20.04.2015 - Japan asks France to hand over Sea Shepherd founder (Japan Times)

(WDSF - 22.04.2015) Japan wurmt es offenbar mächtig, dass Paul Watson, Gründer der Sea Shepherd Conservation Society, sich in den USA und in Frankreich (letzteres nach seiner Hochzeit in Paris mit Yana Rusinovich am 14.02.2015) frei aufhalten darf. Im Jahr 2012 hat Japan einen Antrag auf Auslieferungsersuchen (Red Notice) über INTERPOL gestellt (http://www.interpol.int/News-and-media/News/2012/N20120914), der den 190 Mitgliedsländern übermittelt wurde und immer noch über Interpol in Kraft ist.
Paul Watson war am 13. Mai 2012 auf dem Frankfurter Flughafen aufgrund des japanischen Auslieferungsersuchens über Interpol, offenbar mit Zustimmung des deutschen Bundesjustizministeriums (BMJ), verhaftet worden. Nach Leistung einer Kaution von 250.000 Euro, die Watson selbst angeboten hatte, wurde er mit der Auflage auf freien Fuß gesetzt, Deutschland bis zum Abschluss des Auslieferungsverfahrens nicht zu verlassen.
Nachdem bekannt wurde, dass das Oberlandesgericht Frankfurt und das Bundesjustizministerium (unter der damaligen Leitung von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP)) voraussichtlich dem Auslieferungsersuchen Japans nachkommen wird, flüchtete Paul Watson aus Deutschland. „Nach Hinterlegung der Kaution musste ich mich täglich bei der Polizei melden“, schildert Paul Watson die damals entscheidenden Stunden. „Ende Juli hörte ich dann von jemandem aus dem Justizministerium, dass ich beim nächsten Meldetermin, einem Montag, festgesetzt und nach Japan ausgeliefert werden sollte.“ Also hatte er das Land noch am Sonntag, einen Tag davor, heimlich verlassen.
„Ich habe mich in die Niederlande abgesetzt, bin dort auf ein Schiff gestiegen und in Richtung Pazifik gesegelt. Die meiste Zeit war ich auf See“ berichtet Watson. 12 000 Meilen hatte er nach eigenen Angaben zurückgelegt, meist auf Schiffen, die ihm Sympathisanten zur Verfügung gestellt haben. Seit November 2013 haben die USA Paul Watson zugesagt, dass er sich dort frei bewegen kann.
Nachdem das WDSF über Facebook wegen des politischen Fehlverhaltens des damals FDP-geführten BMJ zu einem Wahlboykott der FDP aufgerufen hatte und nachweislich über eine Million Nutzer erreicht hatte, wurde die Partei von den Wählern abgestraft und flog im September 2013 aus dem Deutschen Bundestag (http://www.business-on.de/ruhr/tierschutz-fdp-scheitert-auch-bei-hagener-tierfreunden-_id7276.html). Nach der Wahlschlappe gab Leutheusser-Schnarrenberger auch ihr Amt als Landesvorsitzende der FDP auf.
Da Frankreich zu den Anti-Walfang-Ländern gehört, ist es recht unwahrscheinlich, dass nun dem erneuten Auslieferungsersuchen Japans entsprochen wird.
Paul Watson darf jedoch nach wie vor nicht in Deutschland einreisen, weil er weiterhin in Gefahr läuft, hier verhaftet zu werden. Lediglich das Auslieferungsersuchen durch Costa Rica (http://www.interpol.int/News-and-media/News/2012/N20120807Bis) wurde vom OLG Frankfurt aufgehoben. Der Interpol-Antrag durch Japan besteht weiterhin.
Das WDSF hat sich nun erneut für die Aufhebung des politisch motivierten Interpol-Auslieferungshaftbefehls durch Japan in Deutschland in einem Schreiben gegenüber dem amtierenden Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) eingesetzt, damit sich Paul Watson auch als Kuratoriumsmitglied des WDSF (seit 2008) in Deutschland wieder frei bewegen kann.
Die damalige Kaution von 250.000 Euro wurde von der Staatskasse kassiert (http://www.wdsf.eu/images/_wdsf_download/Kaution%20Paul%20Watson). 

10.01.2014 - Interpol wird zum Instrument politischer Verfolgung (heise online)

01.11.2013 -  Sea-Shepheard-Gründer in USA - Paul Watson wieder an Land (TAZ)


(Nov. 2013) "HE IS BAAAACK!!! And yes, that is Bobby Kennedy!! He wanted to be there to welcome Captain Paul Watson back to the US (by Farrah Smith)."
(WDSF) Paul Watson darf sich in den USA frei bewegen, aber derzeit das Land nicht verlassen. Die Red Notice (Interpol) von Costa Rica war in Deutschland wegen eines Formfehlers im Frühjahr 2013 gescheitert. Das Interpol-Auslieferungsersuchen durch Japan besteht weiterhin weltweit.

(Mai, 2014) Captain Paul Watson:

Merci Captain Jean Yves Terlain
An einem Freitagnachmittag gegen Ende Juli 2012 erhielt ich in Frankfurt einen Anruf von einem Sympathisanten aus dem deutschen Justizministerium in Berlin. Dieser setzte mich in Kenntnis, dass ich, wenn ich mich am folgenden Montag auf der Polizeistation in Bornheim zum Rapport meldete, in Gewahrsam genommen und nach Japan ausgeliefert würde.
Ich hatte keine Wahl, ich musste Deutschland verlassen. Ich rasierte meinen Bart ab, färbte meine Haare und setzte mich irgendwo Richtung europäische Küste in Bewegung.
In einem kleinen Küstendorf ging ich an Bord eines französischen Segelboots, welches der legendäre französische Sportsegler Jean Yves Terlain segelte. Das war Anfang August 2012.
Das Schiff war die Columbus, und es war ein Informations- und Bildungsschiff von Sea Shepherd Frankreich. Captain Terlain hatte die Sea Shepherd-Markierungen abgedeckt.
Wir stachen in See und fuhren über den ärmelkanal raus in den Nordatlantik.
Es war ein langes und sehr salziges Abenteuer. Die Columbus ist ein kleines Segelboot und recht spartanisch ausgestattet. Die Reise war bewegt, nass, kalt und langsam.
Wir überquerten den Atlantik, und ich stieg im Pazifik in die Brigitte Bardot um. Ende November 2012 kamen wir 200 Meilen vor Amerikanisch-Samoa im Südpazifik an, wo wir auf Captain Sid Chakravarty und die Crew der Steve Irwin trafen. Von dort setzten wir Kurs nach Neuseeland und schließlich für die Operation Zero Tolerance Richtung Südpolarmeer und westlich zum Indischen Ozean. Diese Kampagne wurde unsere erfolgreichste Walschutzkampagne, in der die japanischen Walfänger weniger als zehn Prozent ihrer Fangquote erfüllen konnten.
Während der Kampagne übernahm Captain Terlain bis März 2013 das Kommando der Brigitte Bardot und übergab es anschließend wieder dem französischen Captain Oona Layolle vor Westtasmanien. Ich begab mich erneut auf die Brigitte Bardot und blieb auf See, bis das Schiff mich Anfang November 2013 nach Los Angeles brachte.
So war ich von Anfang August 2012 bis Anfang November 2013 insgesamt 14 Monate im Exil auf See.
Gemeinsame Bemühungen von Sea Shepherd Niederlande, Sea Shepherd Frankreich, Captain Terlain, der Crew der Columbus, der Crew der Brigitte Bardot, der Crew der Steve Irwin sowie anderer außerordentlicher Menschen, welche ich hier nicht namentlich nennen kann, bewahrten mich davor, von Japan gefangengenommen zu werden.
Japan hatte mich auf die Rote Liste von Interpol gesetzt für das „Verbrechen“ unbefugten Betretens. Niemand wurde jemals für so etwas auf diese Auslieferungsliste gesetzt. Japan konnte keine Klage erheben wegen Störung seiner illegalen Walfangaktivitäten, und ich war darum bemüht, während der Kampagnen gegen ihre unzulässigen Walfangoperationen keinerlei Gesetze zu missachten.
Im Januar 2011 wurde ein Mitglied der Sea Shepherd-Mannschaft leider tatsächlich gefangengenommen und angeklagt, das japanische Schiff Shonan Maru II geentert zu haben. Er wurde nach Japan gebracht und mit der Anklage des unbefugten Betretens vor Gericht gestellt.
Seine Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt, als Gegenleistung für seine Aussage, ich hätte ihm befohlen, das japanische Schiff zu entern. Dies war eine Lüge, und indem er log, gab er den japanischen Behörden den „Beweis“, den sie suchten, um mich der Mitschuld des unbefugten Betretens anzuklagen trotz der Tatsache, dass ich sogar vor laufender Kamera in der Sendung „Whale Wars“ besagtem Crewmitglied riet, das japanische Schiff NICHT zu entern.
Politisch motiviert, will mich Japan immer noch gefangennehmen für dieses geringfügige Vergehen. Und wegen seiner politischen und wirtschaftlichen Macht konnte es sich sogar Interpol fügsam machen, um seine Agenda voranzutreiben. So gelang es Japan, mich für die Mitschuld des unbefugten Betretens auf eine Liste zu setzen, auf der normalerweise Serienmörder und Kriegsverbrecher stehen.
Seit meiner Rückkehr in die USA hat der Internationale Gerichtshof in Den Haag, Niederlande, geurteilt, dass die japanischen Walfangaktivitäten im Südpolarmeer illegal sind. Trotz dieses Urteils listet mich Interpol weiterhin als von Japan und Costa Rica gesuchte Person auf.
Das costa-ricanische Ersuchen über Interpol wurde in Zusammenarbeit mit Japan erstellt mit dem Ziel, mich zunächst nach Costa Rica auszuliefern. Ich hatte in der Vergangenheit illegale costa-ricanische Haifinning-Operationen in guatemaltekischen Gewässern auf Bitte der guatemaltekischen Regierung gestoppt. Die Strategie beider – Japans und Costa Ricas - war nun, mich zunächst nach Costa Rica auszuliefern, von wo aus ich weiter nach Japan ausgeliefert werden sollte.
Seit mich Deutschland in Frankfurt festhielt, sind nun zwei Jahre vergangen. Ich bin immer noch frei und einer der Gründe, dass ich frei bin, ist der Einsatz Captain Jean Yves Terlains und seines Schiffes Columbus.
übersetzung SSCS Deutschland 27.05.2014 Facebook 

über die Hintergründe der Einreise vonPaul Watson in die USA