13.05.2023 - Eklat im Duisburger Zoo: Tierschutzaktivisten unterbrechen erneut Delfin Show (My Diamond Ring)

12.10.2022 - Zoo Duisburg- Erstmals Inzucht bei Delfinen (WAZ)

06.09.2022 - Nach strittiger Protestaktion - Delfingeburt im Zoo Duisburg (NRZ)

05.11.2020 - Erneut Nachwuchs im Duisburger Delfinarium (Rheinische Post)

13.12.2018 - Tierschützer toben: Wurden Delfine im Duisburger Zoo mit Valium ruhiggestellt? (Focus online)

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26.11.2018 - Steuerberater heizt dem Zoo Duisburg kräftig ein (Unternehmen-Heute)


Delfinarium Duisburg

 


 

Aus für Altholzkraftwerk – Millionen für den Zoo (Reinische Post)



Nach langen Jahren erfolgloser Zucht und mehr als 100 verstorbener Delfine und Walarten alleine in den Zoos in Duisburg und Nürnberg fordert das WDSF, dass die Delfinhaltung in Deutschland vollständig aufgegeben wird. Seit über 40 Jahren Zuchtbemühungen gibt es in Europa keinen einzigen Delfin, der ausgewildert wurde.

(WDSF - 02.01.2018) Derzeit gibt es nur noch fünf überlebende Große Tümmler im Zoo Duisburg aus Nachzuchten, zwei Delfine aus Wildfängen und einen separat und isoliert gehaltenen Amazonas-Flussdelfin. Zu verzeichnen sind mdst. 68 verstorbene Delfine und Wale seit 1965 im Zoo Duisburg. Von 31 Nachzuchten bei den Großen Tümmlern haben bisher seit 1978 lediglich neun Tiere überlebt (Stand 18.09.2017). Von diesen neun Delfinen wurden zwei Delfine (Darwin und Diego) in den Rancho Texas-Vergnügungspark nach Lanzarote und zwei Delfine (Dolly und Donna) in den Tiergarten Nürnberg transferiert. Die Todesrate alleine bei den Nachzuchten (incl. 5 Fehlgeburten) liegt demnach bei über 70 Prozent im Delfinarium des Zoo Duisburg. Die Nachzuchtbemühungen sind daher keinesfalls nachhaltig. Die "National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA)" beziffert die Lebensspanne von Großen Tümmlern in freier Wildbahn mit 40 bis 60 Jahren. 

Delfinarien sind "Auslaufmodelle"

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Die Zeichen der Zeit stehen auf Schließung aller Delfinarien – sie sind Auslaufmodelle. Wir lehnen diese Anlagen ab, auch weil klar geworden ist, dass Zoos keinen Beitrag zur Arterhaltung von freilebenden Delfinpopulationen leisten können und die Haltungsbedingungen der sensiblen Meeressäuger katastrophal ist. Noch nie wurde überhaupt ein Delfin aus einem Delfinarium in der EU wieder ausgewildert. Die Spezies des Großen Tümmlers (Tursiops truncatus) ist nicht gefährdet und es besteht kein Anlass einer künstlichen Populationserhaltung. Die wenigen überlebenden Nachzuchten können nicht ausgewildert werden, weil sie in Gefangenschaft das natürliche Nahrungs-Jagdverhalten nicht erlernt haben. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt in Gefangenschaft deutlich niedriger als bei frei lebenden Delfinen, die ein Alter von über 50 Jahren erreichen können. Trotzdem forcieren die Zoos ihre Zuchtbemühungen. Einen gesetzlichen Zoo-Bildungsauftrag mit über 100 verstorbenen Delfin- und Walarten zu erfüllen, ist makaber. Die Todesrate von Nachzuchten liegt in den beiden deutschen Zoos bei mehr als 70 Prozent. Die "Zeit-online" im Jahr 2015: "Von den 22 Delfinen, die seit 1971 in Nürnberg auf die Welt kamen, sind mittlerweile 17 tot." Von 29 Nachzuchten im Zoo Duisburg (Stand Oktober 2016) haben bisher lediglich acht Tiere überlebt (s.a. WAZ v. 15.05.2013). In erster Linie geht es den verbleibenden Zoos mit Delfinarien in Duisburg und Nürnberg darum, zahlende Zoo-Besucher durch das Show-Angebot anzulocken. Dieses Argument ist jedoch durch die gestiegenen Besucherzahlen in Münster nach Schließung des Delfinariums im Jahr 2013 widerlegt. Rund 60.000 Besucher mehr verzeichnete der Münsteraner Allwetterzoo auch im Jahr 2015."

Extremer Besucherrückgang führt zu Eintrittspreiserhöhungen

Bei den Zoo-Besuchern entstehen inzwischen durch die jahrelange Aufklärung des WDSF und Richard O'Barry (Oscar für den Film "Die  Bucht"und Bambi-Preisträger und Ex-TV-"Flipper"-Trainer) sowie der Organisation ProWal und vielen Helfern in der Öffentlichkeit Vorbehalte gegen die Delfin-Gefangenschaft. Fast 200.000 Aufklärungs-Flyer haben WDSF-Helfer seit 2010 an jedem Wochenende an die Zoo-Besucher in Duisburg verteilt. Seitdem hatte der Zoo Duisburg einen Rückgang von rund 140.000 Besuchern zu verzeichnen; ebenso der Tiergarten Nürnberg vor dem ebenfalls Flyer- und Protestaktionen initiiert wurden. Ab 2016 erhöhte der Zoo Duisburg daher seinen Tages-Eintrittspreis pro Erwachsenen auf 16,90 Euro. Der Tiergarten Nürnberg hat Preiserhöhungen ab April 2018 bis zu 22 Prozent vorgenommen.

Im Lagebericht zur Bilanz 2016 der Zoo Duisburg AG heißt es: "Das Geschäftsjahr 2016 der Zoo Duisburg Aktiengesellschaft zeigt gegenüber dem Jahr 2015 gesunkene Tageskarten ... In 2016 wurden die Jahreskarten- und Vereinsmitgliedschaften erstmals mit dem neuen VdZ-Schlüssel von Faktor 10 multipliziert (Anm.: Dauerkarteninhaber werden mit 10 Besuchen pro Jahr kalkuliert) ..., wohl wissend, dass diese Quote nach jetzigem Kenntnisstand die Obergrenze darstellt. Die in der Vergangenheit angepeilte "Millionenmarke" dürfte somit in der Zukunft unerreichbar werden. ... Das Besucherminus bei den Tageskarten in 2016 beträgt 3,4 % gegenüber dem Vorjahr. ... Das Ziel einer Tageskarten-Besucherzahl von 550.000 Besuchern wurde mit rund 533.000 Besuchern jedoch nicht erreicht. ... Es besteht weiterhin ein Risiko für das Fortbestehen des Zoos, sollte die Stadt Duisburg ihr finanzielles Engagement nicht fortsetzen."

Das bedeutet, dass der Zoo Duisburg seine Besucherzahlen schönt, denn es ist nicht nachgewiesen, dass die in den Besucherzahlen 2016 von 825.973 kalkulierten 10 Besuche pro Dauerkartenbesitzer vollzogen wurden. Die Jahreskarten beliefen sich im Jahr 2016 auf 18.138. Der Verein der Freunde des Duisburger Tierpark e.V. wurde mit seiner Mitgliederzahl von 8.695 Mitglieder im Jahr ebenfalls mit dem Faktor von 10 kostenlosen Jahresbesuchen eingerechnet. Mit der Ruhr.Topcard besuchten 66.262 Besucher im Jahr 2016 den Zoo, die ebenfalls keinen Tagespreis bezahlten mussten.

Der Tiergarten Nürnberg mit seinem schadhaften Delfinarium hat ähnliche Besucherprobleme.

Zoo Duisburg und Tiergarten Nürnberg nicht mehr existensfähig

Es verbleiben jetzt in Deutschland nur noch die beiden Delfinarien im Duisburger Zoo und im Nürnberger Tiergarten. Das WDSF fordert die Schließung der Anlagen und bittet die Besucher, dort keine Eintrittskarten zu kaufen. Nach fortlaufenden Protesten des WDSF und ProWal mit Tierschützern vor dem Tiergarten Nürnberg und dem Zoo Duisburg und nach intensiver Aufklärungsarbeit über die katastrophale Delfinhaltung mussten die beiden Zoos seit dem Jahr 2012 erhebliche Besucherrückgänge verzeichnen. Die Städte Duisburg und Nürnberg mussten ihre alljährlichen Zuschüsse aus kommunalen Mitteln auf über 2,5 Mill. Euro wegen der rückläufigen Zooeinnahmen und aufgrund von Sanierungsmaßnahmen in den maroden Anlagen anheben. Im Jahr 2017 war für den Duisburger Zoo ein kommunaler Zuschuss von 4,3 Mill. Euro erforderlich, um einen Konkurs abzuwenden. Grund war ein Rechenfehler bei den Pensionsrückstellungen und ein weiterer Besucherrückgang der 765.000 Euro weniger Einnahmen verursachte und dass unerwartet rund 366.000 Euro für Instandhaltungsarbeiten ausgegeben werden mussten.

Mehrfache Delfnarienschließungen durch WDSF- und ProWal-Initiativen

Nach jahrelangen WDSF- und ProWal-Interventionen hat das Delfinarium im Allwetterzoo Münster Anfang 2013 aufgrund von aufgedeckten Mängel schließen müssen. Der Münsteraner Zoo-Direktor Jörg Adler dazu gegenüber der Münsterschen Zeitung: "Die Haltung entspricht allen Anforderungen, aber wohl nicht mehr dem allgemeinen Zeitgeist. Für eine zeitgemäße Haltung der Delfine wären 20 Millionen Euro nötig und die haben wir einfach nicht."

Jürgen Ortmüller dazu: "Wir hatten allen Delfinarienbetreibern bereits 2008 mitgeteilt, dass das WDSF dafür sorgen wird, dass auch die verbliebenen drei von ursprünglich zwölf Delfinarien in Deutschland aus Tierschutzsicht schließen müssen. Der Münsteraner Zoodirektor wiederholte unsere Aussagen, dass Delfinarien nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen. Das Delfinarium im Heidepark Soltau hatten wir in Abstimmung mit dem neuen Eigentümer, Merlin Entertainments (London), bereits ebenfalls im Jahr 2008 schließen können, insbesondere da wir Boykottmaßnahmen angekündigt hatten. Merlin Entertainments bestätigte uns schriftlich, dass Delfine in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden können und sie daher das Delfinarium im Heidepark aufgeben. Anfang 2013 hat Merlin Entertainments auch die Delfin-Show im italienischen Delfinarium Gardaland konsequent aufgegeben. Auf der Insel Rügen wurde nach intensiven Interventionen auch durch das WDSF der Plan fallen gelassen, ein neues Delfinarium zu bauen. Das Delfinarium im Vergnügungspark Connyland in der Schweiz musste ebenfalls schließen, nachdem wir in jahrelanger Kooperation mit ProWal katastrophale Mängel aufgedeckt hatten. In Abstimmung des WDSF und Schweizer Politikern wurde im Frühjar 2012 vom Schweizer Parlament ein Delfin-Importverbot gesetzlich beschlossen und damit die Schließung des Delfinariums endgültig besiegelt. Ein weiteres Hotel-Delfinarium in Bodrum (Türkei) wurde nach ProWal/WDSF-Protesten geschlossen."

Reiseveranstalter stoppen Angebote für Delfin- und Orca-Shows

Die großen Reiseveranstalter TUI Deutschland (mit TUI Österreich und Schweiz), Schauinsland Reisen sowie alltours stoppten in Abstimmung mit dem WDSF aus Tierschutzgründen weltweit die Bewerbung von Delfin- und Orca-Shows. In Kooperation mit allen anderen großen deutschen Reiseveranstaltern konnte erreicht werden, dass keines der Delfinarien in der Türkei, in Ägypten, Dubai und vormals in Tunesien mehr angeboten wird.


05.06.2013 - Keine negative Auswirkung für den Zoo Münster nach Delfinarienschließung (Westf. Nachrichten)

21.08.2018 - Winkler-Nachfolge klar: Pfleiderer übernimmt im Zoo Duisburg (WAZ)

07.06.2018 - „Der Zoo war mein Baby!“ Direktor Achim Winkler verlässt Duisburger Zoo - das ist der Grund (WAZ)

 

Der Zoo hat keinen Gesprächbedarf!

Von: info <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>
Betreff: AW: UIG-WDSF-Anfrage hinsichtlich der Delfinhaltung
Datum: 6. September 2018 15:21:07 MESZ
An: Jürgen Ortmüller <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>

Sehr geehrter Herr Ortmüller,
vielen Dank für Ihren Hinweis. Wir haben die Dokumente auf unseren Internetseiten überprüft und auf den aktuellsten Stand gebracht.
Im Übrigen sind aus unserer Sicht in der Sache alle Argumente zu unseren beiden Standpunkten ausgetauscht, so dass wir keine Notwendigkeit für ein persönliches Gespräch sehen.

Mit freundlichen Grüßen
aus dem Zoo Duisburg

 

Achim Winkler - WDSF-Foto(WDSF - 07.06.2018) Der Duisburger Zoodirektor Achim Winkler ist seinen Job los. Nach all den Katastrophen im Delfinarium und im Finanzbereich des Zoos war dies absehbar. Mit der Installierung der DVV-Prokuristin Astrid Stewin hat eine Kauffrau nun das Sagen im Zoo. Wir vom WDSF werden versuchen, mit ihr über die weitere Haltung der Delfine zu korrespondieren. Der Duisburger Versorgungs- und Verkehrskonzern (DVV) ist nun anstelle der Stadt der Gesellschafter des Zoos. Über die fortlaufenden Unwahrheiten von Achim Winkler haben wir ausführlich auf unserer Homepage berichtet.

08.06.2018 - Direktor Winkler verlässt Duisburger Zoo (RP online)


03.01.2018 - Toter Baby-Delfin im Duisburger Zoo: Obduktion schließt Blutvergiftung als Todesursache aus - warum starb das Jungtier (DerWesten):

Die übliche Ratlosigkeit des Zoo Duisburg nach den zuletzt vestorbenen Delfinbabys

Delfingeburt Duisburg Daisy 22.12.15(WDSF - 03.01.2018) Die Duisburger Tierärztin Kerstin Ternes gegenüber der Bild-Zeitung am 15.01.2016: „Ich lerne nur dann von den Toten, wenn ich etwas über die Todesursache erfahre.”

Bis November 2016 wurden noch niemals Ergebnisse von pathologischen Untersuchungen der vielen verstorbenen Großen Tümmler vom Zoo Duisburg veröffentlicht. Erst kurz vor dem Erörterungstermin der Berufungsverhandlung vor dem Oberverwaltungsgericht Münster am 06.12.2016 (WDSF ./. Zoo Duisburg AG) veröffentlichte der Zoo einige Sektionsbefunde, wobei bisher immer noch die Vollständigkeit fehlt.

Zoodirektor Achim Winkler am 28.01.2016 widersprüchlich gegenüber dem WDR: "Trotz allerintensivster pathologischer Untersuchungen sind keinerlei Befunde gegeben, was die Todesursache bei den Deflinen ist. Das heißt wir stehen völlig im Dunkeln, haben überhaupt keine Ahnung, woran sind die Tiere letztendlich gestorben."

Gegenüber der WAZ äußert Zoodirektor Achim Winkler am 11.02.2016: "Wir haben, bis auf eine Ausnahme, im Delfinarium noch nie ein Jungtier durch Krankheit verloren, das die ersten beiden Wochen überlebt hat.“ Erneut eine glatte Lüge, denn Winkler verschweigt, dass mindestens sieben Delfinbabys kein halbes Jahr überlebt haben und fast alle an Erkrankungen verstorben sind.

Am 25.08.2015 vermeldete der Zoo nach dem plötzlichen Tod des Delfinbabys von Pepina nach nur einer Woche: "Um PEPINAs Jungtier den Start ins Leben zu erleichtern, erhielt es am zweiten Lebenstag eine einmalige antibiotische Unterstützung." Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) kritisierte, dass auch die Delfinmutter Pepina selbst während der Schwangerschaft an mdst. 13 Tagen ein Antibiotikum wegen eines Hustens und ein Mittel gegen Actinobacterium aufgrund eines Pilzbefalls verabreicht bekam, wie sich aus den tiermedizinischen Berichten des Zoos ergibt. Da sich die Tiermedizin bei der Behandlung von Delfinen an der Humanmedizin orientiert, stellt sich die Antibiotikagabe bei einem Husten nach einer Virusinfektion als tiermedizinische Fehlbehandlung dar, die während der Schwangerschaft auch ein Risiko für das ungeborene Delfinbaby bedeutete.

Das WDSF fordert vom Zoo und den Aufsichtsbehörden, die Delfinhaltung möglichst schnell zu beenden und ein Nachzuchtverbot aufgrund fehlender Nachhaltigkeit ebenso wie in Frankreich einzuführen. Die verbleibenden Delfine sollten in eine menschenbetreute Meeresbucht ihrer Ursprungsländer transferiert werden, weil sie das natürliches Fressverhalten durch die Fütterungen verlernt haben. Bis dahin sollte der Zoo Duisburg boykottiert werden!

Verwaltungsgericht Düsseldorf (WDSF-Foto)

 

(WDSF - Dez. 2016) Aufgrund der Berufung des WDSF gegen ein selbst erwirktes Verwaltungsgerichtsurteil gegen den Zoo aus 2014 (nach einer am 29. November 2012 vom WDSF eingelegten Klage), beschloss das Oberverwaltungsgericht NRW im Dezember 2016, dass der Zoo weitere Daten zur Verfügung stellen muss.

Zu verzeichnen sind mdst. 68 verstorbene Delfine und Wale im Zoo Duisburg. Von 31 Nachzuchten bei den Großen Tümmlern haben bisher seit 1978 lediglich neun Tiere überlebt (Stand 18.09.2017). Von diesen neun Delfinen wurden zwei Delfine (Darwin und Diego) in den Rancho Texas-Vergnügungspark nach Lanzarote und zwei Delfine (Dolly und Donna) in den Tiergarten Nürnberg transferiert. Die Todesrate alleine bei den Nachzuchten (incl. 5 Fehlgeburten) liegt demnach bei über 70 Prozent im Delfinarium des Zoo Duisburg. Die Nachzuchtbemühungen sind daher keinesfalls erfolgreich. Große Tümmler haben in freier Wildbahn eine Lebensspanne von 40 bis 50 Jahren (Quelle: NOAA's National Marine Fisheries Service (NOAA Fisheries Service, or NMFS).

Daten zum Delfinarium Duisburg auf Ceta Base (dort werden unter "Dead" 64 verstorbene Meerssäuger im Zoo aufgeführt)

Erstinstanzliches Urteil des Verwaltungsgericht Düsseldorf aus Oktober 2014 aufgrund einer WDSF-Klage vom 29.12.2012 gegen den Zoo Duisburg:

Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf vom 17.10.2014 gegen die Zoo Duisburg AG:

"Die Beklagte (Anm.: Zoo Duisburg AG) wird verurteilt, der Klägerin (Anm.: WDSF) vollständige Informationen ‑ soweit diese vorliegen – für den Zeitraum ab 01.01.2000 bis 31.12.2007 betreffend

- die tiermedizinischen Tagesberichte einschließlich der Ergebnisse der Blutuntersuchungen,
- die Revierberichte mit Vorkommnissen und die Akten der Futterberichte betreffend alle heute noch im Delfinarium der Beklagten gehaltenen Delfine,
- ferner für die Zeit ab 01.01.2008 bis gegenwärtig die Ergebnisse der Blutuntersuchungen der heute noch im Delfinarium der Beklagten gehaltenen Delfine zu gewähren."

Aufgrund der Berufung des WDSF hat das Oberverwaltungsgericht Münster (AZ: 15 A 2350/14) im Dezember 2016 unter Bezug auf den Beschluss des OVG vom 10.03.2016 bestätigt, dass der Zoo nicht nur die medizinischen Berichte und Revierberichte mit Vorkommnissen zur Delfinhaltung für die noch lebenden Tiere zur Einsicht zur Verfügung stellen muss, sondern auch die Daten der bereits im Zoo verstorbenen Delfine.

Während des Klageverfahrens über zwei Instanzen veröffentlichte der Zoo Duisburg häppchenweise und nur sehr zögerlich u.a. die nachfolgenden Daten auf einer sep. Homepage. Die erste WDSF-Klage gegen den Zoo wurde am 29.12.2012 vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf eingelegt. Ein Teil der Daten auf der Zoo-Homepage wurde erst am 29.09.2014 veröffentlicht, also unmittelbar vor dem erstinstanzlichen Urteil des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts gegen den Zoo vom 17.10.2014. Die Angaben über verstorbene Delfine mit immer noch unvollständigen Sektionsbefunden erfolgten erst nach der für das WDSF erfolgreichen Berufung vor dem OVG NRW in Münster.

- Todeszahlen der von 1978 bis 03.01.2016 verstorbenen 21 Großen Tümmler (inkl. 5 Fehlgeburten) im Zoo Duisburg zzgl. des am 17.09.2017 verstorbenen Deflinbabys
- Todeszahlen der von 1965 bis 2003 verstorbenen 17 Großen Tümmler, die als Wildfänge oder von anderen Delfinarien nach Duisburg gekommen sind

Todesursachen und -zahlen der Delfine (Große Tümmler) lt. Duisburger Zoo

Todeursachen der in den 60'er Jahren importierten neun Delfine:
2 von 9 Tieren verstarben an Fremdkörpern.
1 von 9 Tieren verstarb an einer aus dem Freiland mitgebrachten Schwermetallvergiftung.
4 von 9 Tieren verstarben an Infektionen.
2 von 9 Tieren hatten einen massiven Parasitenbefall.
Insgesamt verstarben sämtliche 9 Delfine, die in den 60'er Jahren zwischen 1965 und 1970 importiert wurden.

Todeszahlen der in den 70'er Jahren importierten drei Delfine:
1 von 3 Tieren verstarb an einem Trauma innerhalb des ersten Monats.
2 von 3 Tieren starben an Infektionen nach 9 bzw. 16 Jahren in Duisburg.
Insgesamt verstarben sämtliche 3 Delfine, die in den 70'er Jahren zwischen 1971 und 1981 importiert wurden.

Todeszahlen der in den 80'er Jahren importierten vier Delfine:
4 von 4 Tieren verstarben aufgrund einer Infektion unterschiedlichen Ursprungs.

Todeszahl des in den 90'er Jahren importierten drei Delfine:
1 Tier verstarb 2003 aufgrund einer Krebserkrankung

Gesamtzahl der bis 2003 verstorbenen importierten Delfine: 17


Insgesamt sind nach Angaben des Zoos zwischen 1965 und 2003 17 verstorbene importierte Große Tümmler zu verzeichnen. Zusätzlich verstarben 21 Jungtiere (inkl. 5 Aborte/Fehlgeburten) nach Angaben des Zoos zwischen 1978 und 2016 zzgl. des am 17.09.2017 verstorbenen Delfinbabys. Demnach fanden lt. Zooangaben bis 2016 mit insgesamt 39 Großen Tümmlern und zusätzlich etlichen Belugas und anderen Wal- und Delfinarten mdst. 68 Meeressäuger ihren Tod im Zoo Duisburg. Der Nürnberger Zoodirektor Dag Encke bestätigte anlässlich einer Bundestagsanhörung im Jahr 2013, dass von den 26 Delfinen, die im Duisburger Zoo geboren worden sind, nur sieben längere Zeit überlebt haben (s.a.:  Zoodirektor nennt Bundestag Zahl der toten Tümmler in Duisburg - WAZ). Zuletzt verstarb in den Jahren 2015, 2016 und 2017 erneut jeweils ein Delfin im Duisburger Zoo, sodass nunmehr von 31 Nachzuchten inkl. Fehlgeburten nur neun Delfine längere Zeit überlebt haben (s.a. aktuelle Bestandsliste). Die Todesrate liegt damit bei über 70 Prozent.

Recherchierte Daten der Jahresberichte des Duisburger Zoos durch das WDSF und des Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL ergaben, dass von 1965 bis 1984 mindestens 65 Wale und Delfine importiert bzw. teilweise durch den damaligen Zoo-Chef Dr. Gewalt selbst gefangen wurden und mdst. 46 davon verstarben:

33 Große Tümmler
17 Jacobita-Delfine
5 Toninas
5 Schweinswale
3 Belugas (Heimat Arktis)
2 Sotalia-Delfine
__
65
==

Von diesen Walarten u. Delfinen wurden bis 1984 drei umgetauscht (ein Beluga und ein Jacobita-Delfin wurden 1975 bzw. 1978 in das SeaWorld San Diego transferiert), 29 lebten weniger als 3 Jahre lang, 12 lebten 4 bis 18 Jahre und nur 5 wurden älter als 20 Jahre. Bis 1984 verstarben demnach mdst. 46 Meeressäuger im Duisburger Zoo. Der Zoo hat bisher die Daten sämtlicher Meeressäuger vor dem Jahr 2000 nicht vollständig veröffentlicht.

Daher ist davon auszugehen, dass das Delfinarium Duisburg seit Bestehen mit mdst. 68 verstorbenen Walarten und Delfinen der größte Delfinfriedhof Europas ist. Der Zoo verweigerte bis zu den beiden Klageverfahren des WDSF jede detaillierte Auskunft zu den Todesfällen.

Andere Quellen:

Die Homepage von Ceta Base listet neben 37 verstorbenen Großen Tümmlern weitere 25 Arten von Belugas und Delfinarten auf, die ihren Tod im Zoo Duisburg fanden.

(s.a. SPIEGEL special aus 1/1997 - Bis 1997 wurden mindestens 47 Delfine in Duisburg "verschlissen")

Weitere Zoo-Veröffentlichungen, die Klagebestandteil des WDSF waren:

- tierpflegerische Tagesberichte mit Futterberichten (Anm.: Obwohl der Zoo erstinstanzlich im Oktober 2014 verurteilt wurde, dem WDSF die Einsicht in die Tagesberichte zu gewähren, wurden die Tagesberichte bis Dezember 2015 vernichtet - s.  Schreiben vom 17.11.2016 der Zoo-Rechtsanwälte)

- Tiermedizinische Daten der einzelnen Tiere mit Blutuntersuchungsergebnisses

- (Unvollständige) Sektionsbefunde, mediz. Daten und Blutuntersuchungsergebnisse von Tieren, die nicht mehr in Duisburg sind

Gegenüber dem Medium DerWesten meinte die Tierärztin des Zoo Duisburg, Frau Ternes, in einer Veröffentlichung am 13.1.2016, dass das erstinstanzliche Verwaltungsgerichtsurteil nur dazu verpflichte, die Behandlungen zu veröffentlichen, nicht aber die Untersuchungen. Das WDSF hatte beanstandet, dass bisher weder tiermedizinische Behandlungen noch Untersuchungen z.B. während der Schwangerschaft der Delfinmutter Daisy veröffentlicht wurden im Gegensatz zur Delfinmutter Delphi, deren Baby am 24.1.2015 geboren wurde. Gegenüber dem Oberverwaltungsgericht NRW verpflichtete sich Frau Ternes im Dezember 2016, dass es Ziel sei, "die Informationen wie tiermedizinische Tagesberichte etc. in den auf das jeweilige Monatende folgenden 4 Wochen in die Internetseite des Zoos einzupflegen. Dies sei als regelhafte Vorgabe zu verstehen."

Die letzte medizinische Medikation bei Daisy fand angeblich im Jahr 2010 mit insg. 95 Milligramm Diazepam (Valium) statt. Seit dem findet sich bei Daisy keine Medikamention (Stand Dez. 2016) mehr auf der Homepage-Veröffentlichung des Zoos, außer 2,5 Tabletten des Antibiotikums Amox/Clav für 5 Tage direkt nach der Geburt von Darwin im Jahr 2011. Erst nach der Berufungsverhandlung im Dezember 2016 wurden vom Zoo Duisburg weitere Medikationen ab 2015 veröffentlicht Vor der Geburt des Delfinbabys Darwin von Daisy wurden 2011 noch Ultraschalluntersuchungen veröffentlicht; ebenso wie jetzt bei Delphi. Kerstin Ternes in DerWesten: „Wir veröffentlichen bereits mehr als wir eigentlich müssten, zum Beispiel Futtermengen. Eigentlich nur für Herrn Ortmüller, weil sich das sonst keiner anschaut.“ (Anm. WDSF: Diese Angaben sollten entsprechend der gerichtlichen Forderung des WDSF dazu dienen, um zu überprüfen, ob die Delfine vor den Shows überhaupt gefüttert werden oder ob sie ihre "Kunststücke" aufgrund von Futterentzug nach dem Belohnungsprinzip machen. Da der Zoo nur die täglichen Futtermengen veröffentlicht, ist nach wie vor nicht feststellbar, wann die Delfine tatsächlich gefüttert werden.)

Der Zoo hatte ganz offensichtlich vor dem Berufungsverfahren des WDSF beim OVG NRW in Münster seine eigene Auslegung des erstinstanzlichen Verwaltungsgerichtsurteils. Das WDSF hatte gegen das selbst erwirkte Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster Berufung eingelegt, denn die Öffentlichkeit hat einen vollständigen Auskunftsanspruch darauf, was sich hinter den Kulissen des Show-Delfinariums abspielt und somit auch auf sämtliche verfügbaren Daten.

Weitere im Netz veröffentlichte Daten zu den Todesfällen von Walen und Delfinen im Zoo Duisburg:

 

 

(WDSF - Dez. 2016) Aufgrund der Berufung des WDSF gegen das selbst erwirkte Verwaltungsgerichtsurteil gegen die Zoo Duisburg AG hat das Oberverwaltungsgericht Münster (AZ: 15 A 2350/14) am 06.12.2016 in einem 3 1/2-stündigen Erörterungstermin mit den Beteiligten unter der Leitung von Richter Dr. Maske unter Bezug auf den OVG-Beschluss vom 10.03.2016 bestätigt, dass der Zoo nicht nur die medizinischen Berichte und Revierberichte mit Vorkommnissen zur Delfinhaltung für die noch lebenden Tiere zur Einsicht zur Verfügung stellen muss, sondern auch die Daten der bereits im Zoo verstorbenen Delfine. Die Kosten beider Instanzen wurden durch das OVG der Zoo Duisburg AG auferlegt, weil der Zoo beide Instanzen verloren hat (s.u.).

Im Vorfeld des Erörterungstermins hatte die Beklagte (Zoo Duisburg) am 17.11.2016 gegenüber dem OVG geschrieben, dass sie "wichtigere Aufgaben zu erfüllen hat, als tagesaktuell Berichte für Personen/Organisationen wie die Klägerin bereitzustellen, deren einziges Bestreben es ist, die Delfinhaltung u.a. im Zoo Duisburg zu beenden." Jetzt musste sich der Zoo vom OVG belehren lassen, dass sämtliche Daten des Urteils dem WDSF (ggf. auch per Internetpräsenz) und damit auch der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen sind, da das Urteil rechtskräftig ist.

 

13.12.2016 - WDR-TV (0:33 Min.)




13.12.2016 - Sat1 mit TV-Bericht - Duisburger Zoo muss ab sofort alle seine Unterlagen und Daten zur Delfinfhaltung offenlegen




(WDSF-15.12.2016) - Zoo Duisburg erfüllte bis zum letzten Termin nicht die Vorgaben des Verwaltungsgerichtsurteils aus 2014 und des OVG-Berufungsbeschlusses aus 2016 und vernichtet Unterlagen - WDSF gewinnt beide Instanzen - OVG beschließt vollständige Kostenübernahme des Zoo

  • Hier: Vollständiger Kostenübernahmebeschluss des OVG Münster vom 15.12.2016 zu Lasten des Zoos für beide Instanzen
    Anm.: Der Hinweis des OVG in dem Kostenbeschluss, dass das Urteil des Verwaltungsgericht Düsseldorf vom 17.10.2014 "wirkungslos" ist, soweit es im Umfang der Zulassung der Berufung nicht rechtskräftig geworden ist, bedeutet, dass die Berufung vollumfänglich Erfolg gehabt hätte, wenn der Zoo keiner Einigung zugestimmt hätte. Das ergibt sich auch aus dem Hinweis des OVG: "Die Beklagte (Anm.: Zoo Duisburg AG) trägt die Kosten des Verfahrens beider Instanzen." Auch weist das OVG ausdrücklich darauf hin, dass trotz der Einstellung des Verfahrens mit Zustimmung beider Parteien die Berufung voraussichtlich Erfolg gehabt hätte. Die beiderseitige Zustimmung der Parteien zur Einstellung beruhte darauf, dass der Zoo Duisburg sich in dem Erörterungstermin am 06.12.2016 verpflichten musste, den Berufungstenor zu erfüllen und dementsprechend auch Daten zu den bereits verstorbenen Delfinen zu veröffentlichen, wie vom WDSF in der Berufung gefordert. "Streitgegenstand ist der Anspruch auf Informationszugang, nicht die Art und Weise des Informationszugangs", heißt es vom OVG im Hinblick auf die Internetveröffentlichungen des Zoos kurz vor dem erstinstanzlichen Urteils gegen den Zoo. Der vom WDSF gestellte Antrag auf Akteneinsicht sei durch die Verpflichtung des Zoos, die bei ihr vorhandenen Informationen über die Delfinhaltung im Delfinarium auf der Zoo-Internetseite zu veröffentlichen, soweit diese vollständig sind und dies auch weiterhin vollzogen wird, erfüllt.
  • Hier: Vollständiges Wortprotoll des abschließenden Erörterungstermins vor dem Oberverwaltungsgericht Münster am 06.12.2016
  • Hier: Vollständiger Berufungsbeschluss des Oberverwaltungsgericht Münster vom 10.03.2016 (AZ: 15 A 2350/14)
    Anm.: Aus der Rechtsbehelfsbelehrung des OVG vom 10.03.2016 (Seite 6) - ergibt sich, dass das Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf damit rechtskräftig war, bis auf den zu erfüllenden Tatbestand des Berufungstenors (Seite 2), dass "die Klägerin (WDSF) Einsicht in die verfügbaren Unterlagen ... auch hinsichtlich der zwischenzeitlich verendeten bzw. nicht mehr im Delfinarium der Beklagten gehaltenen Tiere begehrt" (Seite 4  Nr. 2). Dieser Tatbestand wurde durch den Zoo erst durch die Berufung der Klägerseite erfüllt.

  • Hier: Vollständiges Urteil des erstinstanzlichen Verwaltungsgerichts Düsseldorf gegen die Zoo Duisburg AG vom 17.10.2014 (AZ: 26 K 8374/12) - rechtskräftig seit 10.03.2016  entspr. des Beschluss des OVG v. 10.03.2016 (dort Seite 6)

    Durch die Kostentragung der Beklagten (Zoo Duisburg AG) aufgrund des Beschlusses des OVG Münster vom 15.12.2016 für beide Instanzen ist eindeutig nachgewiesen, dass sie der "unterliegende Teil des Verfahrens" gem. § 154 Abs. 1 der VwGO ist.  Gem.
    § 162 VwGO [Umfang der Kosten] sind die Kosten die Gerichtskosten (Gebühren und Auslagen) und die zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung notwendigen Aufwendungen der Beteiligten einschließlich der Kosten des Vorverfahrens. Dementsprechend hat die Zoo Duisburg AG die vollen Kosten des Klägers (WDSF) aus der ersten Instanz und aus der zweiten Instanz mit den eigenen Rechtsanwaltskosten und der des Klägers (WDSF) in voller Höhe zu tragen. Der Streitwert wurde für beide Verfahren jeweils mit 5.000 Euro vom Gericht festgesetzt.

Obwohl das Verwaltungsgerichtsurteil Düsseldorf vom 17.10.2014 nach zweijähriger Verfahrensdauer seit dem 10.03.2016 durch den Berufungsbeschluss des OVG Münster hinsichtlich des Tenors im Urteil rechtskräftig war, "der Klägerin (Anm. WDSF) Einsicht in die verfügbaren Unterlagen betreffend die tiermedizinischen Tagesberichte einschließlich der Ergebnisse der Blutuntersuchungen, die Revierberichte mit Vorkommnissen und die Akten der Futterberichte ab 1. Januar 2000 bis gegenwärtig zu gewähren, hat die Zoo-Tierärztin "fehlende Sektionsbefunde", die Teil der tiermed. Tagesberichte sind, laut eigener Aussage erst am 05.12.2016 (s. S. 2 des Wortprotokolls), also erst einen Tag vor dem Erörterungstermin, online gestellt.

Allerdings wäre der Zoo Duisburg bereits nach dem rechtskräftigen Verwaltungsgerichtsurteil direkt nach dem 10.03.2016 verpflichtet gewesen, die Unterlagen online zu stellen und hatte seit dem Urteil vom 17.10.2014 ausreichend Zeit dafür gehabt. Erst am 14.11.2016 wurden die fehlenden Sektionsbefunde für fünf Delfine bei dem Institut der Universität Liège angefordert (s. S. 2 des WP). Auf Seite 4 des Wortprotokolls ergibt sich, dass der Zoo durch seine Tierärztin die durch das Verwaltungsgerichtsurteil der Klägerin (WDSF) zu gewährende vollständige Einsicht in die Tagesberichte ab 01.01.2016 "erst seit 3 Wochen gegeben" hat - also ca. seit Mitte November 2016. Als Begründung gibt die Tierärztin an, dass sie sich in Elternzeit befunden habe. Auch in diesem Punkt hatte der Zoo das Urteil nicht erfüllt und das WDSF hätte die Vollstreckung des Urteils erwirken können.

Die tierpflegerischen Tagesberichte vor dem 01.01.2016 habe der Zoo vernichtet, teilte der Rechtsanwalt des Zoos dem OVG Münster mit Schreiben vom 17.11.2016 mit. In einem Bericht auf Facebook spricht der Zoo Duisburg am 14.12.2016 von "Falschbehauptungen" und "Lügen" des WDSF in Zusammenhang mit den Gerichtsverfahren und bestreitet, dass das WDSF das Berufungsverfahren vor dem OVG gewonnen hätte, was aber eindeutig bewiesen ist, zumal das OVG unanfechtbar beschlossen hat, die Kosten beider Instanzen dem Zoo aufzuerlegen. Dass die Homepage des Zoos zum Delfinarium erst im Verlauf des Gerichtsverfahrens der ersten Instanz nach der Klageforderung des WDSF entstanden ist und erst kurz vor dem ersten Gerichtstermin online gestellt wurde, verschweigt der Zoo wohlweislich.

Erst unmittelbar vor der Hauptverhandlung der ersten Instanz (17.10.2014), in welcher der Zoo verurteilt wurde, kam der Zoo Duisburg am 29.09.2014 nach zwei Jahren Verfahrensdauer verfahrenstaktisch teilweise der Klageforderung durch das WDSF nach Transparenz nach, indem auf einer gesonderten Homepage des Zoos Daten teilweise veröffentlicht wurden.

Während des gesamten Verfahrensdauer von rund vier Jahren über zwei Instanzen hat der Zoo nachweislich immer wieder eine Verzögerungstaktik angewandt und Unterlagen vernichtet, offenbar um die begehrten Informationen nicht veröffentlichen zu müssen.

Weitere im Netz veröffentlichte Daten zu den Todesfällen von Walen und Delfinen im Zoo Duisburg:

 

 

Gefangenschaft treibt Delfine in den Selbstmord (Welt/N24)

 

Demo Duisburg 01.06,2016 (WDSF-Foto)    Demo Duisburg 01.06,2016 (WDSF-Foto)

 

Demo Duisburg 01.06,2016 (WDSF-Foto)

ProWal- WDSF-Demo vor dem Duisburger - Fotostrecke (Facebook)

 




 

Der Zoo Duisburg und seine Delfine - "Wieso mussten in Duisburg zwei Delfinbabys innerhalb eines halben Jahres sterben?" (WDR 28.01.2016)

Die Sektionsbefunde einiger verstorbener Delfine wurden erst kurz vor dem gerichtlichen Erörterungstermin im Berufungsverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Münster (06.12.2016) aufgrund der Klage des WDSF vom Zoo im November 2016 erstmalig veröffentlicht.

 

Derzeit überlebendes Delfinbaby "Debbie" (WDSF-Foto)17.02.2016 - Delfin-Baby "Debbie" ist wohlauf "Zoo züchtet auf Teufel komm raus" (WDR-Text)

17.02.2016 - Delfin-Nachwuchs „Debbie“ im Duisburger Zoo wohlauf - WDSF Kritik (Focus online)
11.02.2016 - Todesursache des Duisburger Delfin-Babys weiter unbekannt (DerWesten)

Anm. zum Beitrag in DerWesten vom 11.02.2016:
Bis heute wurden noch niemals Ergebnisse von pathologischen Untersuchungen der vielen verstorbenen Großen Tümmler vom Zoo Duisburg veröffentlicht!

 05.01.2016 - WDSF-Tierschützer fordern Schließung des Duisburger Delfinariums (Berliner Kurier)

 

07.06.2018 - „Der Zoo war mein Baby!“ Direktor Achim Winkler verlässt Duisburger Zoo - das ist der Grund (WAZ)

(WDSF - 07.06.2018) Der Duisburger Zoodirektor Achim Winkler ist seinen Job los. Nach all den Katastrophen im Delfinarium und im Finanzbereich des Zoos war dies absehbar. Mit der Installierung der DVV-Prokuristin Stewin hat eine Kauffrau nun das Sagen im Zoo. Wir vom WDSF werden versuchen, mit ihr über die weitere Haltung der Delfine zu korrespondieren. Über die fortlaufenden Unwahrheiten von Achim Winkler haben wir ausführlich nachfolgend berichtet.

Zoodirektor Winkler hat "keine Ahnung" über Todesursachen und verbreitet Lügen

Duisburger Zoochef Achim Winkler (WDSF-Foto)(WDSF - 11.02.2016) Am 25.08.2015 vermeldete der Zoo nach dem plötzlichen Tod des Delfinbabys von Pepina nach nur einer Woche: "Um PEPINAs Jungtier den Start ins Leben zu erleichtern, erhielt es am zweiten Lebenstag eine einmalige antibiotische Unterstützung." Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) kritisierte, dass auch die Delfinmutter Pepina selbst während der Schwangerschaft an mdst. 13 Tagen ein Antibiotikum wegen eines Hustens und ein Actinobacterium aufgrund eines Pilzbefalls verabreicht bekam, wie sich aus den tiermedizinischen Berichten des Zoos ergibt. Da sich die Tiermedizin bei der Behandlung von Delfinen an der Humanmedizin orientiert, stellt sich die Antibiotikagabe als tiermedizinische Fehlbehandlung dar, die während der Schwangerschaft auch ein Risiko für das ungeborene Delfinbaby bedeutete. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Antibiotika bei Hustenviren, wobei der Husten meist mit einer Bronchitis einhergeht, völlig wirkungslos sind (Quellen: Wenzel, R.P. et al.: N. Engl. J. Med. 2006; 355 : 2125-2130 und Denne, C. et al.: Arzneiverordnung in der Praxis 2007; Heft 4:  99-100). Durch einen Schnelltest lässt sich feststellen, ob ein Husten durch Viren oder Bakterien ausgelöst ist. Das Risiko von Nebenwirkungen (z.B. Darmentzündung und Antibiotikaresistenz) wird in der Humanmedizin heute weitaus höher eingeschätzt, als die Behandlung eines Hustens mit Antibiotika.

In dem Homepage-Beitrag vom 25.08.2015 hieß es zuerst vom Zoo, dass Pepinas Baby an einer Lungenentzündung verstorben sei. Damit wollte man offenbar die unsinnige Antibiotikabehandlung begründen. Kurze Zeit später wurde auf der Zoo-Homepage am 15.09.2015 darauf hingewiesen, dass "Herz-Kreislaufversagen" die Todesursache gewesen sein soll. Gegenüber dem WDR (s.o.) sagte Winkler dann am 28.1.16, dass er "überhaupt keine Ahnung habe" woran die Delfine verstorben sind. Was soll man dem Zoo da noch glauben? Am 24.08.2015 wurde eine Sektion des verstorbenen Delfinkalbs von Pepina vorgenommen. Demnach datiert der zusätzliche mikrobiologischen Befund vom 31.08.2015. Der erst im November 2016 aufgrund der Berufung des WDSF vor dem OVG Münster veröffentlichte Sektionsbericht datiert vom 14.01.2016. Wenn Winkler gegenüber dem WDR (Bericht vom 28.01.2016) behauptet hat, dass er "überhaupt keine Ahnung habe" woran "seine" Delfine sterben, ist das erneut eine glatte Lüge, denn der Sektionsbericht für das verstorbene Kalb von Pepina lag ebenso wie andere Berichte verstorbener Delfine zu diesem Zeitpunkt bereits vor.

Gegenüber der WAZ äußert Zoodirektor Achim Winkler am 11.02.2016: "Wir haben, bis auf eine Ausnahme, im Delfinarium noch nie ein Jungtier durch Krankheit verloren, das die ersten beiden Wochen überlebt hat.“ Erneut eine glatte Lüge, denn Winkler verschweigt, dass mindestens sieben Delfinbabys kein halbes Jahr überlebt haben und fast alle an Erkrankungen verstorben sind. Dies ergibt sich sogar aus dem eigenen Homepage-Beitrag des Zoos. Ebenso wird verschwiegen, dass seit Bestehen des Delfinariums über 60 Wale und weitere Delfinarten im Zoo Duisburg verstorben sind. Wie lange soll die Öffentlichkeit noch belogen werden? Eine der Möglichkeiten ist ein Boykott des Zoos Duisburg aus Tierschutzgründen, zumal es weitaus schönere und attraktivere Freizeiteinrichtungen gibt.

Der Allwetterzoo Münster hatte nach der Schließung des Delfinariums (2013) steigende Besucherzahlen (knapp 40.000 mehr in 2013). Der damalige Zoo Chef in Münster, Jörg Adler: "Der Weggang der Delfine hat keine negativen Auswirkungen für den Allwetterzoo gehabt." Der Zoo Duisburg und der Tiergarten Nürnberg hatten zeitgleich mehr als 100.000 Besucher verloren und schoben das auf das schlechte Wetter, welches allerdings in Münster aufgrund der geografischen Nähe nicht viel anderes war als in Duisburg.

 

Zoochef Winkler vergleicht Delfin mit Wellensittich

Der Duisburger Zoodirektor Achim Winkler in dem WDR-Beitrag vom 28.02.2016: "Der Delfin ist ein Tier wie ein Elefant, eine Giraffe oder ein Wellensittich auch, wenn man sie richtig hält, und das meinen wir zu tun. ... Das Becken ist wesentlich tiefer, als der ursprüngliche Lebensraum, wo unsere Tümmler ursprünglich herstammen, eben aus den Buchten und Lagunen vor Florida, wo die Beckentiefe (?) gemein nur zwei, drei, vier Meter tief ist und da ist unser Becken tatsächlich tiefer. Wir haben nicht hier, was immer falsch dargestellt wird, Hochseedelfine die im offenen Meer leben in großen Gruppen, die tief tauchen - das können unsere Delfine, die aus den Küstengebieten Floridas kommen von Natur aus gar nicht. ... Trotz allerintensivster pathologischer Untersuchungen sind keinerlei Befunde gegeben, was die Todesursache bei den Deflinen ist. Das heißt wir stehen völlig im Dunkeln, haben überhaupt keine Ahnung, woran sind die Tiere letztendlich gestorben."

WDSF-Stellungnahme zu diesen Aussagen: "Der Delfin ist eben nicht ein Tier "wie ein Elefant, eine Giraffe oder ein Wellensittich", wie Winkler sich äußert, weil es sich im Gegensatz zu den genannten Tieren bei Delfinen um sensible Meeressäugetiere handelt, die schon gar nicht mit einem Wellensittich verglichen werden können und ein ganz anderes Habitat benötigen, als die von Winkler genannten Tiere. Giraffen leben in Freiheit in sehr heißen Gegenden Afrikas und verfügen meist über einen Lebensraum von acht bis 50 Quadratmeilen. Sie grasen in gemächlichem Tempo in einem überschaubaren Bereich. Nur in kritischen Situationen erreichen Giraffen eine relativ hohe Fluchtgeschwindigkeit. Der Lebensraum für Elefanten in Zoos ist ebenfalls wie bei Delfinen weit von dem entfernt, den sie in freier Wildbahn vorfinden. Es ist nicht das erste Mal, dass der Zoodirektor Winkler Delfine mit völlig andersartigen Tieren vergleicht. Zum Thema der Delfinhaltung äußerte sich Winkler in der NRW-Landtagsanhörung am 28.04.2014: "So, wie bei uns zu Hause unser Dackel gut dressiert ist, sind es unsere Delfine auch."  

 

Winkler's Flachwasserlüge

Winkler bezieht sich bei der Herkunft der Delfine im Duisburger Delfinarium immer wieder pauschal auf die Fanggebiete Mexiko und Kuba, die an den Golf von Mexiko angrenzen (Winkler bei der NRW-Landtagsanhörung - s. S. 13): "Unsere Tiere stammen aus dem Golf von Mexiko vor Florida."). Winkler will damit den Anschein erwecken, dass die Delfine in Duisburg ursprünglich aus Flachwasserzonen stammen und er behauptet, dass die Duisburger Delfine "nicht tief tauchen können". Damit will Winkler die Beckenhaltung in Duisburg rechtfertigen, die nur eine Tiefe von rund fünf Metern aufweist.

Die Gewässer um Kuba und Mexiko sind jedoch sehr unterschiedliche Lebensräume für Große Tümmler. Bei den derzeit noch lebenden Wildfängen handelt es sich um Ivo (Mexiko) und Pepina (Kuba). Die Delfinmutter Flapine des noch lebenden Delfins Delphi wurde 1981 aus Texas/USA (Golf von Mexiko) importiert und starb 1994. Ebenfalls in 1981 kam das Männchen Playboy aus den Gewässern der Isla Cozumel in Mexiko in das Duisburger Delfinarium und starb 2000 (Nachzuchten durch Playboy sind die beiden noch lebenden Delfine Delphi und Daisy).

Cozumel/Mexiko ist eine der östlichen Küste der mexikanischen Halbinsel Yucatán vorgelagerte Insel. Selbst die Flachwasserbereiche haben eine Tiefe von bis zu 40 Metern. Cozumel war ursprünglich eine einzige Korallenbank, die flach auf einem etwa 600 Meter tiefen Sockel im Meer lag. Die Gesamtoberfläche des Golfs von Mexiko beträgt etwa 1.550.000 km², von denen das südliche Drittel in den Tropen liegt. Das Mexikanische Becken im Zentrum erreicht eine Tiefe von 4375 m. Dass die Duisburger Delfine, wie von Winkler stereotyp behauptet wird, von Natur aus nicht tiefer als wenige Meter tauchen könnten, ist natürlich völliger Unsinn und soll lediglich eine Rechtfertigung für die kleinen und flachen Betonbecken sein.

 

Zoo Duisburg verschwieg Untersuchungsergebnisse

15.01.2016 - Nach dem Tod eines Jungtiers soll ein neues Drama unbedingt verhindert werden (BILD)

(WDSF - akt. 06.12.2016) Die Duisburger Tierärztin Kerstin Ternes gegenüber der Bild-Zeitung am 15.01.2016: „Ich lerne nur dann von den Toten, wenn ich etwas über die Todesursache erfahre.” Sie wartet "derweil gespannt auf die Ergebnisse der histologischen und bakteriologischen Untersuchung des toten Delfin-Babys." (Anm.: Von dem verstorbenen Delfinbaby von Daisy, das am 03.01.2016 nach 12 Tagen verstorben war). Wie bereits erwähnt: Gegenüber dem WDR sagte Zoodirektor Winkler am 28.1.16, dass er "überhaupt keine Ahnung habe" woran die Delfine verstorben sind.

Bis November 2016 wurden noch niemals Ergebnisse von pathologischen Untersuchungen der vielen verstorbenen Großen Tümmler vom Zoo Duisburg veröffentlicht. Erst kurz vor dem Erörterungstermin der Berufungsverhandlung am 06.12.2016 (WDSF ./. Zoo Duisburg AG) veröffentlichte der Zoo einige Sektionsbefunde. Demnach datiert der Sektionsbericht für das am 03.01.2016 verstorbene Delfinbaby vom 24.02.2016. Während der Gerichtstermins äußerte die Zoo-Tierärztin Frau Ternes, dass die anderen noch fehlenden Sektionsbefunde von den entspr. Instituten angefordert seien und nach Erhalt veröffentlicht würden.

Wir erinnern an die WDSF-Pressemitteilung vom 24.08.2015:
"Delfinkalb stirbt nach nur einer Woche - WDSF kritisiert "Ferrari-Show" im Zoo"

Am 25.08.2015 vermeldete der Zoo: "Um PEPINAs Jungtier den Start ins Leben zu erleichtern, erhielt es am zweiten Lebenstag eine einmalige antibiotische Unterstützung." Das WDSF kritisierte, dass auch die Delfinmutter Pepina während der Schwangerschaft an mdst. 13 Tagen ein Antibiotikum wegen eines Hustens und ein Actinobacterium aufgrund eines Pilzbefalls verabreicht bekam, wie sich aus den tiermedizinischen Berichten des Zoos ergibt.

Zoo Duisburg am 15.9.2015:
"Die Obduktionsergebnisse des am 23. August 2015 verstorbenen Delfinjungtiers von PEPINA weisen auf ein akutes Herz-Kreislaufversagen hin.

Ursprünglich wurde von den Pathologen eine Lungenentzündung vermutet, da Teile der Lunge augenscheinlich verändert waren und eine Lungenentzündung bei neugeborenen Delfinen aufgrund ihres fehlenden Immunitätsstatus keine Seltenheit darstellt. Nach ausführlichen histologischen (feingeweblichen) Untersuchungen konnte eine Lungenentzündung als Todesursache jedoch ausgeschlossen werden. Auch eine in einem Ohr des Jungtieres diagnostizierte eitrige Mittelohrentzündung mit Pilzbeteiligung - ein nicht seltener Befund bei z.B. Schweinswalen in der Nordsee - kam als Todesursache nicht in Frage. Zudem wies das Jungtier einen guten Ernährungszustand und keinerlei Verletzungen auf.

Der Tod trat letztendlich durch akutes Herz-Kreislaufversagen ein, allerdings bleibt der Grund dafür nach den bisherigen pathologischen Befunden weiterhin ein Rätsel, weshalb weiterführende Untersuchungen in der Pathologie angefordert wurden.
Der Tod des Delfinjungtiers und die Schwierigkeit, trotz modernster Diagnostik die genaue Todesursache ermitteln zu können, zeigen auf, dass auch heute noch Vieles erforscht werden muss, um die Tierwelt in Gänze zu verstehen."

Zoodirektor Achim Winkler am 28.01.2016 widersprüchlich gegenüber dem WDR: "Trotz allerintensivster pathologischer Untersuchungen sind keinerlei Befunde gegeben, was die Todesursache bei den Deflinen ist. Das heißt wir stehen völlig im Dunkeln, haben überhaupt keine Ahnung, woran sind die Tiere letztendlich gestorben."
Anm.: Obwohl der Zoo Duisburg nach dem Tod des Delfinkalbs angekündigt hatte, die tiermedizinischen Berichte kurzfristig zu aktualisieren findet sich bisher der letzte Eintrag für die Delfinmutter Pepina am 18.06.2015.

 

Eine Klage eines Duisburger Delfindompteurs (Roland E.) gegen das WDSF wurde im Januar 2013 vom Landgericht Köln abgewiesen. Der Zoomitarbeiter Roland E. wollte gerichtlich erzwingen, dass das WDSF keine Fotos von ihm im Delfinarium auf der WDSF-Homepage zeigen darf. Gegen den ersten abweisenden Gerichtsbeschluss des Landgericht Köln hatte Roland E. vor dem OLG Köln Berufung eingelegt. Ergebnis:

02.05.2013 - Mit Beschluss des Oberlandesgericht Köln (Az.: 15 U 25/13) weist das Gericht darauf hin, dass es beabsichtigt, die Berufung des Klägers Roland Edler (Zoo Duisburg) gegen das Urteil des Landgerichts Köln (Edler ./. WDSF) zurückzuweisen:
"Die Berufung des Klägers hat offensichtlich keine Aussicht auf Erfolg. ... Das Landgericht hat die Klage zu Recht abgewiesen. Der Kläger hat gegen die Beklagte (Anm.: Wal- und Delfinschutz-Forum WDSF) keinen Unterlassungsanspruch wegen der Veröffentlichung ihn zeigender Fotos und/oder seine namentliche Erwähnung auf der Homepage der Beklagten." Weiter heißt es in dem OLG-Beschluss, dass eine Veröffentlichung der vier in Rede stehenden Fotos, die den Kläger bei seiner Arbeit als Delfintrainer im Duisburger Zoo zeigen, auf der von der Beklagten betriebenen Internetseite www.wdsf.eu zulässig ist, da die Frage, ob und ggf. unter welchen Bedingungen u.a. Delfine in Zoos gehalten werden sollte, von erheblichem öffentlichen Interesse ist.

Beschluss des Oberlandesgericht Köln vom 17.05.2013 (15 U 25/13):

"Der Kläger (Anm.: Roland Edler, c/o Zoo Duisburg AG) ist des eingelegten Rechtsmittels der Berufung verlustig und hat die Kosten des Berufungsverfahrens zu tragen, nachdem er seine Berufung gegen das am 09.01.2013 verkündete Urteil des Landgerichts Köln (28 O 236/12) zurückgenommen hat. ... Der Streitwert des Berufungsverfahrens wird auf 15.000,00 € festgesetzt."

Gerichtsbeschlüsse:
1. Instanz LG Köln
2. Instanz OLG Köln

Streibefangene Fotos:

WDSF-Foto Delfinshow Duisburg

Nur durch Füttern vollführen Delfine "Kunststücke"

WDSF-Foto

Gefährliche Streicheleinheiten mit Infektionsgefahr für die Delfine

WDSF-Foto Delfinshow Duisburg

WDSF-Fotos - Delfintrainer im Gespräch mit dem WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller

Die Delfine können beim Herabsinken des Zoo-eigenen Luftballons in das Becken durch Aufnahme des nichtverdaulichen Gummiballons tödliche innere Verletzungen erleiden

WDSF-Foto Delfinshow Duisburg

 

WDSF-Foto

WDSF-Fotos - WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller macht den Delfindompteuer Roland Edler auf die Gefahr aufmerksam. Edler versprach Ortmüller, den Ballon mit einer Hebebühne umgehend zu entfernen ... und verklagte das WDSF vergeblich aufgrund der Veröffentlichung dieser Fotos.

Pressekonferenz im Maritim-Hotel Düsseldorf (WDSF-Foto)

Interviews mit Jürgen Ortmüller (WDSF-Foto))

WDSF/SAVE-Pressekonferenz mit Ric O'Barry in Düsseldorf im März 2012

Proteste vor dem Duisburger Zoo (WDSF-Foto)

Ric O'Barry - Interviews vor dem Duisburger Zoo

lks. Ric O'Barry mit Jürgen Ortmüller (WDSF-Foto)

Delfinschutz-Proteste in Duisburg mit Oscar-
und Bambi-Preisträger Richard O'Barry

(WDSF - 30. März 2012) Richard O'Barry (Oscar - "Die Bucht" 2010, Bambi-Preisträger 2011, Ex-TV-"Flipper"-Trainer, Umweltschutzpreis der Vereinten Nationen (UNEP) 1991,) aus Miami hat auf Einladung des Wal-und Delfinschutz-Forum (WDSF) und SAVE Wildlife Conservation Fund (Save the Oceans) am Freitag, den 30. März 2012, an einer Kundgebung gegen die Delfinhaltung des Duisburger Zoos teilgenommen.

Alle Tierschützer und Tierschutz-Organisationen aus dem In- und Ausland waren aufgerufen, mit dem WDSF und Ric O'Barry (EII und WDSF) gegen die Gefangenschaft der Delfine zu protestieren. Rund 200 Teilnehmer aus Belgien, Holland, Schweiz, Österreich und Deutschland waren dem Ruf gefolgt und haben mit Bannern und Plakaten friedlich gegen die Delfinhaltung im Duisburger Zoo demonstriert. ARD (Sendung Brisant und WDR-Fernsehen), ZDF, RTL, SAT1, n-tv etc. berichteten in ihren Sendungen und Nachrichten über das Ereignis mit Richard O'Barry. Radio WDR2, Eins-Live und Funkhaus Europa waren mit einem Übertragungswagen life dabei. Die großen Zeitungen berichteten über die Protestaktion (DerWesten, BIld-Zeitung, Rheinische Post etc.).


In dem Delfinarium werden nach den mdst. 60 Todesfällen zwei Wildfänge und sieben Nachzuchten zur Show gestellt. Die Delfine werden niemals ausgewildert werden können und die Delfin-Babys meinen, das Hallendach sei der Himmel - aber es ist die Hölle! Der Tierschützer Jürgen Ortmüller (WDSF-Gründer u. Geschäftsführer) wird von Zoo-Chef Achim Winkler hilflos und entnervt als "Tierschwätzer" bezeichnet. Aufgrund der allwöchentlichen WDSF-Flyer-Verteilung rief er die Polizei. Die unendliche Geschichte des Massensterbens in den Delfinarien muss weltweit ein Ende haben.

Katastrophale Delfinhaltung

Die Delfinhaltung in den viel zu kleinen Betonbecken ist katastrophal. Jede Schlange hat ein besser ausgestattetes Gehege mit Gras, Kletterbäumen und Sträuchern, das ihrem Habitat entspricht. Die Delfine schwimmen stereotyp im Kreis und haben in Gefangenschaft regelmäßig eine abgeknickte Rückenflosse. Außerhalb der Show-Vorführungen dümpeln sie letargisch in den Becken. Die antrainierten Kunststücke absolvieren sie, weil sie hungrig sind, denn bei den Shows erhalten sie ihre Futterbelohnung. In ihrem natürlichen Lebensraum springen Delfine nicht über Hindernisse, so auch nicht über die Netze ihrer Fänger, und ziehen auch keine Boote mit kleinen Kindern durch das Wasser. Zivilisationskrankheiten werden mit Antibiotikum behandelt. Nachweislich starben im Connyland-Delfinarium (Schweiz) kürzlich zwei Delfine durch Antibiotika-Behandlung. In Gefangenschaft schwimmen die Delfine in völlig kahlen Betonbecken, die wie Sterilisationskammern anmuten - so auch in Duisburg und Nürnberg. Kein natürlicher Stein, keine Wasserpflanze, keine Muschel oder dergleichen erinnert an die Beschaffenheit des natürlichen Lebensraums im Meer. Die Haltungsbedingungen sind katastrophal. Für Therapien werden die intelligenten Meeressäuger missbraucht - wie im Nürnberger Tiergarten.

Der Zoo Duisburg weist stolz auf seine Nachzuchten hin und führt diese darauf zurück, dass "es den Delfinen doch gut geht". Tiere in Gefangenschaft, die auf engstem Raum gehalten werden, weisen regelmäßig eine erhöhte Vermehrungsrate auf. Fast alle Säugetiere vermehren sich in Freihheit weitgehend kontrolliert, um der Nachzucht und der Population ein Überleben zu garantieren. In den kleinen Käfigen und Betonbecken ist auch bei Delfinen der Sexualtrieb das einzige natürliche Verhalten, das sie noch praktizieren können. Dabei kommt es regelmäßig zu Rangkämpfen, sodass immer nur ein geschlechtsreifer Delfinbulle mit Weibchen gehalten werden kann. Selbst in diesem künstlichen Sozialgefüge sind immer wieder Bissverletzungen festzustellen, wie auch bei den Duisburger Delfinen.

Beissender Delfin Zoo Duisburg WDSF-Foto
Beissender Delfin - Zoo Duisburg

Ziel des WDSF ist es, friedlich und gewaltfrei die Öffentlichkeit über die grausamen Hintergründe der Delfin-Gefangenschaft aufzuklären. Ziel ist es auch, dass Besucher keine Eintrittskarten für Delfinarien bzw. Zoos mit Delfinarien kaufen. Die Nachzuchten müssen gestoppt werden, denn sie sind zu einem Leben in Gefangenschaft verdammt. Den verbleibenden Delfinen soll ein Leben ermöglicht werden, das ihren biologischen Grundbedürfnissen entspricht. Der Kommerz mit intelligenten Meeressäugern muss beendet werden. Das WDSF protestiert seit dem Jahr 2009 regelmäßig vor dem Duisburger Zoo gegen die Delfinhaltung.

Oscar- und Bambi-Preisträger Ric O'Barry: "Deutschland wird sehr bald Delfin-freundlich sein. Wenn die Menschen miteinander kooperieren, schaffen wir das. Kaufen Sie keine Tickets für eine Delfin-Show. Das ist die friedliche gewaltfrei Botschaft mit der wir dieses Problem lösen." (O-Ton Ric O'Barry bei der Bambi-Verleihung und bei der Protestaktion in Duisburg)

Foto Ric O'Barry

Bambi-Verleihung an Richard O'Barry im November 2011