13.07.2012 - Münster wird flipperfrei - Allwetterzoo der Stadt schließt das Delfinarium / Zoo: Haltung passt nicht mehr in die Philosophie (Badische Zeitung)

Anm.WDSF: Der Nürnberger Zoo-Direktor wird in diesem Beitrag zitiert (letzter Absatz): "Es sei ein Poker, räumte Zoodirektor Dag Encke damals gegenüber der Süddeutschen Zeitung ein. Wenn die Nachzucht weiter nicht funktioniere, könne das auch zur Schließung des Projektes führen." Nach zehn verstorbenen Delfin-Babys seit 2004 fragen wir uns, wann der Zeitpunkt erreicht ist, dass "die Nachzucht weiter nicht funktioniere". Das "pokern" mit einer Spezies durch einen Zoodirektor grenzt an Tierquälerei. Insgesamt blickt der Nürnberger Tiergarten nun auf 33 verstorbene Delfine zurück (drei davon waren in Harderwijk/NL "geparkt"). 

10.07.2012 - Schluss mit der Delfinschau in Nürnberg (Welt online)

"Delfinarien sind Auslaufmodelle" (Jürgen Ortmüller/WDSF)

WDSF-Info in Nürnberg (Foto Stefan Brennhäuser)(WDSF) - Nach langen Jahren erfolgloser nachhaltiger Zucht und mehr als 100 verstorbener Delfinen alleine in den Zoos in Duisburg und Nürnberg fordert das WDSF, dass die Delfinhaltung endlich aufgegeben wird. Seit 40 Jahren Zuchtbemühungen gibt es in Europa keinen einzigen Delfin, der in dritter Generation überlebt hat. Weitere Wild-Importe von Delfinen sind daher zu befürchten. WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Die Zeichen der Zeit stehen auf Schließung aller Delfinarien – sie sind Auslaufmodelle. Wir lehnen diese Anlagen ab, weil klar geworden ist, dass Zoos keinen Beitrag zur Arterhaltung von freilebenden Delfinpopulationen leisten können. Noch nie wurde überhaupt ein Delfin aus einem Delfinarium in Europa wieder ausgewildert. Die wenigen gelungenen Nachzuchten können nicht ausgewildert werden, weil sie im Zoo das Nahrungs-Jagdverhalten verlernt haben. Einen angeblichen Zoo-Bildungsauftrag mit über 100 verstorbenen Delfinen zu erfüllen, ist makaber. In erster Linie geht es den verbleibenden Zoos mit Delfinarien in Duisburg und Nürnberg darum, zahlende Zoo-Besucher durch das Delfinarium-Angebot zu locken."

Aber auch bei den Zoo-Besuchern entstehen inzwischen durch die jahrelange Aufklärung des WDSF mit Jürgen Ortmüller und Richard O'Barry (Oscar- und Bambi-Preisträger und Ex-TV-"Flipper"-Trainer) und vielen Helfern Vorbehalte gegen die Delfin-Gefangenschaft. Mehr als 70.000 Aufklärungs-Flyer hat das WDSF seit 2010 an die Zoo-Besucher und Passanten verteilt.

Münster schließt

Nach WDSF-Interventionen schließt nun das Delfinarium im Allwetterzoo Münster im Herbst 2012. Der Münsteraner Zoo-Direktor Jörg Adler dazu gegenüber der Münsterschen Zeitung: "Die Haltung entspricht allen Anforderungen, aber wohl nicht mehr dem allgemeinen Zeitgeist. Für eine zeitgemäße Haltung der Delfine wären 20 Millionen Euro nötig und die haben wir einfach nicht." Das WDSF hatte ursprünglich festgestellt, dass in Münster keine ausreichenden Lichtverhältnisse in den maroden Delfinhallen vorhanden waren. Aufgrund der Mängelaufdeckung hätte ein völliger Umbau des Delfinariums erfolgen müsssen. Das WDSF schaltete die Höhere Aufsichtsbehörde (LANUV) ein, die dem Delfinarium in Münster über das Umweltamt entsprechende Auflagen erteilte, die der Zoo finanziell nicht mehr stemmen konnte. Jürgen Ortmüller dazu: "Wir hatten allen Delfinarienbetreibern bereits 2008 mitgeteilt, dass wir dafür sorgen werden, dass alle Delfinarien in Deutschland schließen werden müssen. Heute wiederholt der Münsteraner Zoodirektor unsere damaligen Aussagen, dass Delfinarien nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen. Das Delfinarium im Heidepark Soltau haben wir in Abstimmung mit dem Eigentümer, Merlin Entertainments, bereits im Jahr 2008 schließen können. Auf der Insel Rügen wurde nach intensiven Interventionen der Plan fallen gelassen, ein neues Delfinarium zu bauen. Das Delfinarium im Vergnügungspark Connyland in der Schweiz muss nun auch schließen, nachdem wir in jahrelanger Kooperation mit ProWal katastrophale Mängel aufgedeckt hatten und in Abstimmung mit Schweizer Politikern jetzt ein Delfin-Importverbot gesetzlich beschlossen wurde."
Von ursprünglich neun Delfinarien in Deutschland verbleiben jetzt nur noch die beiden im Duisburger Zoo und im Nürnberger Tiergarten. Das WDSF fordert die Schließung der Anlagen und bittet die Besucher, keine Eintrittskarten zu kaufen.

Rheinische Post (30.03.12): "Die Aufdeckung von Haltungsmängeln durch das WDSF im Delfinarium des Allwetterzoo-Münster führte zu einer angekündigten Schließung für dieses Jahr, weil das Geld für ein komplett neues lichtdurchlässiges Dach nicht vorhanden ist."

Westfälische Rundschau:

10.07.2012 - Tierschützer für die Schließung von Delfinarien (dapd WELT-online)

07.07.2012 - WDSF-Information in Nürnberg über die Delfinhaltung (by Stefan Brennhäuser und Claudia Dietz)

26.06.2012 - öDP zur Kostenexplosion bei der Nürnberger Delfin-Lagune
19.06.2012 - Nürberger Lagune: "Kosten sind ein Skandal" (Nürnberger Nachrichten)
16.05.2012 - Tiergarten zeigt PETA an (Abendzeitung)
11.05.2012 - Lagune verliert Wasser- Warum haben Sie das verschwiegen, Herr Encke (Abendzeitung Nürnberg)
23.03.2012 - Tiergarten: Wal- und Delfinschutz-Forum stellt Strafanzeige wegen Delfintransport
(Nürnberger Zeitung)

Neuer ärger um Delfine - Tierschützer zeigen Tiergarten an

(WDSF - 22.03.2012) Wir halten es nicht für vertretbar, dass dieses Delfinkarussel (hier mit dem Delfin Anke) zu Lasten der sensiblen Meeressäuger aufrecht erhalten wird. Der Delfin Anke wurde bereits sechs mal während seines Lebens zwischen den Delfinarien „verschoben“. Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) dient ganz offensichtlich auch dazu, die kommerzielle Ausbeutung der Delfine bei katastrophalen Haltungsbedingungen in viel zu kleinen Betonkäfigen zu fördern. Es wurden (wieder einmal) umfangreiche Fehler bei dem Transport des Delfins gemacht, die wir am 08. Mai 2012 bei einer Akteneinsicht im Umweltamt der Stadt Nürnberg aufdecken konnten, nachdem wir Strafanzeige gestellt hatten (s.a. http://www.br.de/franken/inhalt/aktuelles-aus-franken/nuernberger-tiergarten-delfine-anzeige100.html). Demnach war das Umweltamt (u.E. rechtswidrig) nicht über den Transport des Delfins Anke von Harderwijk/Holland nach Nürnberg informiert – ganz klar ein Dienstvergehen von Dag Encke, der das Umweltamt hätte informieren müssen. Ebenso fehlten Stempel der zuständigen Behörde auf der Transport-Handelsbescheinigung.

19.03.2012 - Delfin Anke nach zwei Totgeburten und einer Odyssee von
sechs Delfinstationen wieder im Nürnberger Tiergarten - Schwer verletzt

(WDSF – akt. 20.03.2012) Der Nürnberger Delfin Anke wurde am Sonntag-Abend in einer Nacht- und Nebel-Aktion aus dem holländischen Delfinarium Harderwijk in einer sargähnlichen Kiste auf einer acht Stunden-Tour zurück nach Nürnberg transportiert. Nach gravierenden Fehlern bei dem bereits sechsten Transport des Delfins spricht das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) von Tierquälerei und stellt Strafanzeige.

Pressefoto: Tiergarten Nürnberg

Bereits zwei Totgeburten

Um 5 Uhr am Montagmorgen wurde die Delfindame Anke recht unsanft in das kalte Wasser der künstlichen Steinbruch-"Delfin-Lagune" befördert.
Vor der Bauphase der "Delfin-Lagune" in Nürnberg war Anke im Jahr 2008 mit Nynke und Naomi, die weiterhin in Harderwijk bleiben, in das holländische Delfinarium Harderwijk transferiert worden. Dort sollte mit den Delfindamen nach den vielen Todesfällen in Nürnberg "auf Teufel komm raus", wie es WDSF-Chef Jürgen Ortmüller formuliert, gezüchtet werden.

Anke hatte am 15.10.2011 in Harderwijk erneut eine Totgeburt, nachdem sie am 18.03.2010 bereits ein Delfinbaby verloren hatte. Die Ex-Nürnberger Delfindame Naomi hat im Delfinarium Harderwijk am 30.04.2012 gekalbt. Offenbar hat sie ihr Delfinbaby nicht angenommen, sodass das Delfinweibchen Finagain ihr Baby groß zieht (Finagain's eigenes Delfinbaby war zwei Tage zuvor gestorben). Aber das Delfinbaby, wenn es denn überlebt, wird niemals die Freiheit der Meere erleben können, da Nachzuchten nicht ausgewildert werden können. In den Betonbecken der Delfinarien werden sie mit totem Fisch gefüttert und lernen niemals sich selbst zu ernähren.

Pressefoto: Tiergarten Nürnberg

Foto: Tiergarten-Direktor Dag Encke (lks.) hebt den Delfin mit einem Mitarbeiter an der Schwanzflosse (Fluke)

Unsachgemäßer Transport

Dass die Delfindame Anke nicht mit einem Spezialkran fachgerecht in das Beckenwasser in einem üblichen Spezialgurt, der die Brustflossen und die Schwanzflossefreihält, eingelassen wird, grenzt an Tierquälerei. Den Höhepunkt des mangelnden Sachverstandes setzt der Tiergarten-Direktor Dag Encke selbst (auf dem Foto ganz links), der mit einem Mitarbeiter, wie auf dem Foto zu sehen ist, an der Schwanzflosse des Delfin-Weibchens zieht, um es ins Wasser zu  befördern. Niemals würde ein Delfin-Fachmann einen Delfin an der Schwanzflosse ziehen. Dies kann schwere innere Wirbel-Verletzungen auslösen. Der Delfin Anke wurde bereits zum sechsten Mal in seinem Leben international transferiert. Bereits zwei Delfinbabys verlor sie kurz nach deren Geburt. Delfinweibchen halten sich in Freiheit meist ihr Leben lang in denselben Sozialverbänden auf. Anke wurde während des achtstündigen Transports von Holland nach Nürnberg offensichtlich, wie bei Delfintransporten sonst üblich, nicht persönlich betreut, sie war lediglich an Messgeräten angeschlossen, die vom Fahrerhaus kontrolliert wurden.

Der tiermedizinische Bericht des Tiergartens beweist intensive Transportverletzungen von Anke:

06.03.12 (Tagesbericht) Für Delfintransport werden noch Reisetabletten „Superpep-Kaugummis“ gebraucht

18.03.12 Fangaktion zwecks Transport von Harderwijk nach Nürnberg
18:00 Uhr 30 mg Diazepam

Zeitspanne von Hebebühne bis Transportbeginn in Kiste: 18:35 – 20:10 Uhr

Verletzungen bei Fangaktion: aufgeschlagen an Finne (blutet am meisten), re. Flipper und Fluke sowie hinter Blasloch, 21:00 Uhr umpositioniert da Schieflage

19.03.12 Ankunft im Zoo (Nürnberg) und zurück ins Becken (Anm.WDSF: ca. 5 Uhr morgens)

Auffälligkeiten: alte Injektionsstelle links von Finne, Zähne stark abgenutzt, Flipper aufgeschürft

Delfin-Karussel

Den Transfer aus der bedeutend größeren Freiluft-Lagune im holländischen Harderwijk in die Nürnberger Steinbruch-Lagune bezeichnet WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller als tierquälerisches Delfin-Karussel: „Die Delfindame Anke wurde in ihrem Leben jetzt zum sechsten Mal erneut aus einem den Umständen entsprechend funktionierenden Sozialverband gerissen und in die bedeutend kleineren Betonbecken der Steinbruch-Lagune gepfercht. Dieser permanente Transfer ist Tierquälerei im biologischen Sinne. Anke kam 1983 als Wildfang aus Florida in ein Delfinarium in Gulfport/USA. Danach war sie bis 1987 schon einmal in Harderwijk/Holland, um dann nach Münster transferiert zu werden. Im Dezember 1990 ging die Tour dann von Münster nach Nürnberg, im September 2008 zurück nach Harderwijk und jetzt wieder nach Nürnberg. Das permanente Delfin-Karussel der Delfinarienbetreiber im selbst gegründeten Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) dient einzig und allein dem Profit für die Nachzucht, die natürlich aufgrund des psychologischen Stresses für die Meeressäuger nicht funktionieren kann. Gier ist kein guter Ratgeber und hat mit Tierschutz nicht das Geringste zu tun. Für mich sind solche Leute wie Dag Encke und seine Freunde im EEP Mörder von Tierschutzrechten.“

Lebensgefährlicher Transfer

Den Transport der anderen vier vorhandenen Delfine ebenfalls in einer Plastikplane vom geschützten Innen- in den Außenbereich bei angesagten Frosttemperaturen hält das WDSF für lebensgefährlich für die sensiblen Meeressäuger. Ortmüller: "Zwei der Delfine, Moby und Jenny, haben schwere Nierenschäden und müssen täglich mit Flüssigkeit zwangsernährt werden. Da kann ein Temperaturschock tödlich wirken. Leider geht es dem Tiergarten offenbar nur um Profit und darum, die Delfine schnellstmöglich den Besuchern zu präsentieren. Den Tiergarten-Verantwortlichen scheint durch den finanziellen Druck der Baukostenexplosion der Steinbruch-Lagune von ursprünglich 10 auf jetzt 27 Millionen Euro jeglicher Sachverstand abhanden gekommen zu sein." Das WDSF hat am 20.03.2012 aufgrund des unsachgemäßen Transports wegen des Verdachts der Tierquälerei Strafanzeige gegen die Verantwortlichen des Tiergartens Nürnberg gestellt.

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17.03.2012 - Nürnberger Delfine: Tierschützer warnen vor Kältetod (Abendzeitung München)

Pressefoto: Tiergarten Nürnberg
14.03.2012 - Nürnberger Delfine schwimmen wieder in der Lagune

Der Tiergarten der Stadt Nürnberg hat die Winterpause beendet, obwohl weiterhin Frosttemparaturen angesaget sind.
Ab sofort sind die Delfine wieder in der künstlichen Steinbruch- Lagune. Am Mittwoch, 14. März 2012, hat der Tiergarten die vierköpfige Gruppe mit Moby, Sunny (s. Foto lks.), Jenny und Noah in die Lagune geworfen, damit schnellstmöglich Geld in die gebeutelte Kasse des Tiergartens gespült wird. Die Kosten der neuen Betonbecken belaufen sich nach ursprünglich geplanten 10 Millionen inzwischen auf mehr als 27 Millionen Euro.

Da das Rundbecken, das das Delfinarium mit den Außenbecken verbindet,
noch nicht mit Wasser befüllt werden kann, haben Mitarbeiter die Großen
Tümmler in einer Plastikplane transportiert und regelrecht ins Wassser
geworfen. Das Rundbecken kann voraussichtlich in zwei Wochen wieder geflutet werden. Derzeit härtet dort noch das Dichtungsmaterial an der beschädigten, inwzischen ausgewechselten, Scheibe aus.

(WDSF - 30.01.2012) Erneut wurde dem Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) ein Schriftstück zugespielt (s.u.). Der Nürnberger Tiergartendirektor Dag-Encke hat demnach am 24.01.2012 an "seine Kollegen" u.a. im Todestrakt-Connyland-Delfinarium geschrieben haben, dass man den Tierschützern nicht das Feld überlassen solle. Offenbar wollen sich die Direktoren der Zoo- und Vergnügungspark-Delfinarien vernetzen, um der öffentlichkeit den aufgesetzten Eindruck einer gemeinsamen Kompetenz zu vermitteln, über die sie  nach eigener Aussage von Encke gar nicht verfügen. Genau wie Dag Encke lt. dem uns übermittelten Schreiben vorgegeben hat, gaben Connyland-Pressesprecher Erich Brandenberger und Besitzer Roby Gasser daraufhin ihre Statements für die Presse: Keiner der den Tod der beiden Delfine kommentiere, habe Ahnung, wenn er nicht ein Wissenschaftler ist, der mit dem Fall vertraut sei. Damit sollten vermutlich alle Kritiker mundtot gemacht werden. Als weiteres sollen die "Kollegen" u.a. im Connyland aufgrund des Encke-Vorschlags gegenüber der öffentlichkeit bezweifeln, dass eine Vergiftung mit Antibiotika die Todesursache sei, obwohl die Universität Zürich bei der Obduktion definitiv festgestellt hatte, dass der Tod durch eine Gehirnschädigung aufgrund von Antibiotika eingetreten war. Eine Anstiftung zur Lüge?

Connyland-Besitzer Roby Gasser am 29.01.2012 gegenüber 20Minuten Online:

«Antibiotika hat noch niemanden umgebracht», sagt Gasser. Es könne doch etwas nicht stimmen, wenn das Connyland die Untersuchungsunterlagen nicht einsehen könnten. «Es wirkt auf mich, wie wenn etwas verheimlicht würde.» Auf die Frage, wer die Delfine denn vergiftet habe, antwortete Gasser: «Es gibt so viele Idioten auf dieser Welt.» Eine neue, unabhängige Instanz müsse nun ermitteln, nicht mehr die Thurgauer Staatsanwaltschaft. «Ich hoffe, die Wahrheit kommt an den Tag.»

WDSF-Kommentar dazu: "Dass die Wahrheit an den Tag kommt, wie Gasser fordert, werden wir uneingeschränkt und aktiv unterstützen. Die medizinische Unkenntnis des Connyland-Mitinhabers Roby Gasser äußert sich alleine schon darin, dass er meint, dass "Antibiotika noch niemanden umgebracht" hätte. Tatsächlich kann eine Antibiotikumgabe jedoch zur sog. "Herxheimer Reaktion" mit tödlichem Ausgang führen, wenn diese nicht rechtzeitig erkannt wird.

Wir machen darauf aufmerksam, dass es sich bei nachfolgendem Schreiben von Dag Encke an seine "lieben Kollegen" um eine übermittlung von dritter Seite an uns handelt.

Schreiben von Dag Encke:

24.01.2012

Liebe Kollegen,
vielen Dank dafür, dass Ihr uns informiert habt. In einem Punkt bin ich unterschiedlicher Meinung als Ihr: Ich glaube, dass es nicht sinnvoll ist, nicht mit den Medien zu sprechen, wenn nach einem Statement gefragt wird. Die WDCS, Peta und das WDSF und alle anderen werden oder haben bereits ihre Darstellung an die Presse abgegeben. Auf der Homepage der WDCS wird der Tod durch die Vergiftung mit Antibiotika als Fakt publiziert.
Ich glaube, genau andersherum ist es richtig: Wer auch immer von uns von den Medien nach einem Kommentar gefragt, sollte auch einen abgeben. So können wir den vereinfachenden und unprofessionellen Einschätzungen der Tierschutz-Organisationen, die uns schädigen wollen, etwas entgegensetzen. Wir sollten zumindest alle offen kommunizieren, dass niemand die komplexen pathologischen und veterinärmedizinischen Zusammenhänge beurteilen kann, ohne Einsicht in alle wissenschaftlichen Daten, vor dem Tod gestellten Diagnosen, den individuellen Lebenslauf der verstorbenen Tiere, die histologischen und pathologischen Befunde usw. gehabt zu haben. Jeder Kommentar über Ursache für den Tod der beiden verendeten Delfine muss falsch sein, wenn er nicht von wissenschaftlichen Spezialisten kommt, die mit dem Fall vertraut sind. Zumindest dieses Statement könnten alle von uns abgeben. Und mehr noch, wir könnten angeben, dass wir bezweifeln, dass eine Vergiftung mit Antibiotika die wahrscheinliche, plötzliche Todesursache ist. Mir ist nicht mal bekannt, ob es ähnliche Fälle gegeben hat (Ich bin kein Tierarzt, daher werden die meisten von Euch in dieser Hinsicht professioneller Einschätzungen als ich abgeben können…).
Gar kein Statement an die öffentlichkeit abzugeben bedeutet, dass dieser Schauplatz komplett den Tierschützern überlassen wird…

Herzliche Grüße an Euch alle,
Dag Encke
Dr. Dag Encke
Leitender Direktor
Tiergarten Nürnberg
Am Tiergarten 30
90480 Nürnberg
T: +49-911-5454 812/816
F: +49-911-5454 802
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WDSF-Hinweis: Dieses Schreiben wurde ursprünglich von Zoo-Direktor Encke in Englisch verfasst und von uns ins Deutsche übersetzt. Hier der Originaltext:

Dear Colleagues,
thank you for informing us. My point of view differs in one aspect from yours: I think that not talking to the media – when asked for a statement  - is not clever. WDCS, Peta, WDSF and whoever will certainly give and have already given their statements to the press. On the website of WDCS the death caused by antibiotica is published as a fact of matter. I stand for the opposite strategy: whoever from our community is asked by the press to give a comment, should do so to oppose the simplifying an unprofessional statements of organizations that aim for harming us. We should at least openly state that no one can judge about complicated and complex pathology and veterinary matters without having all scientific data, without having knowledge about the diagnosis preceding death, without having insight in the life history of the dead animals, without having knowledge about histological and toxicological results, and so on. Any comment about the causes of death of these two dolphins must be false, if not coming from the specialists scientifically involved in the matter. That at least anyone of us can state. And even more, we can state that we doubt that there is a high probability of  antibiotics causing sudden death. I am not even sure, if comparable cases are known (I am not a vet, so most of you can even make more professional statements than I can do…)
Not talking to the public means to leave the space in the media to the activists…

Best wishes to all of you
Dag Encke
Dr. Dag Encke
Leitender Direktor
Tiergarten Nürnberg
Am Tiergarten 30
90480 Nürnberg

T: +49-911-5454 812/816
F: +49-911-5454 802
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