Die Aktion wurde nun bereits im dritten Jahr durchgeführt.

über 170.000 Anti-Delfinarien-Flyer wurden seit 2010 an den Wochenenden vor dem Duisburger Zoo verteilt (Stand Okt. 2015). Der Zoo verzeichnete in 2010 einen Besucherrückgang von über 140.000 Besuchern.

14.08.2011 - Demo: Tierschützer fordern Auskunft über Geburtenrate, Medikamentengabe und Todesfälle im Delfinarium Duisburg

10.08.2011 - Millionengeschäfte mit Delfinen - Delfinarium unter Beschuss

(Duisburg/Hagen - 06.03.2012 WDSF) Nachdem das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) bereits im letzten Jahr mehrfach vor den Gesundheitsrisiken durch Fäkalienduschen der Delfine für Besucher im Duisburger RWE-Delfinarium gewarnt hatte, übermittelte das Gesundheitsamt dem WDSF jetzt Ergebnisse von Wasseruntersuchungen, die regelmäßig Coli-Bakterien aufweisen.

über ein halbes Jahr hatte sich das Gesundheitsamt Duisburg gesträubt, die Untersuchungsergebnisse des „IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasser“ auf Anfrage an das WDSF zu übermitteln. Erst eine Fachaufsichtsbeschwerde der Tierschutzorganisation machte die Behörde flott.

Nach der Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert für coliforme Bakterien bei null. Die Messwerte im Vorführbecken des RWE-Delfinariums lagen aber in den vergangenen drei Jahren bei Messwerten (MPN/100 ml) von 2419 (1999), 119 (2010) und 22 im Jahr 2011. Ein weiterer Test ergab, dass der Kontaminierungswert des Wassers zuletzt um das 15-fache über dem Grenzwert lag. Das WDSF führt die Messergebnisse auf die Fäkalienbelastung durch die Delfine zurück. Ein Delfin würde täglich bis zu 15 Kilo Kot und Urin im Beckenwasser hinterlassen, das durch die Filteranlage nicht sofort gereinigt werden könne.

Problematisch würde es nicht nur für die Delfine selbst, die in den kleinen Betonbecken in ihren eigenen Fäkalien ihre Runden drehen, so das WDSF. Das Hauptproblem gäbe es aus Unwissenheit für die Besucher mit ihren Kleinkindern. Regelmäßig würden die Delfine am Ende der Shows auf Kommando des Delfintrainers die ersten Zuschauerreihen mit einer Wasserdusche überziehen. Oftmals würden die Besucher Speisen, Getränke und Eis trotz Hinweisschildern, dass die Einbringung in das Beckenwasser den Delfinen schaden könne, verzehren. WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Ein Spritzer des Fäkalienwassers auf die offene Keksrolle reicht, um Bakterienherde zu erzeugen. Wenn die Kekse nun später verzehrt werden, besteht die Gefahr einer Infektion.“

Im Prinzip bestätigte Abteilungsleiter Büchel vom Gesundheitsamt Duisburg diese Aussage. Abschwächend weist er jedoch darauf hin, dass der direkte Kontakt mit dem Beckenwasser unschädlich sei. Die Coli-Bakterien bräuchten immer einen Nährboden, um sich zu entwickeln. Das geschehe allerdings schon innerhalb weniger Stunden.
Alle Warnungen des WDSF wurden bisher vom Zoo Duisburg und dem städtischen Umweltamt ignoriert. Ein Hinweis an das Umweltministerium in Düsseldorf und an das Landesamt für Umwelt (LANUV) blieb bisher unbeantwortet.

WDSF-Foto

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Nachdem der ADAC nachfolgende Erklärung abgegeben hat, konnte der von ProWal & WDSF initiierte Facebook-Protest nach zwei Tagen eingestellt werden. Etliche ADAC-Mitglieder hatten ihren Austritt angekündigt.

ADAC-Mitteilung an das WDSF:

"Liebe Delfin-Schützer das Vorteilsangebot zum Duisburger Zoo wurde angepasst. Das Tagesticket beinhaltet nicht den Eintritt für das Delfinarium und stellt keine Förderung des Delfinariums dar. Durch eine vertragliche Bindung bleibt dieser Vorteil für ADAC Mitglieder bestehen. Der Protest wird in die zukünftige Entscheidungsfindung einfließen. Wir distanzieren uns von der Aussage, dass wir Tierquälerei unterstützen."

WDR-Fernsehen - Oktober 2010

WDR-Text:

Der Zoo ignoriert die Demonstrationen gegen das Delfinarium

Das muss die Mitarbeiter im Duisburger Zoo doch fürchterlich nerven: Seit einigen Wochen machen mal wieder Tierschützer gegen das Delfinarium mobil: Jedes Wochenende stehen sie vor den Eingängen, demonstrieren und verteilen Flugblätter. Solche Proteste hat es auch in der Vergangenheit gegeben. Doch diesmal konterte der Zoo die Vorwürfe nicht, sondern versuchte es zur Abwechslung mit Ignoranz. Viele Besucher zeigten sich von den Inhalten der Flugblätter beeindruckt.

25.10.2010 - Duisburg - Demo wegen der Delfine: Zoodirektor holt die Polizei

04.10.2010 (dpa) - Das langsame Sterben der Delfinarien - Der SPIEGEL

Fotos und Bericht: WDSF/ProWal-Demonstration vor dem Duisburger Zoo gegen das Delfinarium am 03.10.2010

Radio58-Reportage: "Mitarbeiter des Duisburger-Zoos haben nur Spott und Hohn für Tierschützer übrig"

Duisburger Delfinarium:

Lebenslänglich in kleinen Betonbecken hinter Stahl und Rost eingesperrt - mit umfangreicher Fotostrecke

11.09.2010 - Delfinarium Münster schließt nach fast 3-jähriger Intervention des WDSF/ProWal 

Es wird immer wieder die berechtigte Frage gestellt, was mit den Delfinen passiert, wenn die Delfinarien geschlossen werden. In Deutschland liegt die Verwendung der Tiere in erster Linie in der Verantwortung der beiden verbliebenen Zoo-Delfinarien in Duisburg und Nürnberg. Diese müssten ein entsprechendes Zookonzept in Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP), einer privaten Vereinigung von Zoos, und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) vorlegen.

In der EG-Verordnung 338/97 sind die Kriterien des Handels mit Wildtieren zu deren Schutz festgelegt.

In der sog. EU-Zoorichtlinie (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:1999:094:0024:0026:DE:PDF) heißt es bezogen auf die Zoos:

"Sie (Anm. die Zoos) beteiligen sich an Forschungsaktivitäten, die zur Erhaltung der Arten beitragen, und/oder an der Ausbildung in erhaltungsspezifischen Kenntnissen und Fertigkeiten und/oder am Austausch von Informationen über die Artenerhaltung und/oder gegebenenfalls an der Aufzucht in Gefangenschaft, der Bestandserneuerung oder der Wiedereinbürgerung von Arten in ihren natürlichen Lebensraum" (aus RICHTLINIE 1999/22/EG DES RATES vom 29. März 1999 über die Haltung von Wildtieren in Zoos).

Dementsprechend sind alleine die Zoos für eine "Wiedereinbürgerung in den natürlichen Lebensraum" verantwortlich. Das WDSF hat mehrfach vorgeschlagen, die Meeressäuger aus den Betonbecken in teiloffene Meereslagunen in entsprechend klimatischen Regionen unter fachgeführter Obhut zu transferieren, um sie auf eine evtl. Auswilderung vorzubereiten oder um ihnen dort das Gnadenbrot zu geben. Nicht jeder Delfin lässt sich aufgrund seiner langjährigen Gefangenschaft wieder auswildern; für Nachzuchten scheidet eine vollständige Auswilderung weitgehend aus, weil das natürliche Jagdverhalten in Gefangenschaft nicht erlernt wurde. Eine bedingungslose Auswilderung könnte der sichere Tod der Meeressäuger sein. Trotz dieses Wissens werden in den Zoo-Delfinarien Nürnberg und Duisburg weiterhin die Versuche verantwortungsloser Nachzuchten praktiziert, die überwiegend mit Todesfällen endeten, obwohl der Große Tümmler global nicht vom Aussterben bedroht ist. Die Todesrate von Nachzuchten liegt in den beiden deutschen Zoos bei mehr als 75 Prozent. Die "Zeit-online" im Jahr 2015: "Von den 22 Delfinen, die seit 1971 in Nürnberg auf die Welt kamen, sind mittlerweile 17 tot." Von 29 Nachzuchten im Zoo Duisburg (Stand Oktober 2016) haben bisher lediglich acht Tiere überlebt (s.a. WAZ v. 15.05.2013).

Durch die monotone Haltung in den kleinen Gehegen mit Swimmingpool-Größe haben die Delfine die eigene Nahrungsjagd verlernt. Das Sonar wird von den Tieren nur noch selten eingesetzt, weil die Reflektion von den engen Betonwänden Irritationen bei den Delfinen auslösen kann. Die Fütterung mit totem Fisch erfolgt durch die Tierpfleger gezielt in das Maul der Delfine. Den Delfinen in Gefangenschaft wird artfremdes Verhalten zur Belustigung der Zuschauer antrainiert. In freier Wildbahn befinden sich die Meeressäuger zu rund 80 Prozent in ihrem Lebensraum unter Wasser - in Delfinarien ist es genau umgekehrt. Die Rückenflosse (Finne) ist bei Delfinen und Orcas in Gefangenschaft durch das stereotype Schwimmen im Kreis meist gekrümmt. Die Finne besteht überwiegend aus Knorpel und erschlafft durch die Gefangenschaft. Auch in Erwartung der Fütterung halten sich Meeressäuger in Delfinarien zu etwa 80 Prozent an der Wasseroberfläche auf.

Nachdem die beiden deutschen Zoos mit ihren Delfinarien jahrzehntelang zig Millionen investiert haben und Besucher angelockt haben, ist ihnen durchaus zuzumuten, die finanziellen Mittel für die Transfers zur Verfügung zu stellen und für eine lebenslängliche Betreuung der Meeressäuger in weitgehender Freiheit zu sorgen. Allerdings fehlt bis heute eine gesetzliche Grundlage hinsichtlich der Abwicklung und Kostenübernahme bei einer Rehabilitierung und evtl. Auswilderung von Delfinen.

Seit Jahren setzt sich das WDSF dafür ein, dass die Bundesregierung ein ausnahmsloses Importverbot für Delfine und Wale (Cetacea) beschließt, zumal die Bundesratsermächtigung für solch einen Bundestagsbeschluss bereits in § 13 (3) Tierschutzgesetz seit mehr als 10 Jahren verankert ist. Das bedeutet, dass der Bundesrat einem entsprechenden Beschluss des Bundestags nicht mehr zustimmen müsste. Bis heute hat keine der Regierungskoalitionen dies realisiert. Im März 2013 wurde von den Grünen in Kooperation mit dem WDSF ein Bundestagsantrag eingebracht, die Delfinhaltung und den Delfinimport nach Deutschland aufzugeben. Der Antrag wurde mit den Stimmen der CDU/CSU und FDP abgelehnt wobei sich die SPD bei der Abstimmung enthielt. In der Schweiz wurde nach intensiven WDSF/ProWal-Protesten und Mängelaufdeckungen nach mehreren Delfin-Todesfällen und intensiver medikamentöser Behandlung im Connyland-Delfinarium (Kanton Thurgau) innerhalb von einem knappen Jahr im Frühjahr 2012 ein bedingungsloses Importverbot für Cetacea (Wale und Delfine) beschlossen. Das Delfinarium wurde im Oktober 2013 geschlossen. Noch vor dem Transfer der drei Delfine nach Jamaika verstarb ein weiteres Jungtier. Der Vergügungspark hatte die Delfine bis kurz vor dem langen Transport intensiv für seine Shows missbraucht. Die Vorbereitungen auf den Transfer war u.E. völlig unzulänglich.

Den Transfer der drei Delfine nach Schließung des Delfinariums im Allwetterzoo Münster im Frühjahr 2013 in ein Freiluftgehege mit Meereswasser nach Harderwijk (Holland) haben die drei Delfine nach Angaben des Zoos gut überstanden. Der Münsteraner Zoo verzeichnete im Jahr der Delfinarienschließung einen Besucherzuwachs von rund 38.000 Gästen.

Es geht bei der Delfinhaltung um die Fragen  „verhaltensgerechten“ Delfinpflege, wissenschaftlicher Fortschritt, ungeklärte Todesfälle, Geld und nicht zuletzt auch um die ehtische Frage: Ist es legitim, Delfine zu Unterhaltungs-, Lehr- und Forschungszwecken in Zoos zu halten?

- "Dolphin Care - Rescue Center Red Sea" - Ein Projekt des WDSF und ProWal (Facebook)

Das Projekt "Dolphin Care - Rescue Center Red Sea" wurde im November 2014 von ProWal & WDSF ins Leben gerufen. Das Projekt soll ausloten, ob im Roten Meer in Ägypten eine Möglichkeit besteht, eine von Experten betreute Anlage einzurichten, um Delfinen in diesen Fällen helfen zu können:

Schwerpunkte:
- RETTUNG: von gestrandeten oder sich in Not befindlichen Delfinen
- REHABILITATION: Aufnahme und Unterbringung von verletzten freilebenden Delfinen, die nach ihrer Behandlung wieder ins Rote Meer zurückgeführt werden
- AUSWILDERUNG: Bei Eignung Auswilderung von ehemaligen Show-Delfinen
- GNADENPLATZ: für Delfine, die nicht mehr ausgewildert werden können


1.) Um die Grundlagen für ein Konzept einer solchen Anlage zu erarbeiten, stand zuerst ein Besuch im "Dolphin Reef" in Israel an. Dort wurden in der Vergangenheit bereits Delfine ausgewildert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dolphin_Reef
Webseite:
http://www.dolphinreef.co.il/
2.) Der zweite Schritt ist die Ausarbeitung eines Konzeptes für eine Anlage mit oben genannten Schwerpunkten.
3.) Der dritte Schritt ist die Vorstellung dieses Konzeptes bei der ägyptischen Regierung.

- Can Captive Dolphins Return to the Wild? (Tom & Misha in Turkey - National Geographic Magazin)

- Auswilderungsbeispiele von Meeressäugern (engl. 1960 - 1993)

- Delfine Tom & Misha erfolgreich in der Türkei ausgewildert (Planet Ocean)

- Wie gefangene Delfine fit für die Freiheit werden (Die Welt)