11.02.2018 - WDSF-Tierschutzorganisation kritisiert Tiergarten Nürnberg wegen geschönter Besucherzahlen und fordert Beendigung der Delfinhaltung (MND)
19.01.2017 - Tiergarten Nürnberg setzt weiter auf Delfine (inFranken.de)
19.01.2017 - Tiergartenmitteilung 1/2017 - Ein wechselhaftes Jahr ist vorbei - Besucherrückgang von 37.377 Besuchern (Stadt Nürnberg Tiergarten)
(WDSF - 19.01.2017) Im Jahr 2011 wurde aufgrund der Eröffnung der "Delfin-Lagune" ein vorübergehender Aufschwung verzeichnet. Um die Annuität (Zins und Tilgung) des städtischen Darlehns von 20 Millionen Euro für den Bau der "Delfin-Lagune" mit über 31 Mill. Euro Gesamtkosten durch den Tiergarten zu bedienen, sind jährlich zahlende Besucher von 1.180.000 kalkuliert. Diese Anzahl wurde bisher in keinem der Jahre außer im Eröffnungsjahr 2011 erreicht. Darüber hinaus manipuliert der Tiergarten die erforderliche Besucherzahl durch Dauerkartenbesitzer, die mit jeweils 20 Besuchen pro Jahr kalkuliert sind, gleichwohl allerdings durch den einmaligen Kaufpreis der Jahreskarte in Relation weniger Geld einbringen, als die jeweils einzeln zahlenden Besucher. Die ab 2017 geplante Sanierung der Delfin-Lagune nach einem Salzwasserschaden aufgrund von Undichtigkeiten wird mdst. weitere 5 Mill. Euro verschlingen.
(WDSF - 04.01.2016/akt. 20.01.2018) Besucherzahlen im Tiergarten Nürnberg geschönt - Dauerkarten führen zu effektivem Einnahmeverlust
In dem Interview mit der RTL-Reporterin (s.u. "Marion Barth deckt auf") sprach Tiergarten-Direktor Dag Encke bereits zum Zeitpunkt der TV-Aufzeichnung im August 2015 von einer beabsichtigten Eintrittspreiserhöhung.
Im Jahr 2017 wären es 1.135.515 Besucher im Tiergarten gewesen, verkündete Vize-Zoodirektor Helmut Mädgefrau bei der Vorstellung des Jahresberichtes am 18.01.2018. Dabei verschweigt er wie in den Vorjahren, dass die Anzahl der Dauerkartenbesitzer, die 2017 um nochmals 10 Prozent gestiegen seien und damit rund 8.400 Dauerkarten erreichten, mit jeweils 20 Besuchen bei der veröffentlichten Besucherzahl kalkuliert wurden. Bei einem Verkaufspreis von 65 Euro pro Dauerkarte bei einer 10%igen Steigerung der Dauerkartenverkäufe in 2017 beträgt die Zusatzeinnahme etwa 50.000 Euro (760 neue Dauerkarten x 65 Euro). Wenn ein Dauerkartenbesitzer aber 20mal, wie vom Tiergarten kalkuliert, den Tiergarten besucht, sind diese Besuche aller etwa 8.400 Dauerkartenbesitzer von der veröffentlichten Zahl von 1.135.515 Besuchern mit einer Summe von 168.000 Besuchen zu bereinigen, sodass nur noch 967.500 Besucher incl. Schulklassen und Ermäßigungsbesucher im Jahr 2017 statt der vom Tiergarten angegebenen Zahl von 1.135.515 Besuchern zutreffend sind. In der Süddeutschen Zeitung vom 25.07.2016 heißt es bezüglich der Dauerkartenbesitzer: "Im Nürnberger Zoo hat man bereits eine solche Befragung gemacht, mit dem Ergebnis, dass dort der Faktor pro Jahr sogar bei 30 Besuchen liegt."
Auch die effektiven Einnahmen reduzieren sich durch Dauerkartenbesitzer, die einmalig 65 Euro p.a. bezahlen, wobei der Einzeleintritt eines Erwachsenen 13,50 Euro kostet. Dementsprechend zahlen 8.400 Dauerkartenbesitzer p.a. 546.000 Euro. Bei einem Einzeleintrittspreis wären bei 20 kalkulierten Besuchen der 8.400 Dauerkartenbesitzer Einnahmen von theoretisch 1.722.000 Euro zu erzielen gewesen (8.400 Dauerkarteninhaber x 20 Besuche x 13,50 Euro = 2.268.000 Euro abzüglich des Dauerkartenpreises von jeweils 65 Euro mit 546.000 Euro).
Derzeitige Eintrittspreise im Tiergarten Nürnberg.
Die Besucher-Entwicklung (incl. Dauerkarten-Inhaber):
Jahr / Besucher
2005: 1.130.453
2006: 1.101.716
2007: 1.062.000
2008: 1.281.286 (Eisbären-Baby Flocke geboren)
2009: 1.039.115
2010: 933.107
2011: 1.223.304 (Eröffnung „Delfin-Lagune“)
2012: 1.095.481
2013: 997.474
2014: 1.071.754
2015: 1.124.737 (incl. 7.656 Dauerkartenbesitzer mit 154.342 kalkulierten Besuchen - á 20 s.o. )
2016: 1.087.360 (incl. 7.624 Dauerkartenbesitzer mit 152.480 kalkulierten Besuchen - á 20
2017: 1.135.515 (incl. 8.400 Dauerkartenbesitzer mit 168.000 kalkulierten Besuchen - á 20)
Nürnberger Nachrichten (17.01.2014): "Damit aber unterschreitet der Tiergarten eine Besuchermesslatte, die ein Wirtschaftlichkeits-Gutachten der Kanzlei Rödl & Partner seit der Eröffnung der Delfin-Lagune vorgibt: jährlich mindestens 1,18 Millionen Gäste zu haben, um für die Tilgung der Lagunen-Kredite nicht an die Rücklagen gehen oder — schlimmer — den städtischen Haushalt (Anm.: und damit den Bürger) belasten zu müssen. Wegen der schlechteren Gästezahlen sind die Reserven um eine Million auf 600.000 Euro abgeschmolzen. Der Tiergarten muss sein Erspartes für die Kredite anzapfen."
(WDSF 2012) - Wenn die sog. "Delfin-Lagune" ein Flop wird, und davon ist aufgrund der intensiven Proteste der Tierschützer und dem daraus resultierenden rückläufigen Besucherinteresse auszugehen, wird sich die Stadt Nürnberg, die für den 20-Million-Euro-Kredit bürgt, auch politisch rechtfertigen müssen. Inzwischen belaufen sich die Baukosten auf über 30 Millionen Euro (Stand Juni 2012).
WDSF: "Delfinarien sind Auslaufmodelle - dafür werden wir uns fortlaufend intensiv in Nürnberg und Duisburg, den einzigen verbliebenen Städten mit Delfinarien in Deutschland, einsetzen! Das Delfinarium in Münster musste nach den juristischen Eingaben und Wirtschaftlichkeitsberechnungen des WDSF sowie nach den Protesten von WDSF/ProWal im Frühjahr 2013 schließen. Die Besucherzahlen sind nach der Schließung des Delfinariums angestiegen."
- 07.11.2014 - Finanzspritze für Tiergarten: ÖDP übt scharfe Kritik (nordbayern.de)
dazu 12.07.2007: Gutachten soll auf den Prüfstand - ÖDP befürchtet Besucherschwund (NZ) - 04.11.2014 - Teure Lagune: Stadt greift dem Tiergarten unter die Arme (nordbayern.de)