27.11.2020 - "Tierquälerei": Georgina Fleur schwimmt auf Dubai mit Delfinen (Abendzeitung)

 "Dolphin Bay"-Delfinarium Dubai WDSF-Foto

Abendzeitung:

Auf Instagram zeigt sich Georgina Fleur im Urlaub auf Dubai. Auf dem Programm steht auch das Schwimmen mit Delfinen. Doch die "Dolphin Bay" steht wegen Tierquälerei in Verruf.

Georgina Fleur ist im Dubai-Urlaub mit Delfinen geschwommen. Die Organisation WDSF wirft der "Dolphine Bay" Tierquälerei vor.

Seit zwei Wochen postet Georgina Fleur fleißig Bilder aus ihrem Dubai-Urlaub, den sie aktuell mit Freund Kubilay und Kumpel Sam Dylan verbringt. Das Reality-TV-Sternchen gönnt sich dort ausgiebige Beauty-Behandlungen im Spa, feucht-fröhliche Party-Abende mit ihren Begleitungen und zeigt sich beim Schwimmen mit Delfinen. Für diese Aktion könnte sie sich allerdings viel Kritik einhandeln.

In der "Dolphin Bay" des Atlantis Resort Dubai können Besucher mit den Meeressäugern auf Kuschelkurs gehen und für knapp 200 Euro pro Person zu ihnen ins Becken steigen. "Wir möchten in der Dolphin Bay bei unseren Besuchern eine lebenslange Wertschätzung des Meeres und seiner Bewohner erreichen, und dass sie sich für den Erhalt der Natur einsetzen", schreibt das Hotel zu dem Angebot auf seiner Webseite
 

Georgina Fleur schwimmt mit Delfinen: "Das soll voll die Therapie sein"

Das wollte sich offenbar auch Georgina Fleur nicht entgehen lassen, wie sie aufgeregt in ihrer Instagram-Story erzählt. "Ich freue mich total darauf, denn ich bin in meinem Leben noch nie mit Delfinen geschwommen. Das wollte ich schon immer mal machen, das soll voll die Therapie sein. Das sind ganz süße Tiere." Beim ersten Zusammentreffen mit den Meeressäugern sagt sie aufgeregt: "Oh mein Gott, wie süß. Ich kann nicht mehr."

 

Tierquälerei im "Dolphine Bay": So werden die Meeressäuger gehalten

Allerdings steht die "Dolphin Bay" aufgrund von Tierquälerei-Vorwürfen seit Jahren im Fokus von Tierschützern. Die AZ hat mit Jürgen Ortmüller, dem Geschäftsführer des Wal- und Delfinschutzforums (WDSF), gesprochen. Das WDSF war 2017 selbst vor Ort und hat sich die Haltung der Delfine angeschaut. "Die Zustände sind insofern makaber, dass die Delfine bei jeder Sonnenstrahlung raus müssen und das nicht gerade gesundheitsförderlich ist, weil sie sich überwiegend an der Wasseroberfläche aufhalten. Ein Tier ist halbseitig blind. Von 28 Delfinen, die importiert wurden, leben nur noch 18."

 

Den Angaben des WDSF zufolge stammen die Delfine aus einer "grausamen Treibjagd" vor den Salomonen im Südpazifik. Mehr als 200 Delfine seien dabei von dem Delfin-Händler Christopher Porter gefangen worden, viele sollen beim Transport verendet, 28 Tiere sollen 2007 nach Dubai verkauft worden sein.

Für die Delfine seien die Becken der "Dolphin Bay" alles andere als artgerecht, wie Jürgen Ortmüller weiter erzählt: "Die Becken sind relativ flach, die Delfine haben kaum die Möglichkeit abzutauchen. Das sollen sie ja auch gar nicht, sie sollen gesehen werden. Es geht nur ums Geldverdienen."

 

Sam Dylan über Georginas Delfin-Ausflug: "Ich will das nicht unterstützen"

Ob Georgina Fleur die Vorwürfe der Tierschützer bewusst waren? "So eine Influencerin hat natürlich nicht die große Ahnung. Die wird mit den Tieren geschwommen und von den Trainern verhätschelt worden sein. Das ist eine einseitige Sichtweise. Man muss das mal interkontinental beobachten, was da mit den Delfinen passiert. Das ist Tierquälerei", sagt Ortmüller.

 

Auch Georginas Begleiter Sam Dylan sieht das Schwimmen mit den Delfinen kritisch, weshalb er sie nicht begleitet. "Ich wollte das jetzt nicht machen, weil ich das nicht unterstützen will. [...] Irgendwie wirkt das alles sehr groß und sehr professionell [...] aber trotzdem habe ich einen komischen Beigeschmack dabei", erklärt er in seiner Instagram-Story.

Wie die Aktion bei den Fans von Georgina Fleur ankommen wird, bleibt abzuwarten.

 

Instagram: georginafleur.tv

 

 

 

 

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