer erheblicher Überfischung von Makrelen und Hering durch färöische Fischer. Im Jahr 2014 konnte zwischen der EU und den Färöer-Inseln eine Einigung erzielt werden und der Bann wurde aufgehoben. Fischprodukte machen mehr als 97 Prozent der Exporte der Färöer-Inseln aus, wobei die Hälfte der Makrelenfänge und ein Drittel der gefangenen Heringe in der EU vermarktet werden.
Die Färöer wollen ab 2019 ein Freihandelsabkommen mit Russland und anderen Ländern der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAG) schließen, um sich weitere Märkte zu eröffnen.
Bejagte Arten gefährdet
In einer wissenschaftlichen Studie der IUCN-SSC (Cetacean Specialist Group) aus dem Jahr 2016 (hier: Details der Studie) wurden in den europäischen Atlantikgewässern lediglich rund 26.000 Grindwale (Pilotwale) und etwa 16.000 Weißseitendelfine ermittelt, die jeweils auf den Färöer-Inseln bejagt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Grindwal- bzw. Weißseitendelfin-Bestände im Bereich der Färöer-Inseln keinesfalls höher sind. Demnach sind diese Arten als gefährdet anzusehen. Die offizielle Walfang-Homepage der Faröer-Inseln geht irrtümlich von geschätzten 778.000 Grindwalen (Pilotwale) im östlichen Nordatlantik und von rund 100.000 Grindwalen im Bereich der Inselgruppe aus. Wissenschaftliche Ergebnisse dieser Schätzungen werden jedoch von den Färöer-Inseln nicht dokumentiert. Nach Angaben eines Mitarbeiters des nationalen Naturkundemuseums auf den Färöer-Inseln gegenüber den Geschäftsführern des WDSF und ProWal wurden bei der eigenen Schätzung lediglich fünf kleine Boote eingesetzt und ein Flugzeug. Gesichtete Grindwale vor den Färöer-Inseln seien dann einfach von den Beobachtern schätzungsweise hochgerechnet worden.
Auf der Homepage der IUNC heißt es zu der Spezies der Grindwale (Globicephala melas/Long-finned Pilot Whale): "Wenn sich die taxonomischen Bezeichnungen ändern, wird vermutet, dass einige neue Arten eine Listung unter höheren Risikokategorien rechtfertigen. Da zusätzliche Daten diese taxonomische Unsicherheit auflösen sollten, wird die aktuelle Spezies als Datenmangel angegeben. Zu den Bedrohungen, die zu weitreichenden Rückgängen (Anm.: bei Grindwalen) führen können, gehören ein hohes Maß an anthropogenem Lärm, insbesondere militärisches Sonar und seismische Untersuchungen sowie Beifang. Zu den Hauptbedrohungen, die weitreichende Rückgänge verursachen können, gehören Einflüsse in der Fischerei und der Wettbewerb mit Tintenfischen. Die Kombination möglicher Rückgänge durch diese Faktoren wird als ausreichend angesehen, dass eine 30% ige globale Reduktion über drei Generationen (72 Jahre; Taylor et al. 2007) nicht ausgeschlossen werden kann aus (Kriterium A)." (http://www.iucnredlist.org/details/9250/0)."
Weiter schreibt die IUNC: "Sichtungserhebungen in den Jahren 1987 und 1989 ergaben eine grobe Schätzung von mehr als 750.000 Grindwalen im zentralen und nordöstlichen Nordatlantik (Buckland et al. 1993). Es wird geschätzt, dass etwa 200.000 Langflossen-Grindwale im Sommer südlich der Antarktischen Konvergenz in der südlichen Hemisphäre und etwa 31.000 (CV = 0,27) im westlichen Nordatlantik liegen (Waring et al. 2006), aber einige davon sind Kurz-Grindwale. Es gibt keine Informationen zu globalen Trends. Über Subpopulationen innerhalb der Spezies liegen nur wenige Informationen vor (Donovan et al. 1993). ...
IWC, ICES und NAMMCO sind zu dem Schluss gekommen, dass der Anteil der Färöer vermutlich (!) bei einem geschätzten Bevölkerungsanteil von 778 000 (VK = 0,295) im östlichen Nordatlantik und rund 100 000 im Bereich der Färöer liegt (Buckland et al. 1993; NAMMCO 1997)."
Demnach handelt es sich eindeutig um eine "Vermutung", die durch die aktuelle Studie aus dem Jahr 2016 durch die IUNC-SSC relativiert wird.
Ebenso schreibt die IUNC: "Die Auswirkungen der Reduzierung der Fischbestände und der nachfolgenden Veränderungen des Ökosystems auf die weltweiten Populationen von Langflossen-Grindwalen sind nicht bekannt, könnten aber zu einem Rückgang der Population führen. Die kommerzielle Fischerei auf Tintenfische ist im westlichen Nordatlantik weit verbreitet. Zielarten für diese Fischerei sind Tintenfische, die von Grindwalen gefressen werden, was wiederum die Möglichkeit einer Beuteereduzierung erhöht."
Weiterhin heißt es:" Die vorhergesagten Auswirkungen des globalen Klimawandels auf die Meeresumwelt können sich auf Langflossen-Pilotwale auswirken und Veränderungen im Artenspektrum, in der Abundanz und / oder in den Wanderungsmustern hervorrufen (Learmonth et al. 2006)."
Auf die neueste wissenschaftlichen Studie der IUCN-SSC (Cetacean Specialist Group) aus dem Jahr 2016 wird auf der IUNC-Homepage bisher noch nicht eigegangen. Nach dieser neuesten Studie wurden in den europäischen Atlantikgewässern lediglich rund 26.000 Grindwale (Pilotwale) und etwa 16.000 Weißseitendelfine ermittelt, die jeweils auf den Färöer-Inseln bejagt werden.
Das WDSF hat sich zu dieser IUCN-SSC-Studie geäußert: "Es ist davon auszugehen, dass die Grindwal- bzw. Weißseitendelfin-Bestände im Bereich der Färöer-Inseln keinesfalls höher sind, als in den europäischen Atlantikgewässern. Demnach sind diese Arten u.E. als gefährdet anzusehen."
Es gibt keine genauen Ermittlungen der Grindwalbestände im Nordostatlantik und schon gar nicht im Bereich der Färöer-Inseln, die wissenschaftlichen Grundlagen standhalten. Die Schätzungsmethode der Färinger vor etwa 20 Jahren ist unwissenschaftlich, da mit fünf kleinen Booten und einem Flugzeug wenige Quadratkilometer besichtet und der Bestand einfach hochgerechnet wurde.
Die Studie der Cetacean Specialist Group spricht nicht von der Anzahl der Vorkommen von Grindwalen in der Nähe der Färöer-Inseln, sondern von den Ermittlungen in europäischen Atlantikgewässern. Es ist demnach auch unter Berücksichtigung von Reiserouten von Grindwalen (Golfstrom), die sich dabei teilweise in den Fjorden der Färöer-Inseln verirren und dort getötet werden, davon auszugehen, dass die diesbezüglichen Bestände in den Bereichen der Färöer-Gewässer niedriger als in den Bereichen der gesamten übrigen europäischen Atlantikgewässer sind.
Die Tötungen auch von trächtigen Grindwalkühen auf den Färöer-Inseln reduziert die Population der Grindwale. Der Break-even-point der Nachhaltigkeit einer Bejagung ist aufgrund des von der IUCN bezeichneten Datenmangels nicht feststellbar.
Die vermutete globale Reduktion von Grindwalen von 30 Prozent über einen Zeitraum von drei Generationen nach Angaben der IUNC unter Berücksichtigung von anthropogenem Lärm, insbesondere durch militärisches Sonar und seismische Untersuchungen, sowie durch Beifang und der Fischerei (Nahrungsentzug der Grindwale) und der Bejagung insbesondere durch die Färöer-Inseln lässt durchaus den Schluss zu, dass der Bestand der Grindwale als gefährdet anzusehen ist.
In Hotels, Restaurants und auf Märkten der Färöer-Inseln wird das kontaminierte Fleisch der Grindwale (Pilotwale, eine Delfinart) verkauft, ohne dass es gekennzeichnet ist
Das stark mit Schwermetallen (Quecksilber und polychlorierte Biphenyle (PCB) sowie DDE, einem Abbauprodukt des Insektizids DDT) belastete Walfleisch und der Walspeck gelangt neben dem Selbstverzehr auch in den kommerziellen Verkauf in Hotels, Restaurants und Marktständen auf der Inselgruppe. Teilweise ist das Fleisch für Kunden dabei nicht als solches gekennzeichnet (z.B. auf Fischbuffets). Touristen sollten daher keine Fischwaren auf den Färöer-Inseln zu sich nehmen, um eine mögliche Gesundheitsgefährdung auszuschließen. Die Färöer-Gesundheitsbehörde warnt vor dem Verzehr des kontaminierten Walfleischs. Das Hamburger Fischunternehmen Gottfried Friedrichs hat dem WDSF nach Interventionen zugesagt, keinen Lachs mehr von der Färöer-Inseln zu importieren. Gleichwohl importiert die Lebensmittelkette Lidl Lachs aus Aquakulturen der Färöer-Inseln, der nachweislich stark mit Umweltgiften belastet ist, wie das Magazin Stern berichtete. Die Generalstaatsanwaltschaft in Kopenhagen hat dem WDSF nach einer Strafanzeige gegen den kommerziellen Walfleischverkauf bestätigt, dass dieser für lizensierte Färöer-Restaurants erlaubt ist, obwohl das Walfleisch und der -Speck stark mit Umweltgiften belastet sind. Dem WDSF wurde von der Generalstaatsanwaltschaft empfohlen, ein Fangverbot im politischen Kontext durchzusetzen.
weiterlesen: "Färöer-Walfleischverseuchung"
Massenmord von Meeressäugern
Vom 21. Mai bis 29. Oktober 2017 wurden lt. amtlicher Walfangstatistik insgesamt 1.672 Meeressäuger (1.203 Grindwale und 469 Weißseitendelfine) bei 24 Treibjagden grausam an den Strandabschnitten der Inselgruppe abgeschlachtet.
Im Jahr 2014 platzierte ProWal mit WDSF-Unterstützung Vergrämergeräte (Pinger) in verschiedenen Meeresbereichen der Inselgruppe (s.u.), um die Grindwale davon abzuhalten, in die Strandbereiche zu schwimmen, sodass es "nur" zu drei Treibjagden mit 48 getöteten Grindwalen kommen konnte (Bericht s.u.).
Hier: WDSF/ProWal-Fotogalerie Färöer-Grindwaljagd
https://www.youtube.com/watch?v=__CsxBzEcRY&feature=youtu.be
Kinder beteiligen sich am Walmorden
In einem Bericht des Färöer-Mediums "Norðlýsið" werden Fotos und ein Video mit Kindern gezeigt, die am 20. August 2017 an dem blutigen Walfang im öffentlichen Strandbereich des Ortes Borðoyarvík teilgenommen haben. Bei dieser Treibjagd wurden 27 Grindwale massakriert. Das WDSF hat gegen die Kinderteilnahme Strafanzeige bei den Justizbehörden der Färöer-Inseln und Dänemark gestellt.
https://www.youtube.com/watch?v=LfUBQwLeqQ4&feature=youtu.be
WDSF-inititierter Boykott gegen Färöer-Band Týr - Sendung: arte-TV Tracks (deutsch)
arte TV: "Weil ihr Sänger sich an der traditionellen Waljagd beteiligt, wird die Viking-Metalband Týr von den Färöer Inseln in Deutschland weitestgehend boykottiert. „Tracks“ hat mit beiden Seiten gesprochen." Der TV-Sender arte hat Interviews mit dem Frontmann von Tyr, Heri Joensen, und dem WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller geführt, der den Boykott der Band initiert hatte. Der Beitrag wurde in der Sendung "Tracks" (hier in Französisch) auf arte-TV am 24.02.2017 gesendet.
arte-Beitrag direkt auf YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=RuecGQjmYRE
weiterlesen
ZDF-Beitrag: Färöer-Walfang und Tierschutz-Aktivitäten
- (Interview mit WDSF-Geschäftsführer)
https://www.youtube.com/watch?v=2BwVwMTCGIk
Hier: ZDF-Filmbeitrag auf Facebook
Die einzig erfolgreiche Methode zur Reduzierung des Grindwalfangs waren bisher Vergrämergeräte durch ProWal/WDSF-Aktionen
Im Jahr 2012 wurden insgesamt 716 Grindwale auf den Färöer-Inseln getötet, im Jahr 2013 waren es 1.104 Grindwale und 430 Weisseitendelfine. Im Jahr 2014 fanden "nur" noch 48 der Meeressäuger bei den barbarischen Abschlachtungen ihren Tod, nachdem Helfer von ProWal mit Unterstützung des WDSF mehr als 100 akkustische Vergrämergeräte (Pinger) zur Abschreckung der Grindwale in verschiedenen Meeresbereichen platziert hatten. Die wissenschaftlich anerkannten Geräte kosten jeweils zwischen 150 und 180 Euro und haben eine Akkulaufzeit von bis zu einem Jahr. Die gesamte Aktion, die durch Spenden finanziert wurde, kostete für das Jahr 2014 rund 30.000 Euro. Bereits Ende Juli 2010 wurde eine Pingeraktion von den Walschützern von ProWal und WDSF in kleinerem Umfang im Meeresbereich der Inselhauptstadt Tórshavn durchgeführt. Danach wurden dort im Jahr 2010 keine Grindwale mehr gesichtet.
Mangels weiterer Spenden (Stichwort: Färöer) konnte die Aktion in den Folgejahren ab 2015 leider nicht fortgeführt werden. ProWal und WDSF hoffen jedoch, die Vergrämeraktion nochmals durchführen zu können, wenn genügend Spenden dafür eingehen. Im Jahr 2015 wurden erneut 508 Grindwale abgeschlachtet und im Jahr 2016 waren es 296 der Säugetiere; vom 21. Mai bis 29. Oktober 2017 wurden insgesamt 1.672 Meeressäuger (1.203 Grindwale und 469 Weißseitendelfine) bei 24 Treibjagden grausam an den Strandabschnitten der Inselgruppe abgeschlachtet. Aufgrund einer wissenschaftlichen Studie wurde nachgewiesen, dass Orcas (Killer- bzw. Schwertwale) auch Jagd auf Pottwale und Kleinwale machen. Die von den Orcas bejagten Wale bilden dabei gemeinsame Verteidigungslinien (Quelle: http://bec.ucla.edu/papers/MesnickPaper2.pdf.) Vergrämergeräte (Pinger) mit Orcalaut-Frequenzen haben in diesem Zusammenhang eine entsprechende Wirkung und Grindwale werden dadurch von der Inselgruppe fern gehalten.
Das Wissenschaftsmagazin "scinexx.de" berichtete über Pingeraktionen der Tierschützer in Taiji/Japan. Die Zeitschrift "natur" hatte über "akustischen Signalbojen" gegen die Delfinjagd durch Tierschützer berichtet. Eine beabsichtigte Pinger-Aktion der Organisation Sea Shepherd auf den Färöer-Inseln scheiterte im Jahr 2011 an der Beschlagnahme der Pinger durch den Zoll bei der Einreise auf die Inselgruppe. Bei der Aktion von ProWal und WDSF wurden die Vergrämergeräte jedoch gar nicht erst auf die Färöer-Inseln eingeführt. Die Geräte wurden erfolgreich direkt in den Meersbereichen mit verschiedenen Schiffen eingesetzt.
Aktionen und Proteste gegen den Grindwalfang führten zu Verhaftungen
Die Anwesenheit von Sea Shepherd-Helfern im Jahr 2014 auf der Inselgruppe, die bei den Färingern große Nervosität aufkommen ließ, konnte am 30.08.2014 die brutale Tötung von 35 Grindwalen in Sandur leider nicht verhindern. 14 SSCS-Helfer wurden dabei verhaftet, weil sie die Jagd gestört hatten. Sie wurden einen Tag später wieder freigelassen und abgeschoben. Drei Boote der Organisation Sea Shepherd wurden beschlagnahmt. Zukünftig wollen SSCS-Helfer sich bei evtl. Grindwaljagden auf das Dokumentieren beschränken. Die Geschäftsführer von ProWal (Andreas Morlok) und des WDSF (Jürgen Ortmüller) hielten sich nach mehrfachen Dokumentationen in den Vorjahren nochmals von Ende Juli bis Anfang August 2014 eine Woche lang auf der Inselgruppe auf, um die historisch erste Demonstration gegen die grausamen Massaker in der Nähe der Haupstadt Tórshavn durchzuführen. Die Demo, die am höchsten Nationalfeiertag der Färinger "Sankt-Olafs" am 29.07.2014 stattfand, war von den Polizeibehörden genehmigt und wurde von dem dänischen Polizeichef Sörensen kooperativ begleitet. Sea Shepherd-Unterstützer hatten sich nach Absprache von Jürgen Ortmüller (WDSF) mit Paul Watson (Sea Shepherd-Gründer und WDSF-Kuratoriumsmitglied) an der Demonstration nicht beteiligt.
Der ersten Grindwaljagd im Jahr 2015 am 06. Juni 2015 fielen 154 Grindwale zum Opfer. "Monster und Mörder" waren noch die harmlosesten Kommentare, die sich daraufhin in Internet-Netzwerken fanden (hier: Statistik der Schlachtungen). Im Jahr 2015 waren es 508 Grindwale und zwei streng geschützte Nördliche Entenwale, die getötet wurden.
Lizenz zum Töten
200 Männer, eine Frau und Kinder nahmen im Februar 2015 an einem ersten Vortrag auf den Färöer-Inseln über die korrekten Methoden der Grindwaljagd teil, um die ab 1. Mai 2015 erforderliche Lizenz zum Töten von Grindwalen und anderen Delfinarten zu erlangen, die nach mehreren WDSF-Strafanzeigen eingeführt wurde. Die aktive Teilnahme an den Treibjagden sind seit dem für Einwohner und Fischer verboten, die über keine Lizenz verfügen. Alle Teilnehmer müssen sich speziell ausbilden lassen, um ab Mai 2015 Grindwalljagden und das Abschlachten durchführen zu dürfen. U.a. dürfen nur noch Haken mit halbrundem Kopf und eine Art Lanze zum Töten der Tiere verwendet werden (s.a. Parliamentary Act No.56 dated May19, 2015, on Pilot Whales and OtherSmall Whales as Amended by Parliamentary ActNo. 44 dated May 6, 2016).
Der Einsatz von Messern soll weitgehend verboten werden. Im Februar und im März 2015 waren es bereits insgesamt etwa 2.230 Färinger, welche die Lizenz zum Töten durch Teilnahme an den Vorträgen erhalten haben. Mit weiteren Lizenznehmern ist zu rechnen. Die Färöer-Inseln haben rund 48.000 Einwohner.
Ein Beitrag von Save the Ocean aus Juli 2017 zeigt, wie die gefangenen Grindwale nach dem Abstechen bis zu ihrem Tod leiden müssen und welch grausamen Spaß die Grindwaljäger an der brutalen Treibagd und den Tötungen haben.
Gesetzesverstöße bei der Treibjagd führten zur Verschärfung der Regeln
Als sich die ProWal- und WDSF-Geschäftsführer Andreas Morlok und Jürgen Ortmüller im Jahr 2010 auf den Färöer-Inseln als Pseudo-Angler unter die Grindwalfänger begeben hatten und dabei auch viele Gespräche mit Einwohnern führten und Videos vor Ort von den Massakern gesichtet hatten, wurden von den Tierschützern etliche Gesetzesverstöße bei der Grindwaljagd festgestellt.
Das WDSF reichte daraufhin bei der zuständigen Bundespolizei in Dänemark, welche die Justizaufsicht auf den Färöer-Inseln ausübt, eine Strafanzeige ein. Insbesondere bei einer Grindwaljagd in Klaksvik im Jahr 2010 wurden mehrfache Verstöße (u.a. ungesetzliche Tötungsmethoden und Abschlachten bis zum Morgengrauen) gegen die Färöer-Gesetze zur Grindwaljagd sogar selbst von Färingern moniert. Die Generalstaatsanwaltschaft in Kopenhagen teilte dem WDSF im Mai 2013 mit, dass auch das färöische Ministerium für Ernährung einbezogen wurde, das an den neuen Vorschriften des Grindwalfangs durch das Fischereiministerium der Färöer mitgewirkt hat. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte dem WDSF ausdrücklich vorgeschlagen, seine "Überzeugungen im politischen Prozess geltend zu machen". Das Ergebnis findet sich nun auch in der neuen Richtlinie zu den Methoden des Grindwalfangs auf den Färöer-Inseln die unmittelbar nach Abschluss der Strafermittlungen festgelegt wurde. Dies bestätigte den WDSF- und ProWal-Geschäftsführern ebenfalls der dänische Polizeichef Sörensen bei einem weiteren Färöer-Aufenthalt im Jahr 2014.
Ein Färinger selbst zu den neuen Rechtsvorschriften im Jahr 2014: "Eine große Mehrheit der Teilnehmer der Grindwaljagden wird sich nicht die Mühe machen, an diesen obligatorischen Walfang-Kursen teilzunehmen und vermutlich wird der Walfang dadurch beendet werden können. Je weniger Personen an den Pflichtkursen teilnehmen, desto weniger wird die Walfangjagd ein Teil der Färöer-Tradition. ... In Neufundland wurden in den 1960er Jahren ähnliche neue Regeln ausgegeben. Die meisten Walfänger nahmen an den Kursen nicht teil, sodass der Walfang dort inzwischen fast völlig eingestellt wurde. Dies wird auf den Färöer-Inseln nicht eine sofortige Beendigung des Grindwalfangs bedeuten, aber es der Anfang vom Ende." Nach der anfänglichen Teilnahme durch rund 2.300 Färinger alleine in den Monaten Februar und März 2015 an den Pflichtkursen sieht das WDSF dies anders und geht davon aus, dass die Grindwalmassaker weiterhin intensiv fortgeführt werden (s. amtl. Walfang-Statistik).
Nach den rechtlichen Interventionen des WDSF erließen die Färöer-Inseln weitere neue Rechtsgrundlagen im Jahr 2013:
Skandal bei Lidl aufgedeckt - Deutsche Lebensmittelketten mit verseuchtem Lachs
Ein färinger Fischer hat den Tierschützern von ProWal und WDSF auf den Färöer-Inseln berichtet, dass die mit Umweltgiften wie Methyl-Quecksilber und PCB's kontaminierten Innereien und Reste der getöteten Meeressäuger nur etwa 200 Meter vor den Küsten in Fjordbereichen mit rund 40 Meter Tiefe auch in unmittelbarer Nähe von Aquakulturen mit Lachsbeständen entsorgt würden. Es dauere ungefähr ein bis zwei Jahre bis sich alle Innereien zersetzen und Fleischrückstände der abgeschlachteten Grindwale im Wasser von den Knochen gelöst hätten. Die Zuchtlachse werden durch die Nahrungsaufnahme der verseuchten Grindwal-Rückstände ebenfalls mit Giften belastet. Die Netzbereiche der Lachskulturen haben jeweils eine Tiefe von 25 bis 30 Metern. In einem einzigen Aquakultur-Rundbecken werden mdst. 70.000 Lachse gehalten. In einem inzwischen gelöschten LIDL-Werbefilm wurde eine Lachszucht im Walfangort Hvannasund beschrieben. Ausdrücklich wurde in dem LIDL-Werbefilm erläutert, dass das Wasser im Fjordbereich der Aquakulturen in ständiger Bewegung ist. Die Lachse würden dort 16 bis 18 Monate bis zur Schlachtung gehalten.
Das WDSF hat bei LIDL interveniert, den Lachsimport unverzüglich zu stoppen. Die Lebensmittelkette beteiligt sich mittelbar auch an der Tierquälerei von Seemöwen, die sich in den Schutznetzen über den Aquakulturen verfangen und dort elendig sterben (s. Fotos). Die Tierschützer haben dies mit Film- und Fotoaufnahmen dokumentiert. Lidl hat sich auch im Jahr 2017 in einer Antwort an das WDSF unbeirrt geäußert, dass sie auch weiterhin Lachs aus Aquakulturen von den Färöer-Inseln im Verkauf verwenden wollen.
Das Magazin Stern hat in einem Bericht darauf hingewiesen, dass Lachs von den Färöer-Inseln ein Vielfaches an chlorierten Kohlenwasserstoffen wie Dioxinen, polychlorierten Biphenylen (PCB) und Hexachlorbenzen (HCB), lt. Angaben von US-Forschern im Fachjournal "Science" beinhaltet. Zu den chlorierten Kohlenwasserstoffen zählen viele der giftigsten Substanzen überhaupt. Sie gelten unter anderem als Auslöser von Krebs, neuronalen Veränderungen und Schädigungen des Immunsystems. Bei Farmlachs lag zum Beispiel der durchschnittliche Dioxin-Gehalt elf Mal höher als bei Wildlachs. Zuchtlachs aus europäischen Kühltheken enthielt die höchsten Anteile chlorierter Kohlenwasserstoffe. Wer mehr als ein Mal pro Woche Lachs von Farmen esse, sei möglicherweise einem höheren Krebsrisiko ausgesetzt, folgerten die Forscher aus ihrer Untersuchung. Zuchtlachse aus Schottland und von den Färöer-Inseln waren am stärksten belastet.
Hier ein Auszug aus einem Hinweis einer wissenschaftlichen Studie der University of Albany in New York, aus der sich ergibt, dass der Lachs von den Färöer-Inseln aus Aquakulturen, den Lidl auch in Deutschland vertreibt, aufgrund von Kontaminationen äußerst gesundheitsbedenklich ist. Der einzige Grund, dass das Lachsfleisch in der EU verkauft werden darf, sind die erst kürzlich nach oben angepassten Grenzwerte der EU. Das ändert nichts an der Tatsache, dass das Lachsfleisch bei Lidl von den Färöer-Inseln giftig ist:
"The researchers also found that toxin levels in European farm-raised salmon were significantly higher than in North American or South American farm-raised salmon. Levels of PCBs, dioxins, toxaphene and dieldrin were highest in farmed salmon from Scotland and the Faroe Islands (Denmark) and lowest in farmed salmon from Chile and Washington state, though Hites pointed out that even these comparatively uncontaminated South American salmon had high levels of other toxins."
Der anhaltende Lild-Verkauf von Lachsfleisch aus Aquakulturen von den Färöer-Inseln wird damit zum gesundheitgefährdenden Lidl-Drama! In weiteren (englischsprachigen) Veröffentlichungen wird hingewiesen, dass der Lachsfleischverzehr aus Importen mit kontaminiertem Lachs (also auch Färöer) sich auf drei mal im Jahr (!) beschränken sollte.
Der englische Guardian schrieb: "Avoid farmed salmon from Scotland and the Faroe Islands, and buy wild salmon if possible. For fish from these areas, the monthly limit was a mere quarter of a serving, equating to three servings a year. Wild salmon can be consumed at levels as high as eight meals per month, according to the study."
LIDL hat auf ausdrückliche Intervention des WDSF trotz des Stern-Berichts auch in den Folgejahren bis 2017 nicht reagiert und verkauft weiterhin den nachweislich gesundheitsbedenklichen Lachs aus Aquakulturen von den Färöer-Insen.
Die blutige Waljagd auf den Färöer-Inseln
Sobald Grindwale (Pilotwale) oder andere Delfinarten durch Färinger Fischer, von Helikopter-Taxis aus oder durch Kapitäne der Fähren zwischen den 18 zerklüfteten Inseln in den Fjorden oder in Meeresnähe im Bereich der Färöer-Inseln im Nordatlantik gesichtet werden, verbreitet sich die Nachricht per SMS, Telefon und Radio wie ein Lauffeuer über die gesamte Insel mit ihren rund 48.000 Einwohnern. Bei den Treibjagden werden auch Schnellboote und Jet-Skis eingesetzt, wobei sich die Färinger bei ihrem grausam anmutenden Walfang immer noch auf ihre 400 Jahre alte Tradition berufen. Offiziell gibt es 22 Fangbuchten (Anm.: Im Jahr 2017 wurden drei weitere Fangbuchten freigegeben).
Um die Wale in Panik zu versetzen und sie in die zum Schlachten vorgesehenen Buchten zu delegieren, benutzen die Waljäger sogenannte Fastakast, die an Seilen hinter den Booten hergezogen werden und dabei sirenenähnliche Geräusche erzeugen. Steine werden in das Wasser geworfen, um durch Luftblasen eine künstliche Wand zu erzeugen, die das natürliche Sonar der Tiere irritiert.
Entsprechend der nationalen Färöer-Fangvorschriften muss ein Grindwal nach Eintreiben eines Fanghakens in das Atemloch und der Verwendung eines Messers (Lanze) innerhalb weniger Sekunden getötet werden. Das dauert nach Augenzeugenberichten in der Praxis jedoch meist viel länger und die Meeressäuger erleiden einen grausamen und langsamen Tod. Mit einem langen scharfen Messer bzw. einer Lanze wird die Halsschlagader durchtrennt, sodass das Tier noch im seichten Wasser ausbluten soll. Nach spätestens 24 Stunden muss die Schlachtung und die kostenlose Verteilung des Walfleischs an die Teilnehmer und Interessenten der Waljagd aufgrund nationaler Vorschriften beendet sein und die Pier, auf der die Wale aufgebahrt und zerlegt werden, desinfiziert sein. Das Walfleisch und der Speck, das nachweislich stark mit Umweltgiften wie Methyl-Quecksilber und PCB's belastet ist, wird an die Färinger Bevölkerung kostenlos verteilt und in Restaurants und auf Märkten an Touristen und Gäste verkauft, wie die beiden Geschäftsführer Andreas Morlok (ProWal) und Jürgen Ortmüller (WDSF) bei ihren Aufenthalten auf der Inselgruppe in den Jahren 2010 und 2014 aufdecken konnten. Die Bewohner auf den Färöer-Inseln haben das höchste Parkinson-Risko weltweit (s. Welt/N24). Meist beteiligen sich Hunderte von Färöer-Bewohnern mit ihren Kindern als Augenzeugen an den Abschlachtungen, wenn die Grindwaljäger die Tiere in enge Buchten oder an die Strände zum Töten getrieben haben.
Jungen lebenden Eissturmvögeln wird beim Kescherfang der Kopf abgerissen
Aber nicht nur Grindwale, Entenwale und Delfine fallen den grauenhaften Massakern der Färinger zum Opfer. Jedes Jahr im August wird die Jagd auf tausende Jungtiere der Eissturmvögel eröffnet. Zu einem Zeitpunkt, zu dem die jungen Vögel noch Fett ansetzen und dabei flugunfähig sind, werden sie von Färingern mit Keschern aus dem offenen Meer gefischt. Bei lebendigem Leib werden ihnen die Köpfe abgerissen, um sie nach dem Rupfen und Ausnehmen als Delikatesse zu verspeisen. Der Eissturmvogel ist in Deutschland durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt und wird in der Roten Liste der Brutvögel als spezifische Art mit geografischer Restriktion geführt. Bei dem Inselaufenthalt der beiden Tierschützer von ProWal und WDSF schilderte der Betreiber des örtlichen Aquariums in der Hauptstadt Thorshavn die brutale Jagd in allen Einzelheiten.
Dieses nachfolgende YouTube-Video über den grausamen und brutalen Fang der Eissturmvögel ist nichts für schwache Nerven und kleine Kinder:
https://www.youtube.com/watch?v=7LUv4sEyfcw
Färöer-Premierminister rechtfertigt Grindwaljagd und fordert Toleranz und Gastfreundschaft gegenüber Tierschutz-Aktivisten
In einem am 17.06.2015 veröffentlichten Brief an den Herausgeber der Oxford Mail schreibt Kaj Leo Holm Johannesen, damaliger Premierminister der Färöer-Inseln:
"In den vergangenen 30 Jahren haben Gegner der jahrhundertealten Praxis der Lebensmittel-Verwendung von Grindwalen auf den Färöer Inseln ihre Meinung bei Besuchen geäußert. Jetzt, wo Aktivisten erneut ihre Ankunft in unserem Land bekannt gegeben haben, ermutige ich jeden Färöer Inselbewohner, die gleiche Toleranz und Gastfreundschaft zu zeigen, die so lange unser Markenzeichen als kleiner Inselstaat ist. Während wir das Recht haben, Grindwale zu jagen, müssen wir auch das Recht respektieren, dagegen zu protestieren.
Seit Anbeginn der Zeit hat die Menschheit Tiere als Lebensmittel gejagt. Der Walfang auf den Färöern ist nachhaltig und umfassend geregelt und wird unter überwachten Bedingungen mit einem Schwerpunkt auf den Tierschutz durchgeführt. Es ist ein natürlicher Teil des färöischen Leben und Grindwafleisch und Speck sind geschätzte Nahrungsergänzungsmittel für viele färöische Haushalten. So wie dies ein gesetzlich festgelegtes Recht ist, so sind dies auch die Meinungsfreiheit und das Recht auf friedlichen Protest, die grundlegende Teile einer jeden Demokratie sind.
Die färöische Regierung steht in regelmäßigem Kontakt mit der Polizei. Friedlicher Protest ist eine Sache, aber die Verletzung unserer Gesetze und Eingriffe auf das Volkseigentum der Menschen müssen durch die Polizei, die für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zuständig sind, gewürdigt werden. Die Färöer-Inseln sind ein friedliches Land mit einem völlig gerechtfertigten Ruf als offene und einladende Gesellschaft und stolz auf ihre einzigartige Geschichte, Wirtschaft und Kultur. Ich vertraue darauf, dass der färöischen Gastfreundschaft und Offenheit mit Respekt begegnet wird."
Anm.: Der Walfang auf den Färöer-Inseln ist entgegen der Aussage des damaligen Premierministers keinesfalls nachhaltig, zumal die Meeressäuger sich nicht domestizieren lassen. Die natürlichen Bestände werden durch die alljährliche Jagden reduziert. Angaben von etwa 100.000 Grindwalen rund um die Färöer-Inseln beruhen nach Auskunft eines Mitarbeiters des Färöer-Naturkundemuseums gegenüber dem WDSF und ProWal auf Schätzungen. Dabei wurde mit fünf Booten und einem Kleinflugzeug bei einer Zählung die optisch gezählte Menge von Grindwalen eines Quadratkilometers auf eine theoretische Gesamtfläche hochgerechnet. Solche Zählmethoden halten keinen wissenschaftlichen Grundlagen stand. In einer wissenschaftlichen Studie aus dem Jahr 2016 (hier: Details der Studie) wurden in den europäischen Atlantikgewässern lediglich rund 26.000 Grindwale und etwa 16.000 Weißseitendelfine ermittelt, die auf den Färöer-Inseln bejagt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Grindwal- bzw. Weißseitendelfin-Bestände in Bereich der Färöer-Inseln (Nordostatlantik) keinesfalls höher sind. Demnach sind diese Arten als gefährdet einzustufen.
Politik und Regierung der Färöer-Inseln
Erst im April 2017 strich das dänische Parlament den Artikel im Ehegesetz, wonach die Färöer von der Einführung der gleichgeschlechtliche Ehen ausgenommen sind (Dänemark hat die Hoheit für Teile des Justizwesens, der Außenpolitik und der Verteidung der ansonsten autonomen Inselgruppe). Die Unterzeichnung des Gesetzes erfolgte durch die dänische Königin am 3. Mai 2017. Damit waren die Färöer eines der letzten Länder Westeuropas und das letzte Land Nordeuropas, das den gesetzlichen Schutz Homosexueller vor Diskriminierung einführte. Die Bevölkerung der Färöer-Inseln mit derzeit rund 48.000 Einwohnern wird offenbar nicht expandieren, weil junge Frauen reihenweise auswandern.
Seit 1948 gilt: Die Färöer werden als eine Nation innerhalb des Königreichs Dänemark anerkannt, die sich selbst verwaltet. Eine A- und eine B-Liste regelt die Kompetenzen der Landesregierung der Färöer. A-Angelegenheiten sind in voller Zuständigkeit der Färöer, während B-Angelegenheiten mit der Dänischen Regierung abgestimmt werden müssen. Das frei gewählte Parlament hat gesetzgebende Kraft, und der Løgmaður (Regierungschef) muss diese Gesetze ratifizieren.
Außen- und Verteidigungspolitik verblieben vollumfänglich bei Dänemark. Mit der Fámjin-Akte 2005 wurde dies erheblich zugunsten der Färöer geändert. Dort heißt es, dass die Färöer in allen für sie relevanten außen- und sicherheitspolitischen Fragen ein natürliches und echtes Einbeziehungs- und Mitwirkungsrecht auf gleichwertiger Ebene erhalten.
Jeder Bürger auf den Färöern gilt als Angehöriger einer eigenen färöischen Nationalität (Ethnie, Volkszugehörigkeit), die entsprechend im (dänischen) Pass vermerkt wird. Staatsbürgerschaft ist also dänisch, Nationalität färöisch. Dänemark wird auf den Färöern durch die Reichsombudsschaft vertreten, die jedoch kein Stimmrecht hat. Dänemark ist dadurch über parlamentarische Anhörungen und Beschlüsse der Färöer jeweils direkt informiert.
Dänisch muss in der Schule so vermittelt werden, dass jeder Färinger es gut beherrscht (ab der 3. Klasse bis zum Abschluss). Die Färöer wählen zwei Abgeordnete ins dänische Parlament.
Seit 2005 bilden die Färöer eine Wirtschaftsunion mit Island. Eine politische Union (möglicherweise zusammen mit Grönland) steht derzeit aber nicht auf der Tagesordnung. Ebensowenig sind die Färöer-Inseln Mitglied der EU.
Für das Jahr 2018 ist geplant, die völlige Unabhängigkeit von Dänemark zu realisieren.
Die gegenwärtig amtierende färöische Landesregierung wurde am 15. September 2015 gebildet und ist eine linksliberale Koalition mit dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten (Løgmaður) Aksel V. Johannesen an der Spitze der damit Nachfolger von Kaj Leo Johannesen ist. Der Premierminister Aksel V. Johannesen ist bei Facebook vertreten: https://www.facebook.com/aksel.johannesen. - E-Mail-Adresse des Premierministers Aksel V. Johannesen:
Gebrauchsanleitung zum Töten von Grindwalen
Die NAMMCO (North Atlantic Marine Mammal Commission) veröffentlichte eine Gebrauchsanleitung zum Töten von Grindwalen (Instruction manual on Pilot whaling) auf den Färöer-Inseln. Diese Organisation wurde im Jahr 1992 durch die Walfangländer Norwegen, Island, Grönland und die Färöer-Inseln gegründet. Etliche Nationen, die sich gegen den Walfang aussprechen, erkennen die NAMMCO nicht an.