Das WDSF hatte im Sommer 2007 die Haltungsbedingungen in der Wal- und Delfinanlage des Parks überprüft und war zu dem Ergebnis gekommen, dass die Meeressäuger in viel zu großer Zahl auf zu geringer Fläche gehalten würden und dass Orcas und die Delfine nicht artgerecht gehalten werden. Die Orcas benötigen nur wenige Sekunden, um das relativ kleine Becken zu durchqueren. Auch eine größere Betonbeckenhaltung wird den Lebensbedürfnissen dieser Meeressäuger nicht gerecht, da sie in Freiheit täglich bis zu 100 Kilometer zurücklegen können und Tauchtiefen von ca. 300 Meter erreichen.

Bereits kurz nach der Eröffnung der Orca-Anlage im Februar 2006 mussten die Becken für die öffentlichkeit wieder geschlossen werden, weil die Orcas Teile des Beckenbodens zerstört hatten (s.u. Wikipedia). Erst im Juni 2006 wurde die Show wieder eröffnet, nachdem angeblich die Sicherheitsvorkehrungen erhöht wurden und die Reparaturarbeiten abgeschlossen waren. Die unbändige Agression dieser Wildtiere aufgrund der Gefangenschaft zeigt, wie gefährlich der Umgang mit ihnen ist.

Während des Trainings am Heiligabend kam der Orca-Dompteur Alexis Martinez (29) in der Anlage ums Leben. Martinez betreute die Tiere bereits seit Ende 2007. Die Todesursache des Herzversagens des jungen Mannes ist auf Ertrinken zurück zu führen, nachdem ein Orca den Trainer offenbar beim Auftauchen behindert hatte. Es wurde auch von einem Angriff des Orcas berichtet, der dem Tiertrainer zum Verhängnis wurde. Sofortige Wiederbelebungsversuche verliefen erfolglos, sodass im örtlichen Krankenhaus nur noch der Tod des Trainers festgestellt werden konnte. An der Trainingseinheit nahmen noch sechs weitere Tiertrainer teil.

Ortmüller vom WDSF: „Aufgrund des sensiblen Sonarsystems der Tiere ist ein zufälliger Zusammenstoß mit einem Trainern ausgeschlossen. Das Wildverhalten der Orcas ist allerdings sehr ausgeprägt und somit ein Angriff in den relativ kleinen Betonbecken vorprogrammiert, zumal die Tiere in Gefangenschaft durch die lautstarken Shows mit mehreren tausend Zuschauern permanentem Stress ausgesetzt sind. Orcas und Delfine gehören nicht in Gefangenschaft.“

Das WDSF hatte bereits in 2007 nach dem damaligen Unfall von dem Leiter des Parks, Wolfgang Kiessling, gefordert, die Wal- und Delfinbecken sofort und dauerhaft zu schließen, um weitere Unfälle zu vermeiden.

(s.a. http://www.openpr.de/news/163368/Killerwale-sollen-nach-beinah-toedlichem-Unfall-aus-Loro-Park-in-Teneriffa-verbannt-werden.html). --


Infos zu dem Orca-Wal "Keto", der den Trainer Alexis Martinez (29) im Loro Parque tödlich verletzt hat:

Keto is male orca who was born on June 17th 1995 at SeaWorld Florida. His parents are Kotar (deceased) and Kalina. In 1999 Keto was moved to SeaWorld California and then spent 10 months in Ohio before moving to SeaWorld Texas where he lives now, and if SeaWorld is planning to sell four of their orcas to Spain, Keto is among them. Keto, like his brother Keet, is second generation orca born in captivity. Keto hasn't fathered any calves. Keto means "sea monster" in Greek and may have also come from his full brother's name "Keet." His ID number is SWF-OO-9501.


Auszug aus Wikipedia: Orca-Show im Loro Parque auf Teneriffa


Die englische Wal- und Delfinschutz-Organisation WDCS (Whale and Dolphin Conservation Society)  hat eine umfangreiche Expertise zu Orcas veröffentlich.


Fotos von der Orca-Show im Loro Parque

Loro Parque (WDSF-Foto)

Loro Parque (WDSF-Foto)

Loro Parque (WDSF-Foto)