Anmutend wie ein idyllischer Meereskurort mit einem Delfinarium und einem Walmuseum mit sauberen Straßen und hübschen kleinen Häusern lässt das örtchen Taiji in Japan Urlaubsatmosphäre aufkommen – wäre da nicht das versteckte Grauen in einer kleinen Bucht.
Hinter großen blickdichten Plastikplanen zum Schutz vor jedem unerwünschten Einblick findet das weltweit größte Gemetzel an gejagten Delfinen statt. Geräuschvoll mit Metallstangen von über 20 Fischerbooten in die Enge getrieben, gibt es kein Entkommen für die Meeressäuger vor den Lanzen und Messern der Delfinmörder. Delfinmütter mit ihren Babys versuchen verzweifelt zu entkommen und Delfinbullen wälzen sich mit durchschnittener Halsschlagader in ihrem eigenen hellroten Blut. Jeder Fluchtversuch wird durch Fischernetze zunichte gemacht. An den Schwanzflossen ausblutend aufgehängt werden die abgeschlachteten Delfine mit Kränen auf die Ladeflächen der wartenden LKW’s verfrachtet – auf ihrem Weg in die Kühlhäuser. Neuerdings schlagen die Delfinjäger außerhalb der Sichtbereiche Holzpflöcke in die Todeswunden der Tiere, damit sich die Bucht nicht mehr blutrot verfärbt und den Medien ein Tötungsstopp vorgekaukelt wird.
Währenddessen warten im angrenzenden Walmuseum die Manager der Delfin-Industrie auf den Bestand der sorgfältig ausgesuchten Show-Delfine, die den Rest ihres glücklosen Lebens in Delfinarien verbringen werden.
Ric O’Barry und seine engagierte Crew brauchten in dem Film nicht schauspielern – sie dokumentieren unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit einen eindrucksvollen Kino-Schocker im 21. Jahrhundert über das Gemetzel an einer intelligenten Spezies, die den Planeten seit rund 60 Millionen Jahren bevölkert und die durch Menschenhand drastisch reduziert wird, während sich der Mensch erst seit wenigen Millionen Jahren entwickelt hat.
Pierce Brosnan bezeichnete DIE BUCHT als spannendsten Geheimdienst-Thriller, den er je gesehen hat. Der Sänger Sting hat O'Barry seine volle Unterstützung zugesichert - ebenso bekannte Schauspieler wie Ben Stiller. Auf der Grundlage des Kinofilms "Die Bucht" wird nun eine TV-Serie mit Ric O'Barry produziert.
Ric O'Barry mit einem auszuwildernden Delfin in Brasilien Foto: Richard O'Barry
Ric O’Barry wurde 1991 mit dem Umweltschutzpreis der Vereinten Nationen (UNEP) für seine unermüdlichen Bemühungen der Re-Naturisierung von Delfinen ausgezeichnet und veröffentliche zwei Bücher über seine Aktivitäten. 2010 wurde ihm der Oscar für den Kinofilm Die Bucht verliehen. 2011 wurde O'Barry mit einem Bambi in der Kategorie "Unsere Erde" ausgezeichnet.
- 22.01.2016 - Japan ordnet nach Verhaftung die Ausweisung des US-Delfinschützers Ric O'Barry an (Extr.News)