Diskussionsforum Färöer:

Am 8. Februar 2011 hat der Färöer-Politiker, Dr. jur. Kári á Rógvi, färöischer Jungpolitiker, Mitglied des Lögtings, Vorsitzender von Sjálvstýrisflokkurin, der kleineren Autonomiepartei, und Mitglied im Ausschuss für die Ausarbeitung einer färöischen Verfassung, selbst zu dem von ihm verursachten Skandal (s.: Färöer-Politiker vergleicht Walschützer mit Ausschwitzäröer-Politiker vergleicht Walschützer mit Ausschwitz) in einem Interview mit dem privaten färöischen Rundfunksender Rás 2 Stellung genommen. Über dieses Interview und seinen E-Mail-Austausch mit Jürgen Ortmüller vom WDSF berichtete die färöische Zeitung Vagaportalurin. Es heißt dort:

"Deutsche Umweltaktivisten sind gegenüber den Färingern ziemlich agressiv gewesen, weil wir Grindwale töten.
Aber es hat für Aufregung gesorgt und ist heute und gestern eins der größten Diskussionsthemen gewesen, weil Kári á Rógvi, Lögtingsmitglied und Vorsitzender von Sjálvstýrisflokkurin, einen dieser Antigrindwaltötungsleute mit dem Vorwurf konfrontiert hat, wie Deutsche sich während des letzten Weltkriegs aufgeführt haben."

"Denk an Deine eigene Moral", hat Kári á Rógvi in einer Mail an einen Deutschen (Anm.: Jürgen Ortmüller vom WDSF) geschrieben, der gegen das Grindwaltöten ist, und in derselben Mail hat er einen Internetlink über das deutsche Konzentrationslager Auschwitz beigefügt. Das hat die Leute in zwei Lager gespalten. Manche stehen hinter dem Lögtingsmitglied, während andere meinen, es sei unter allem Niveau, Deutschen im Jahr 2011 vorzuwerfen, wie ihre Vorväter sich während des letzten Weltkriegs aufgeführt haben. Sie meinen, es sei besonders unhöflich, wenn ein Lögtingsmitglied und Parteivorsitzender dies tue. Und Kári á Rógvi räumt ein, dass er die besagte Mail aus Verärgerung abgesandt hat. Jedoch habe er die Mail nicht an die Öffentlichkeit gerichtet, sondern an die betreffenden Person.

"Um Unruhe zu stiften, hat dieser Mann die Angelegenheit dann selbst an die Öffentlichkeit gebracht," sagte Kári á Rógvi, und meinte Jürgen Ortmüller vom WDSF, fügte aber hinzu, dass er seine Mail zu einem schlecht bedachten Zeitpunkt abgesandt habe, nachdem er von derselben Person zahllose Mails über Grindwaltötung erhalten habe.

"Ich habe versucht, sachlich über Grindwaltötung zu argumenieren und habe ihn auf Informationsmaterial hingewiesen, das der färöische Staat über die Grindwaltötung erstellt hat. Aber er blieb bei seinem Standpunkt, und eines Abends habe ich überreagiert," äußerte Kári á Rógvi.

"Es tut mir einfach leid, dass ich ihm überhaupt geantwortet habe," fügte er hinzu. "Ich muss also darauf achten, dass das nicht wieder geschieht, weil ich mich dazu hinreißen ließ, Leute zu verletzen, die ich nicht verletzen wollte."
Er sagte weiter, dass er daraus gelernt hat, dass man mit solchen Leuten niemals Meinungsaustausch betreiben sollte.
"Aber ich fühlte mich von den fortgesetzten Angriffen dieses Deutschen so heruntergemacht und verletzt, dass ich zu emotional wurde und überreagierte, denn ich halte weder mich noch die Färinger für unmoralisch, weil wir unsere Naturschätze ernten. Im Gegenteil, wir gehen besonders behutsam mit unserem Naturreichtum um, denn wir haben immer in und von der Natur gelebt und wir sorgen gut für Tiere."

Andererseits bestehe er darauf, dass die Taten von Deutschen während des letzten Weltkrieges ein moralisches Erbe sind, die sie noch Jahrhunderte verfolgen werden.

"Zumindest meine ich, dass sie ein bisschen demütiger sein sollten, bevor sie hingehen und die Moral anderer in Frage stellen, und dazu stehe ich. Und dasselbe gilt auch für andere Europäer, die hier und da auf der Welt so viel Tragödien und so viel Not verursacht haben. Aber es steht fest, dass keine sachlichen Argumente bei diesen Leuten etwas bewirken, und ich muss einfach lernen, dass wir uns auf gar keinen Fall auf einen Meinungsaustausch mit diesen Leuten einlassen sollten, außer dass wir sie auf die allgemeinen Informationen hinweisen, denn sie verwenden alles gegen einen, um Unruhe zu stiften. Es war nicht meine Absicht, jemand zu verletzten, aber ich fühlte mich verletzt und heruntergemacht, und zwar mich selbst als auch die Färinger," sagte Kári á Rógvi.

Totzdem meinte er, dass ab und zu ein Schock notwendig ist, um eine Sache wieder zurechtzurücken, und er hofft, dass hiernach die Diskussion um Grindwaltötung sachlicher werden kann.

Aus dem Interview mit dem Sender Rás 2 dürfte deutlich geworden sein, dass es sich bei "diesem Deutschen", der Kári á Rógvi mit zahllosen Mails zur Grindwaltötung angeblich bombardiert hat, um Jürgen Ortmüller aus Hagen-Hohenlimburg handelt, den Gründer und Geschäftsführer des "Wal- und Delfinschutz-Forums" (WDSF).