Die japanischen Fischer rechtfertigen ihren Delfinfang mit Regierungshinweisen auf die Essgewohnheiten und die Traditionen im Land der aufgehenden Sonne. Von den zigtausenden von Tonnen des jährlich verzehrten Fleisches der getöteten Meeressäuger entfielen „nur“ rund 1000 Tonnen auf Delfine, so die japanische Regierung in einer Stellungnahme gegenüber dem WDSF. Dabei wird verschwiegen, dass ein Großteil des Delfinfleischs als "schmackhaftes Walfleisch" umdeklariert wird. Auch in Schulkantinen von Taiji konnten die Kinder das Delfinfleisch auf ihren Tellern wiederfinden, weil nach Regierungsangaben „das Lernen von Aspekten der regionalen Gesellschaft eine Rolle spielt“. Damit sollte offenbar bereits Schülern vermittelt werden, dass das Delfinfleisch in Japan zu den wichtigen Grundnahrungsmitteln gehört.

Und das, obwohl das Fleisch der Meeressäuger hochgradig mit Schwermetallgiften wie Quecksilber verseucht ist und amtliche Labor-Untersuchungen die Grenzwerte des japanischen Gesundheitsministeriums um das zig-fache übersteigen (s.a. http://www.openpr.de/news/157380/Japanische-Schulkinder-erhalten-Quecksilber-verseuchtes-Delfin-Fleisch-Weltweite-Demonstrationen.html - Labor-Untersuchungsergebnisse dem WDSF vorliegend). Nach einem persönlichen Gespräch von Jürgen Ortmüller (WDSF-Geschäftsführer) mit dem zuständigen Staatssekretär in der japanischen Botschaft in Berlin und der Vorlage der erschreckenden Laborergebisse über die erhebliche Kontaminierung des Wal- und Delfinschfleischs, die Ric O'Barry in Japan veranlasst hatte, wurde die Verteilung in den Schulkantinen in Taiji eingestellt. Der Verkauf an die japanische Bevölkerung geht jedoch weiter. Die japanische Gesundheitsministerin, Mizuho Fukishima, hat öffentlich zugegeben, dass sie über die Schwermetellbelastung des Wal- und Delfinschfleischs informiert ist. Nur wenige Japaner selbst wissen von den Delfin-Massakern und den gesundheitlichen Risiken des Verzehrs weil die japanische Regierung und die Medien das Thema tot schweigen.

WDSF-Protest vor der jap. Botschaft Berlin (WDSF-Foto)

Seit Jahren protestieren westliche Regierungen und internationale Tierschutzorganisationen gegen den Wal- und Delfinfang der Japaner, weitgehend jedoch ohne Erfolg.