(WDSF/ProWal - 06.06.2016) Zum Abschluss einer vierwöchigen Europatour mit Demonstrationen vor 19 Delfinarien gegen die Gefangenschaftshaltung von Delfinen in Zoos und Vergnügungsparks protestierten die Tierschutzorganisationen ProWal (Radolfzell) und das Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) am Samstag den 04. Juni 2016 vor dem Europäischen Parlament in Brüssel. Der EU-Abgeordnete Stefan B. Eck sagte zu, die Abschaffung von Delfinarien für die Freiheit der Delfine im Europäischen Parlament zu thematisieren.
Landtag NRW
Aktuell: EU-Parlament für die Freiheit der Delfine - WDSF und ProWal Demo in Brüssel
Eine aktuelle Forderung der beiden engagierten Wal- und Delfinschutz-Organisationen besteht darin, dass die Verwendung von Meerwasser in Delfinarien verbindlich sein muss, da aufbereitetes Süßwasser mit Zusätzen von Ozon und Chlor zu gravierenden Schädigungen der empfindlichen Augen, Haut und Atemwege der Meeressäuger führen kann. Die Ukraine hat im letzten Jahr bereits ein gleichlautendes Gesetz verabschiedet.
Im deutschen Bundestag scheiterte im Jahr 2013 ein Antrag von Bündnis90/Die Grünen die „Haltung von Delfinen beenden“ an den Stimmen der damaligen Regierungskoalition von CDU/CSU und FDP (die SPD hatte sich enthalten). Ein Antrag der Piraten im NRW-Landtag zum „Verbot der Haltung von Delfinen“ wurde von der Regierungskoalition mit Grünen und SPD im Oktober 2014 abgelehnt.
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Da die deutsche Regierungspolitik die Haltung von Delfinen in Delfinarien im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Staaten nicht stoppen will, war uns klar, dass nur eine europäische Vorgabe den Missbrauch von Delfinen in Gefangenschaft beenden kann. ProWal und WDSF sind jetzt froh, dass der EU-Parlamentarier Stefan Eck das Thema in die zuständigen Gremien einbringen will. Letztendlich wird der Europäische Rat und damit auch ein deutscher Bundeskanzler darüber zu befinden haben, ob die Tierquälerei mit Delfinen in Gefangenschaft fortgesetzt wird.“