WDSF-Foto - Ehemaliges Delfinarium im Vergnügungspark SoltauDas Delfinarium im Heidepark Soltau wurde in Abstimmung des WDSF und ProWal mit dem Eigentümer, Merlin Entertainments, bereits im Jahr 2008 geschlossen. Nachdem Merlin Entertainments (ME) auf Druck des WDSF und ProWal eine schriftliche Stellungnahme abgegeben hatte, dass Delfine sich in Gefangenschaft nicht artgerecht halten lassen, wurde das Delfinarium von ME im Gardaland/Italien Anfang Januar 2013 ebenfalls geschlossen. Auf der Insel Rügen wurde nach intensiven Interventionen der Plan fallen gelassen, ein neues Delfinarium zu bauen. Das Delfinarium im Vergnügungspark Connyland in der Schweiz wurde im Oktober 2013 geschlossen, nachdem WDSF und ProWal katastrophale Mängel nach etlichen Todesfällen aufgedeckt hatten, mehrfach Demonstrationen durchgeführt hatten und in Kooperation mit Schweizer Politikern im Jahr 2012 nach insgesamt acht Delfin-Todesfällen innerhalb von drei Jahren ein Delfin-Importverbot gesetzlich beschlossen wurde. Kurz vor dem Transfer der Delfine in ein Meerwasser-Delfinarium auf Jamaika verstarb ein weiterer Delfin im Connyland. In der türkischen Stadt Kas konnten Aktionen von ProWal und dem WDSF erheblich dazu beitragen, dass das Delfinarium geschlossen werden musste. Eine Gefangenschaftshaltung von Delfinen in einem türkischen Hotel in Kefaluka konnte durch die Dokumentationen durch ProWal mit WDSF-Unterstützung innerhalb weniger Tage beendet werden.

WDSF reicht Klage ein

WDSF-Foto - Akteneinsicht im Tiergarten NürnbergDas WDSF hat seit 2007 mehrere tausend Seiten Schriftverkehr mit den Aufsichtsbehörden der deutschen Delfinarien, mit der Schweiz und der Türkei geführt. Mehrere Gerichtsverfahren mussten angestrengt werden, um die Hintergründe der katastrophalen Delfinhaltung aufzudecken. Im Juli 2012 erbrachte eine Akteneinsicht im Tiergarten Nürnberg, dass die Delfine teilweise täglich mit Psychopharmaka behandelt werden. Am 22.11.2012 erhob das WDSF Klage gegen die Zoo Duisburg AG, die sich bisher weigerte, dem WDSF Einblick in die Akten über die Delfinhaltung zu gewähren. Mit Beschluss des Verwaltungsgerichts Düsseldorf vom 17.10.2014 wurde der Zoo Duisburg auf Antrag des WDSF verurteilt, weitere Daten aus den Akten zu veröffentlichen bzw. dem WDSF Akteneinsicht zu gewähren. Die vom WDSF seit Jahren geforderten Einblicke in die tiermedizinischen Berichte veröffentlichte der Zoo verfahrenstaktisch (offensichtlich nur auszugsweise) kurz vor der Hauptverhandlung am 29.09.2014, sodass diese nicht mehr Bestandteil der eingereichten Klage waren. Da dem Klageantrag des WDSF nicht vollumfänglich entsprochen wurde, hat das WDSF im Dezember 2014 Berufung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf vor dem Oberverwaltungsgericht Münster eingelegt.

Von ursprünglich zehn Delfinarien in Deutschland verbleiben jetzt nur noch die beiden im Duisburger Zoo und im Nürnberger Tiergarten. Das WDSF fordert die Schließung dieser Anlagen und bittet die Besucher dort keine Eintrittskarten zu kaufen.

Delfine: Unsere Liebe zu ihnen ist ihr Verhängnis (P.M.)

Deutsche Reiseveranstalter mit internationalen Angeboten
der katastrophalen Delfin- und Orca-Shows - TUI vorbildlich

(Akt. Jan. 2015) Leider haben die Reiseveranstalter Thomas Cook und DER Touristik mit ihren Reisemarken (s.u.) bisher lediglich die Delfinarien in der Türkei, Tunesien und das Delfinarium in Dubai (Dolphin Bay) nach Interventionen des WDSF aus dem Programm genommen. Es werden jedoch weiterhin weltweit Delfinarien und Orca-Shows mit den gefangen gehaltenen Meeressäugern bei katastrophalen Haltungsbedingungen angeboten.

Im Januar 2015 wurde von der spanischen Organisation SOS Delfines ein aufsehenerregendes Video (hier: 2. Video) aus dem Marineland auf Mallorca bekannt. Deutlich ist zu sehen, dass die Delfine von Trainern misshandelt und geschlagen werden. In dem Video sind Sätze des Delfin-Dompteurs zu hören wie "du faules Stück", "bist du dumm oder stellst du dich nur so an", "nimm' den Scheiß-Ball" oder "Ich schlag' dich auf den Kopf". Neben den verbalen Attacken sind auch Tritte und Faustschläge zu sehen.
Thomas Cook reagierte jedoch nicht auf eine Aufforderung des WDSF, von dem Angebot der Tierquälerei im Marineland Abstand zu nehmen. Lediglich ein Internet-Link wurde nach den WDSF-Hinweisen entfernt. S.a.: TouristikPresse: "Im Angebot bei Thomas Cook: Delfinquälerei in Delfinarium auf Mallorca".

Diese Anbieter bewerben weiterhin international Delfin- und Orca-Shows:

Thomas Cook mit Neckermann, Öger-Tours und Bucher-Reisen, DER Touristik (bisher Rewe Group) mit ITS, Dertour, Jahn Reisen, Tjaereborg und Meier’s Weltreisen

Thomas Cook und DER Touristik waren bisher lediglich kooperativ beim Thema Delfinschutz in der Türkei, Tunesien und in Dubai. Wir hoffen, dass diese Reiseveranstalter dem Beispiel TUI (Deutschland, österreich und Schweiz), Schauinsland Reisen und alltours folgen und zukünftig weltweit (!) keine Delfin- und Orca-Shows mehr anbieten. Leider ist dies z.Zt. noch nicht der Fall! FTI Touristik bewirbt nach eigener Aussage aufgrund einer WDSF-Kooperation weltweit keine Delfin-Shows, außer im Themenpark "Loro Parque" auf Teneriffa. Dahinter stehen offenbar lukrative Werbeverträge mit dem deutschen Parkbetreiber Wolfgang Kiessling.

Größter Reisekonzern TUI Deutschland (mit TUI Österreich u. Schweiz) beschließt in Kooperation mit dem WDSF weltweiten Werbestopp für Delfin- und Orca-Shows

Nach intensiven und jahrelangen Verhandlungen mit dem Wal- und Delfinschutz-Forum wird TUI Deutschland, Österreich und Schweiz als aktuell größtes Touristikunternehmen weltweit keine Reisen mehr zu Delfinarien und Orca-Shows anbieten. Nachdem der Reiseveranstalter FTI Touristik bereits im Jahr 2013 seine Delfinarientouren in Kooperation mit dem WDSF weltweit gestoppt hatte, zieht TUI jetzt nach. In sämtliche Katalogen bzw. im Preisteil wird ein Hinweis auf das Kooperationsabkommen mit dem WDSF aufgenommen. Schauinsland Reisen und alltours schlossen sich 2014 der WDSF-Forderung an.

 


+ + + In allen TUI-Katalogen ab 2015 + + +


Danke an TUI Deutschland, Österreich und Schweiz! Der Stopp für Delfin- und Orca-Shows gilt für das weltweite Angebot in allen Katalogen, im Internet und vor Ort für die Reiseleiter.



Hier: FTI Katalog-Einleitungsseite in den 14 Winterkatalogen 2013/2014 und aktuell in den 22 Sommerkatalogen 2014
FTI-Text: "FTI-Touristik rät vom Besuch von Delfinarien und Orca-Shows aus Tierschutzgründen ab. Vom Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) wurden wir daher als "delfinfreundlich" ausgezeichnet." (s. Eintrag unten auf der FTI-Katalogseite).