Connyland (Schweiz) geschlossen
Delfinhaltungsverbot durch Nationalrat begrüßt
(WDSF-13.03.2012) Das deutsche Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) begrüßt die heutige Abstimmung im Schweizer Nationalrat, die ein Delfinhaltungsverbot vorsieht.
SP, Grüne und Bürgerliche unterstützten den Antrag für ein Delfinverbot gegen den Willen des Bunderats, der im Vorfeld ein Haltungsverbot für Delfine abgelehnt hatte und nur zu einer Verbesserung der Haltungsvorschriften bereit war. Das Connyland bezeichnete die Entscheidung im „Blick“ als Unüberlegtheit von Politikern, weil es Volkeswille sei, dass es weiterhin Zoos geben solle, deren Existenz nun mit dem Delfinhalteverbot in Gefahr gerieten. Kommissionssprecher von CVP und SVP wollten kein Gesetz gegen die Delfinhaltung, so ihre Aussagen im Nationalrat.
Jürgen Ortmüller, WDSF-Geschäftsführer: „Unter der Obhut der Zirkusfamilie Gasser sind insgesamt etwa 30 Delfine verstorben, innerhalb von drei Jahren zuletzt acht Meeressäuger. Mögliche Missstände im Connyland-Delfinarium können nur durch ein Haltungsverbot gestoppt werden. In England gibt es heute von ursprünglich 30 Delfinarien kein einziges mehr. In Deutschland bleiben in diesem Jahr von ehemals neun Delfinarien nur noch zwei übrig, die sicherlich auch noch schließen werden. Wenn die Schweiz nun auch per Gesetz ein Delfin- und Walhaltungsverbot beschließt, hat sie eine vorbildliche Vorreiterrolle auf der ganzen Welt.“
Schreiben des WDSF vom 13.03.2012 an die Schweizer Partei SVP (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!">
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihre Gegenstimmen bei der Abstimmung im Nationalrat gegen die Delfinhaltung in der Schweiz können wir als weltweit aktivste Delfinschutz-Organisation nicht nachvollziehen. Nachdem im Connyland nun insgesamt etwa 30 Delfine unter der Obhut der Zirkusfamilie Gasser verstorben sind und trotz aller unserer Warnungen die Techno-Party im letzten Jahr dazu beigetragen hat, die beiden bereits kranken Meeressäuger zu töten (acht verstorbene Delfine innerhalb von nur drei Jahren insgesamt), haben wir kein Verständnis die Haltung der SVP und CVP. Das haben wir auch in mehreren Beiträgen auf Facebook und auf unserer Homepage kund getan.
Will die SVP und die CVP allein auf weiter Flur für die Todesfälle politisch verantwortlich sein? ...
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Ortmüller
WDSF-Geschäftsführer
09.03.2012 - Demo Schweiz kostenpflichtig - Deutsche Organisatoren sprechen von Erpressung
09.03.2012 - Bewilligungsbescheid im Volltext für Connyland-Demonstration (Hinweis: Gegen den Gebührenbescheid der Gemeinde über 1.100 SFR für die Demonstration wurde Einspruch eingelegt)
09.03.2012 - Connyland-Demo am 1. April: DelfinretterInnen wehren sich gegen 1100 Franken Gebühr fürs Demonstrieren - WDSF spricht von Erpressung (Happy Times)
07.03.2012 - Die Gemeinde Wäldi und ihre Skandale (Tierschutz News)
09.02.2012 - St Galler Tagblatt: Staatsanwälte spezialisieren sich nach dem Connyland-Delfin-Drama
28.01.2012 - Connyland-Besitzer Roby Gasser spricht erstmals über seine Wut nach dem Tod der beiden Delfine über die Tierschützer aus Deutschland - (Der Sonntag).
Bambi für US-Delfinschützer Richard O‘Barry (WDSF-Kuratorium)
"Delfinarien sind für die Delfine die Hölle auf Erden. Kaufen Sie keine Eintrittskarten für Delfinarien!"
Richard O'Barry bei der Bambi-Verleihung: "Ein Delfinarium gibt es noch in der Schweiz...Das wird auch geschlossen werden!"
https://www.youtube.com/watch?v=bWb-w4f-Cew
(WDSF - akt. 24.02.2012) WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller:"Nach den umfangreichen Veröffentlichungen der Medien und des WDSF zum Thema Connyland sollten alle Beteiligte den Schutz der Delfine in den Vordergrund stellen. Der tragische Tod von acht Delfinen innerhalb von drei Jahren führt zu der Erkenntnis, dass Delfine nicht in Gefangenschaft gehören. Das WDSF hat keine Probleme mit einem Freizeitpark wie dem Connyland. Wir würden uns sehr wünschen, wenn wir in der öffentlichen Diskussion um die Delfinhaltung zu der gemeinsamen Erkenntnis kommen könnten, dass es für das Fortbestehen des Parks nicht erforderlich ist, dort Delfine zu halten und diese zu kommerzialisieren.
WDSF-Demonstration mit Ric O'Barry gegen das Connyland-Delfinarium im Jahr 2012
Connyland-Mediensprecher und Geschäftsführer Erich Brandenberger verweigert jedes Gespräch mit dem WDSF
https://www.youtube.com/watch?v=_mBUk8QYQ8Y
(WDSF 2012) Immer mehr Menschen erlangen das Bewusstsein, dass Delfine intelligente Lebewesen sind, die über eine eigene Kommunikation verfügen und in Freiheit in einem ausgeprägten Sozialgefüge leben, wie renommierte amerikanische Wissenschaftler kürzlich erneut bestätigt haben.
Es ist abträglich, auf Kosten dieser sensiblen Meeressäuger eine unendliche Diskussion und einen gegenseitigen Schlagabtausch zu führen, der lediglich in unnötiger Rechtfertigung endet und den Delfinen nicht dient. Selbst wenn sich das Connyland über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm bemüht, keine weiteren Wildfänge sondern Nachzuchten zu erhallten, ändert dies nichts an der Tatsache, dass diese Delfine niemals entprechend ihrer biologischen Grundbedürfnisse gehalten werden können. Unschuldig werde diese Delfine für Showzwecke missbraucht und sie haben bis zu ihrem frühen Tod nicht gelernt, sich selbst zu ernähren oder ihre natürlichen Verhaltensweisen zu entwickeln.
Es wird, wie bereits in vielen anderen Ländern, ein Umdenken stattfinden, das dazu führen wird, dass Zoos und Vergnügungsparks mit Delfinarien von Besuchern gemieden werden. Es kann nicht darum gehen, dass sich Tierschützer und Tierschutz-Organisationen mit den Delfinarien-Betreibern einen Kleinkrieg liefern. Das hilft den Delfinen in ihrer artfremder Umgebung nicht. Lasst uns alle, insbesondere in der historisch freiheitlichen Schweiz, eine gemeinsame Entscheidung zum Wohl der Meeressäuger treffen die darin mündet, dass keine weiteren Importe mehr stattfinden. Die verbliebenen drei Delfine im Connyland lassen sich ohne Todesrisiko aufgrund der langjährigen Gefangenschaft nicht auswildern. Wir schlagen eine einvernehmliche Lösung vor, die das Wohlergehen der Tiere in den Vordergrund stellt. Dafür ist es erforderlich, eine ernsthafte gemeinsame Position mit den Betreibern zu finden.
Wir sind als Tierschutz-Organisation verpflichtet, Missstände bei der Tierhaltung aufzudecken und die Gefangenschaft von Meeressäugern wie Delfinen und Walen mit legalen Mitteln zu verhindern. Diese Meeressäuger lassen sich in Gefangenschaft nicht nachhaltig domestizieren, sodass der Erhalt in Freiheit oberste Priorität hat. Wir werden zusammen mit unserem Kuratoriumsmitglied, dem Delfinschützer Richard O'Barry (Anm.: Oscar für "Die Bucht" und Bambi-Preisträger), am 01. April 2012 an einer Kundgebung vor dem Connyland teilnehmen, um die öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Wir würden uns dabei wünschen, mit dem Connyland eine übereinstimmende Lösung zugunsten der Delfine herbeizuführen."
WDSF-Demonstration mit Ric O'Barry gegen das Connyland-Delfinarium am 01. April 2012
Connyland-Mediensprecher und Geschäftsführer Erich Brandenberger verweigert jedes Gespräch mit dem WDSF
Medienspiegel der WDSF-Demonstration (Organisation Angie Neuhaus & Gaby Bühler) vor dem Connyland-Delfinarium am 01. April 2012
01.04.2012 - «Das ist die teuerste Demo der Schweiz» (St. Galler Tagblatt)
01.04.2012 - Radio-Interviews zur Anti-Delinarium-Demonstration vor dem Connyland (Radio Top)
01.04.2012 - Demonstration: Aufmarsch der Tierschützer im Connyland (TeleZüri TV)
01.04.2012 - Ehemaliger "Flipper"-Dompteur demonstriert (Thurgauer Zeitung)
01.04.2012 - Delfinschützer stören Saisonstart (20 Minuten online)
30.03.2012 - Holt Connyland einen Delfin aus Spanien? (St. Galler Tagblatt)
21.03.2012 - Conny-Land bald am Ende? (SeeMoZ Online-Magazin)
13.03.2012 - Connyland-Delfinarium - Ermittlungen gegen Tierärzte "wg. fahrlässiger Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz" (NZZ)
15.03.2012 - TV TeleZüri
Eine sehr kontroverse und höchst interessante Diskussion zwischen Connyland-Medienprecher Erich Brandenberger und SP-Nationalrat Daniel Jositsch. Der Nationalrat Jositsch setzt sich dabei vehement gegen die Delfinhaltung und für das Importverbot von Delfinen ein.
14.03.2012 - Schweiz verbietet Delfinimporte - Delfinschützer protestieren mit Hollywood-Star
14.03.2012 - Ständerat beschließt nach Nationalrat ebenfalls ein Delfin-Importverbot (NZZ)
31.01.2012 - Connyland - "Viele haben einen dicken Hals" (St. Galler Tagblatt)
Datendieb hat erneut zugeschlagen
(WDSF - 30.01.2012) Erneut wurde dem Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) ein Schriftstück zugespielt (s.u.). Der Nürnberger Tiergartendirektor Dag Encke soll demnach am 24.01.2012 an "seine Kollegen" u.a. im Connyland geschrieben haben, dass man den Tierschützern nicht das Feld überlassen solle.
Wir stellen fest, dass sich die Direktoren der Zoo- und Vergnügungspark-Delfinarien vernetzen, um der öffentlichkeit den aufgesetzten Eindruck einer gemeinsamen Kompetenz zu vermitteln, über die sie aber nach eigener Aussage von Encke gar nicht verfügen. Genau wie Dag Encke lt. dem uns übermittelten Schreiben vorgegeben hatte, gaben Connyland-Pressesprecher Erich Brandenberger und Besitzer Roby Gasser dann ihre Statements für die Presse: Keiner der den Tod der beiden Delfine kommentiere, habe Ahnung, wenn er nicht ein Wissenschaftler ist, der mit dem Fall vertraut sei. Damit sollen vermutlich auch Biologen und Kommentatoren des WDSF unglaubwürdig gemacht werden. Als weiteres sollen die "Kollegen" u.a. im Connyland aufgrund des Encke-Vorschlags gegenüber der öffentlichkeit bezweifeln, dass eine Vergiftung mit Antibiotika die Todesursache sei, obwohl die Universität Zürich bei der Obduktion definitiv festgestellt hatte, dass der Tod durch eine Gehirnschädigung aufgrund von Antibiotika eingetreten war. Eine Anstiftung zur Lüge? Connyland-Besitzer Roby Gasser am 29.01.2012 gegenüber 20Minuten Online:
«Antibiotika hat noch niemanden umgebracht», sagt Gasser. Es könne doch etwas nicht stimmen, wenn sie die Untersuchungsunterlagen nicht einsehen könnten. «Es wirkt auf mich, wie wenn etwas verheimlicht würde.» Auf die Frage, wer die Delfine denn vergiftet habe, antwortete Gasser: «Es gibt so viele Idioten auf dieser Welt.» Eine neue, unabhängige Instanz müsse nun ermitteln, nicht mehr die Thurgauer Staatsanwaltschaft. «Ich hoffe, die Wahrheit kommt an den Tag.» (WDSF-Kommentar dazu: "Dass die Wahrheit an den Tag kommt, wie Gasser fordert, werden wir uneingeschränkt und aktiv unterstützen.")
Wir machen darauf aufmerksam, dass die Richtigkeit des nachfolgenden Schreibens nicht bestätigt wurde, sondern es sich um eine übermittlung von Dritter Seite an uns handelt.
Schreiben von Dag Encke (Direktor des Tiergarten Nürnberg)
24.01.2012
Liebe Kollegen,
vielen Dank dafür, dass Ihr uns informiert habt. In einem Punkt bin ich unterschiedlicher Meinung als Ihr: Ich glaube, dass es nicht sinnvoll ist, nicht mit den Medien zu sprechen, wenn nach einem Statement gefragt wird. Die WDCS, Peta und das WDSF und alle anderen werden oder haben bereits ihre Darstellung an die Presse abgegeben. Auf der Homepage der WDCS wird der Tod durch die Vergiftung mit Antibiotika als Fakt publiziert.
Ich glaube, genau andersherum ist es richtig: Wer auch immer von uns von den Medien nach einem Kommentar gefragt, sollte auch einen abgeben. So können wir den vereinfachenden und unprofessionellen Einschätzungen der Tierschutz-Organisationen, die uns schädigen wollen, etwas entgegensetzen. Wir sollten zumindest alle offen kommunizieren, dass niemand die komplexen pathologischen und veterinärmedizinischen Zusammenhänge beurteilen kann, ohne Einsicht in alle wissenschaftlichen Daten, vor dem Tod gestellten Diagnosen, den individuellen Lebenslauf der verstorbenen Tiere, die histologischen und pathologischen Befunde usw. gehabt zu haben. Jeder Kommentar über Ursache für den Tod der beiden verendeten Delfine muss falsch sein, wenn er nicht von wissenschaftlichen Spezialisten kommt, die mit dem Fall vertraut sind. Zumindest dieses Statement könnten alle von uns abgeben. Und mehr noch, wir könnten angeben, dass wir bezweifeln, dass eine Vergiftung mit Antibiotika die wahrscheinliche, plötzliche Todesursache ist. Mir ist nicht mal bekannt, ob es ähnliche Fälle gegeben hat (Ich bin kein Tierarzt, daher werden die meisten von Euch in dieser Hinsicht professioneller Einschätzungen als ich abgeben können…).
Gar kein Statement an die öffentlichkeit abzugeben bedeutet, dass dieser Schauplatz komplett den Tierschützern überlassen wird…
Herzliche Grüße an Euch alle,
Dag Encke
Dr. Dag Encke
Leitender Direktor
Tiergarten Nürnberg
Am Tiergarten 30
90480 Nürnberg
T: +49-911-5454 812/816
F: +49-911-5454 802
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WDSF-Hinweis: Dieses Schreiben wurde ursprünglich von Zoo-Direktor Encke in Englisch verfasst und von uns ins Deutsche übersetzt. Hier der Originaltext:
Dear Colleagues,
thank you for informing us. My point of view differs in one aspect from yours: I think that not talking to the media – when asked for a statement - is not clever. WDCS, Peta, WDSF and whoever will certainly give and have already given their statements to the press. On the website of WDCS the death caused by antibiotica is published as a fact of matter. I stand for the opposite strategy: whoever from our community is asked by the press to give a comment, should do so to oppose the simplifying an unprofessional statements of organizations that aim for harming us. We should at least openly state that no one can judge about complicated and complex pathology and veterinary matters without having all scientific data, without having knowledge about the diagnosis preceding death, without having insight in the life history of the dead animals, without having knowledge about histological and toxicological results, and so on. Any comment about the causes of death of these two dolphins must be false, if not coming from the specialists scientifically involved in the matter. That at least anyone of us can state. And even more, we can state that we doubt that there is a high probability of antibiotics causing sudden death. I am not even sure, if comparable cases are known (I am not a vet, so most of you can even make more professional statements than I can do…)
Not talking to the public means to leave the space in the media to the activists…
Best wishes to all of you
Dag Encke
Dr. Dag Encke
Leitender Direktor
Tiergarten Nürnberg
Am Tiergarten 30
90480 Nürnberg
T: +49-911-5454 812/816
F: +49-911-5454 802
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WDSF-Anmerkung zum Medienbericht:
Dem WDSF wurde im Januar 2012 eine brisante E-mail des Connyland an den Veterinärarzt Paul Witzig zugespielt, (s.u.) und deren Erhalt von Witzig gegenüber Medien bestätigt wurde. Wie soll eine ehemalige "Reinigungskraft", wie Connyland-Pressesprecher Brandenberger in dem o.a. Interview behauptet, die 2008 und 2009 im Connyland beschäftigt war, eine E-mail, die angeblich aus November 2011 stammt, weitergeleitet haben? Wieder einmal stützt Connyland-Pressechef Erich Brandenberger seine Aussage auf abenteuerliche Vermutungen, ebenso wie er behauptet hatte, die Delfine wären durch Tierschützer vergiftet worden, was inzwischen eindeutig durch die Staatsanwaltschaft widerlegt wurde. Die Nerven liegen blank.
Nach dem ersten Delfintod hieß es noch: "Laut dem Connyland-Sprecher gab es im Vorfeld keinerlei Anzeichen, dass es «Shadow» nicht gut gegangen wäre." Brandenberger nach dem zweiten Delfintod: "Es waren zwei gesunde Tiere". Dass die Delfine bereits vor seiner Aussage mit Antibiotikum, Valium und einer Reihe anderer Medikamente behandelt wurden, lässt vermuten, dass Brandenberger vielleicht nicht die ganze Wahrheit gesagt hat.
Der Veterinär Paul Witzig, der die kantonale Aufsicht über die Delfine im Connyland hat, hatte gegenüber WDSF-Helfern bei der Techno-Party kurz vor dem Tod der beiden Delfine zugegeben: „Ich han nie behauptet, ich seig en Fachma für Delfin, ich kenne mich mit Tier allgemein e chli us.“
29.01.2012 - Connyland-Besitzer greift Tierschützer an (20 Min. Online)
29.01.2012 - Delphinhaltung im Connyland wird durch unabhängiges Gutachten untersucht (NZZ)
27.01.2012 - Schweizer Fernehen: Connyland wollte neue Delfine – und darf nicht
Connyland will mehr Delfine:
Nachfolgendes Schreiben von Nadja Gasser und Roby Gasser (Connyland) vom 01.12.2011 an Veterinärarzt Paul Witzig wurde dem WDSF zugespielt und inzwischen gegenüber den Medien von Paul Witzig bestätigt.
Sehr geehrter Herr Dr. Witzig
Die Gruppe unserer verbliebenen Delphine ist in ihrer
jetzigen Zusammenstzung mittel- und langfristig nicht haltbar. Der
fünfjährige Angel ist wie das Jungtier Secret eine Nachzucht vom
momentan einzigen Weibchens Chicky.
Angel befindet sich bereits im Teenageralter. Er beginnt bereits jetzt
mit den ersten sexuellen Verhaltensmustern, und dies bei
seiner eigenen Mutter. Ausserdem hat er grosse Mühe mit der
gegenwürtigen Situation. Er scheint das Leitmännchen Chelmers sowie
seinen Kumpel Shadow sehr zu vermissen. Er ruft ständig nach ihnen und
sucht sie in der Aussenlagune. Obschon er vorher sehr
zutraulich war, zeigt er sich uns gegenüber abweisend und teilweise
sogar aggressiv.
Wenn die Tiere in ihrer jetzigen Zusammensetzung bei uns bleiben
würden, wird Angel bald anfangen zu versuchen, sich mit seiner
Mutter zu paaren. Da Chicky ein Jungtier hat, wird sie aber während den
nächsten 1 - 1 1/2 Jahren kein Interesse daran haben.
Das könnte zwischen den beiden zum Konflikt führen, worunter vor allem
auch der halbjährige Secret zu leiden hätte.
Der Idealfall wäre, die jetzt bei uns bestehende Gruppe mit je einem
erwachsenen Männchen und Weibchen zu ergänzen, damit wären
die Probleme in der Entwicklung unserer Tiere gelöst.
Wir bitten Sie, unser Anliegen als Vorabklärung zu prüfen und stehen
Ihnen selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.
Freundliche Grüsse,
CONNY-LAND AG
Roby Gasser
i.A. Nadja Gasser
(WDSF 26.01.2012) Die Staatsanwaltschaft Thurgau teilte am 23.01.2011 in einer Medienmitteilung mit, dass die Todesursache der beiden im November 2011 verstorbenen Delfine auf eine Gehirnschädigung ausgelöst durch Antibiotika zurückzuführen ist. Gegen die Tierärzte des Connyland wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen Tierquälerei (Art. 26 TSchVO) ermittelt. Dem WDSF liegen diverse Unterlagen vor, die auch die Staatsanwaltschaft in ihrem Besitz hat.
Sexuelle Belästigung bei den Delfinen
Aus gut unterrichteten Kreisen hat das WDSF am 26.01.2012 erfahren, dass Nadja Gasser auch im Namen von Roby Gasser, Miteigentümer des Connyland, bei dem Veterinärtierarzt Paul Witzig, zuständig für den Kanton Thurgau, die Zustimmung zu weiteren Delfinzugängen angefragt hat (s. E-Mail oben). Derzeit befindet sich nach den Todesfällen nur noch das einzige Weibchen Chicky, der fünfjährige Angel und das achtmonatige Delfinbaby Secret in den Becken. Das es sich bei dem Männchen Angel und Secret um Nachwuchs von Chicky handelt, besteht die Gefahr einer Inzucht. Bereits jetzt würde der Teenager Angel seine Mutter sexuell bedrängen, schreibt Nadja Gasser. Gegenüber dem Betreuungspersonal soll sich Angel nach dem Tod von Shadow und Chelmers abweisend und aggressiv verhalten. Eine Delfin-Show für die öffentlichkeit wird dadurch mehr als fraglich. Es sollen daher noch ein Weibchen und ein Männchen in die Gruppe aufgenommen werden. Für April ist im Connyland-Delfinarium eine Inspektion durch die "European Association of Zoos and Aquaria (EAZA)" anberaumt, um zu überprüfen, ob das Connyland im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) weitere Delfine bekommen kann.
Antibiotikum Amoxicilline und Lügen?
Nach dem WDSF vorliegenden Informationen soll es sich bei dem tödlichen Antibiotika offenbar um Amoxicilline-clav.ac. gehandelt haben. Am 08.11.2011, dem Todestag des Delfins Shadow, soll der Fachtierarzt für Zoo- und Wildtiere Manuel Garcia Hartmann den Mitarbeitern des Connyland Nadja Gasser, Gregor Müller (ebenfalls Tierarzt), Luca Marini and Dennis Kissling die Anweisung bezüglich der behandelten Delfine gegeben haben, das Mittel abzusetzen. Die übrige medikamentöse Behandlung solle aber aufrecht erhalten werden. Trotzdem starb der zweite Delfin Chelmers wenige Tage später am 13.11.2011. Ganz offensichtlich war das Antibiotikum nicht das einzige Medikament, was den Delfinen verabreicht wurde. Connyland-Delfintrainer und auch der Pressesprecher Brandenberger hatten vor und nach den Todesfällen stereotyp behauptet, dass es ihren Delfinen gut ginge - alles eine Lüge?
Nebenwirkungen des Antibiotikums Amoxicilline: Wie alle Penicilline kann auch Amoxicillin Nebenwirkungen in Form einer allergischen Reaktion unterschiedlicher Stärke, bis hin zum anaphylaktischen Schock haben. Häufiger kommt es zu überempfindlichkeitsreaktionen wie Arzneimittelfieber. Außerdem muss auch mit Durchfällen, übelkeit und Erbrechen gerechnet werden. Nach dem Absetzen können allergische Reaktionen eintreten, die denen der Nebenwirkungen entsprechen. Von der gleichzeitigen Einnahme von Antibiotika bei gleichzeitiger intensiver Sonnenbestrahlung wird allgemein abgeraten. In vorliegendem Fall ist fraglich, wie das Antibiotikum in das Gehirn der Delfine gelangen konnte, was durch die Blut-Hirn-Schranke normalerweise ausgeschlossen ist. Möglicherweise führte eine falsche Dosierung zu dem Gehirnschaden.
Fachtierarzt Hartmann begleitete schon Telfintode im Duisburger Delfinarium
Der Fachtierarzt Hartmann ist auch Vize-Koordinator für Große Tümmler in der "European Association of Zoos and Aquaria (EAZA)" die wiederum das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) betreut. Die EAZA ist ein privater Zusammenschluss von europäischen Zoos. Das Connyland wurde im Oktober 2011 auf eigenen Antrag in das EEP aufgenommen (s. E-Mail der EAZA auf unserer Homepage). Es ist allerdings davon auszugehen, dass der Fachtierarzt Manuel Garcia Hartmann auch vorher schon für das Connyland-Delfinarien tätig war. Uns liegt eine E-mail von Tierarzt Hartmann an Nadja Gasser vor, aus der sich ergibt, dass Hartmann nach unseren Vorwürfen der intensiven Sonnenbestrahlungen der Delfine ohne Rückzugsort in Schattenbereiche im Juli 2011 bestätigt hat, dass "Delfine in bestimmten Situationen Sonnenbrand bekommen können". Manuel Garcia Hartmann war in der Zeit von 1995 bis Anfang 2008 als verantwortlicher Tierarzt im Duisburger Zoo auch für das Delfinarium zuständig. Während dieser Zeit starben etliche Delfine im Duisburger Zoo. Das NRW-Ministerium bestätigte dem WDSF, dass es in der Zeit von 1991 bis 2011 insgesamt 15 Delfin-Todesfälle im Duisburger Delfinarium gegeben hat.
Strafanzeige des WDSF
Das WDSF hat direkt am 23.01.2012 nach Bekanntgabe der Todesursache der beiden Delfine bei der Staatanwaltschaft Strafanzeige gegen das Connyland und seine verantwortlichen Mitarbeiter gestellt und wird der Staatsanwaltschaft sämtliche vorliegenden Beweismittel zur Verfügung stellen.
- Seit 2008 starben acht Delfine:
- WDSF-Pressemitteilung vom 23.01.2012 zu den Todesursachen der Delfine im Connyland
- Connyland-Delfinarium in der Schweiz nach WDSF- und ProWal-Interventionen geschlossen
- WDSF und ProWal rufen zum internationalen Boykott gegenüber dem Schweizer Kanton Thurgau aus Tierschutzgründen auf
- Connyland-Delfinarium - Ermittlungen gegen Tierärzte "wg. fahrlässiger Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz" (NZZ)
- Chronologie der katastrophalen Delfinhaltung im Connyland von der ersten Konfrontation bis zur Schließung durch ProWal und WDSF-Initiative