Liebe Wal- und Delfinschutz-Freunde,

das Jahr 2009 geht dem Ende zu und wir wollen eine kurze Bilanz der Ereignisse und Ergebnisse ziehen, die auch durch das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) angestoßen und erreicht wurden. Wir danken Andreas Morlok von der Organisation „Projekt Walschutzaktionen (ProWal)“ für seine unermüdliche Unterstützung und aktive Mithilfe. Norbert Kochhan, Biologe aus Leverkusen, hat uns ebenfalls sehr tatkräftig unterstützt – auch dafür ein herzliches Dankeschön. Gemeinsam haben wir viel erreicht!

Der Kinofilm "Die Bucht" mit dem Ex-TV-Trainer von „Flipper“, Ric O'Barry, ist im März 2010 für einen Oscar in Hollywood nominiert und hat inzwischen auch über die TV-Vorbewerbung des Films (auf fast allen deutschen TV-Sendern) weltweit mehrere Millionen Menschen erreicht. Ric O’Barry unterstützt das Wal- und Delfinschutz-Forum seit Jahren. Ein Delfinschutzfreund, Kristian Krcar aus Düsseldorf, ließ auf seine Kosten 20.000 Flyer für den Film und den Delfinschutz drucken – vielen Dank, Kristian!

Seit 2007 war Ric mehrfach auf Einladung des WDSF und ProWal in Deutschland. Wir haben zusammen im Bundestagsbereich auf Einladung der Bundestags-Grünen mit über 50 anderen Organisationen kritisch über das Thema Delfintherapie debattiert. In 2008 hatten wir gemeinsam eine Kundgebung zu unserer Forderung an die Bundesregierung zum Thema eines ausnahmslosen Importverbots von Walen und Delfinen nach Deutschland vor dem Brandenburger Tor in Berlin, die im Mai 2009 im Plenum des Bundestags behandelt wurde. Die Bundestags-Grünen, Die Linke und die Tierschutzpartei unterstützte unsere Forderung. In der Aula eines Gymnasiums in Unna hielten wir zusammen auf Einladung von Herrn Dr. Christian Schulze (Gymnasiallehrer und PD an der Ruhr-Universität-Bochum/Kuratorium WDSF) mit Ric O’Barry einen Schulvortrag über den notwendigen weltweiten Delfinschutz.

Das WDSF hat in Zusammenhang mit dem Kinofilm „Die Bucht“ mehrere TV- und Radio-Interviews zum Thema der Delfinarien und der Delfintreibjagd gegeben (auf unserer HP http://www.wdsf.eu/die-bucht-the-cove). Nach der Fernseh-Sendung auf KI.KA LIVE „Rette die Delfine“ (mit unserer Unterstützerin Alexandra Weber) erreichten uns etliche Anfragen und Zuschriften. Wir konnten mehr als 1000 Flyer (kostenlos) versenden.


Wir konnten erreichen, dass die Reiseveranstalter TUI und Schauinslandreisen die Delfinarien in der Türkei (Belek und Antalya) nicht mehr im Rahmen ihrer Ausflugsprogramme anbieten. Jahn-Reisen (REWE-Touristik und öger-Tours reagierten nicht auf unsere Forderungen - deshalb haben wir gegenüber diesen Reiseveranstaltern zum Boykott aufgerufen). Die türkischen Delfinarien haben dadurch einen Rückgang von mehreren Tausend Besuchern im Jahr und erhebliche finanzielle Einbußen zu verzeichnen, die ihnen einen weiteren Zukauf von Delfinen aus freier Wildbahn erschweren.

Playmobil mit seinem unpädagogischen Delfinarium-Spielzeug haben wir ebenfalls in die Schusslinie genommen und mit einem pädagogischen Gutachten gegen den Verkauf protestiert - ab 2010 wird das Delfinarium nicht mehr von Playmobil vertrieben, sagte uns die Geschäftsleitung zu.

Das geplante Delfinarium auf Rügen wird nicht gebaut - das WDSF hatte Politiker und den Landkreis Rügen über die problematischen Haltungsbedingungen  informiert und gefordert, die Baugenehmigung zu versagen.

Die kroatische Regierung hat den Delfinimport verboten - wir hatten ebenfalls bei der Regierung interveniert.

Der Deutsche Bundestag hatte auf Druck des WDSF im Mai 2009 eine neue Initiative zum Delfinschutz beschlossen und verabschiedet. Ebenso werden die Haltungsbedingungen für Delfinarien überprüft und verschärft. Zielsetzung soll nach Angaben der damaligen Regierungspartei SPD die Schließung der Delfinarien in Deutschland sein. Ein weiterer lobenswerter Plenum-Antrag der Bundestags-Grünen „die Gefangenschaft der Delfine unverzüglich zu beenden“ wurde zwar durch die Stimmen der Linke uneingeschränkt unterstützt, aber von CDU/CSU und SPD abgelehnt.

Wir haben den Versicherungskonzern LVM unter Druck gesetzt, nicht mehr direkt für das Delfinarium in Münster auf deren Internetseite zu werben - mit Erfolg. Die Logos wurden auf der Delfinariumseite gelöscht. LVM äußerte sich kritisch zur Gefangenhaltung von Delfinen.

Wir haben im Juli 2009 vor dem Zoo in Duisburg und in Münster sehr erfolgreich gegen die Delfinarien protestiert und über Hintergründe informiert. Die Medien berichteten sehr umfangreich darüber. Besucher sagten zu, die Delfinarien nicht mehr zu besuchen.

Wir setzen uns intensiv dafür ein, dass die Aufsichtsbehörden in Duisburg, Münster und Nürnberg die Hintergründe der Delfinhaltung in Gefangenschaft offenlegen, weil es beträchtliche Mängel bei den Haltungsbedingungen gibt. Wir fordern weiterhin das Verbot von weiteren Importen und der nicht nachhaltigen Nachzucht bei gleichzeitiger Schließung bzw. dem Auslaufenlassen der Delfinarien.

Wir erstatteten erfolgreich gegen den Tiergarten Nürnberg mit seinem Delfinarium Strafanzeige, weil entgegen der gesetzlichen Grundlagen Wildfänge für die unsinnige und teure Delfintherapie verwendet wurden. Die Staatsanwaltschaft veranlasste ein Gutachten des Bundesamt für Naturschutz (BfN), das ergab, dass der Tiergarten Nürnberg eine Ausnahmegenehmigung für die Verwendung von Wildfängen für die Delfintherapie benötigt, die zum Zeitpunkt der Durchführung der Delfintherapie allerdings nicht vorgelegen hat.

In Duisburg legten wir gegen Verwaltungsentscheidungen bzw. gegen Unterlassungen des Umweltamtes und des Oberbürgermeisters bezüglich des Delfinariums Dienstaufsichtsbeschwerde ein. In Münster, Duisburg und Nürnberg befassen sich z.Zt. die Aufsichtsbehörden (Datenschutzbeauftragte und Umweltämter) mit Beschwerden der Geschäftsführung des WDSF.

Unser Kuratoriumsmitglied, Ric O’Barry, hält sich z.Zt. wieder in Taiji/Japan auf, um die japanischen Fischer durch seine Präsenz, die sie fürchten, zusammen mit TV-Teams von ihrem Delfinmorden abzuhalten. Seit dem 14. Dezember wurden dort allerdings in der versteckt gelegenen „Bucht“ schon wieder über 60 Delfine abgestochen und mehrere Exemplare für Delfinarien gefangen – zwar weitaus weniger als in vergangenen Jahren, Zielsetzung jedoch ist der Stopp der Delfintreibjagd.

Paul Watson, jagt mit seinen Sea Shepherd-Helfern auf seinem Schiff „Steve Irwin“, einem Helikopter und einem Schnellboot seit Mitte Dezember die japanische Walfangflotte im Südpolarmeer, die mehr als 1000 Wale in diesem Winter abschlachten will. Am 19.12.2009 veranstaltete „migaloo“ (http://blog.migaloo.de/) eine Demonstration gegen den Walfang in Hamburg.

Das WDSF ist Sponsor des Projekts IMPACABA, das ein Schutzgebiet für Wale und Delfine im Atlantik fordert (http://www.walschutzaktionen.de/429201.html). Der Initiator, Andreas Morlok, wird im Winter 2011/12 den Atlantik mit einem Ruderboot überqueren, um auf das Projekt aufmerksam zu machen. Die Atlantik-überquerung mit einem Ruderboot ist bisher nur wenigen Menschen gelungen.

Wir werden uns auch im neuen Jahr intensiv für den Schutz der Wale und Delfine einsetzen und eine umfangreiche öffentlichkeitsarbeit betreiben. Für das Jahr 2010 sind wieder Protestaktionen vor den deutschen Delfinarien geplant. Ebenso werden wir, wie in den vergangenen beiden Jahren, erneut ein persönliches Gespräch in der japanischen Botschaft in Berlin suchen, das wir mit einer Kundgebung begleiten werden, um auf den japanischen Wal- und Delfinfang aufmerksam zu machen und um diesen zu stoppen.

Da das WDSF keine Mitglieder-Organisation ist (um den Verwaltungsaufwand möglichst gering zu halten), verfügen wir nicht über Mitgliedsbeiträge. Wir sind daher als gemeinnützig anerkannte Gesellschaft dringend auf Unterstützung angewiesen.
Wir wären daher sehr dankbar für eine Beteiligung an folgenden Aktionen:


- Charity Aktion zum Schutz der Wale und Delfine
Sende eine SMS an die 81 190 mit dem Stichwort "Flipper"
Du unterstützt die Aktion dadurch mit € 2,82*
(*Deine Kosten: € 2,82 zzgl. Transportleistung 0,17 € = € 2,99 plus SMS-Versand)

- Seit November 2009 bieten wir Delfinpatenschaften an: Die übernahme einer Jahres-Delfinpatenschaft für den Betrag von 50,00 Euro ermöglicht uns, den Schutz der dezimierten Wale und Delfine aufrecht zu erhalten

Diese Delfinpatenschaft mit einer bebilderten und signierten Urkunde des WDSF ist sicherlich auch ein schönes Geschenk. Das WDSF hat keine Kosten für Personal oder sonstige Zuwendungen und die Spenden und Patenschaften sind steuerlich abzugsfähig (bis 200,00 € gilt der Einzahlungsbeleg mit der Steuer-Nr. 321/5807/1765 als Nachweis – für darüber hinausgehende Spenden erteilen wir automatisch eine Spendenbescheinigung).

Wir wünschen allen Unterstützern des Wal- und Delfinschutzes ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr und bedanken uns sehr herzlich für die bisherige Unterstützung.

Mit tierschutzfreundlichen Grüßen
Euer Jürgen Ortmüller