Fachgespräch über die Delfintherapie im Bundestagsbereich mit dem WDSF und Teilnahme des Bundesverbands autismus Deutschland e.V.

Der Bundesverband autismus Deutschland e.V. sieht Delfintherapien in Delfinarien weiterhin als bedenklich an

Maria Kaminski, Vorsitzende des Bundesverbandes autismus Deutschland e.V.:

„Trotz intensiver Forschungsarbeiten gibt es nach wie vor keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass eine Delfintherapie Kindern mit Autismus zu Förderung und Heilung verhilft. Um Menschen mit Autismus zu helfen, empfiehlt der Bundesverband dringend eine liebevoll konsequente Erziehung,Verhaltenstherapie mit Sprachanbahnung und Sozialtraining. Delfine sind Wildtiere. Es ist eine Frage der Ethik, ob wir Menschen diese Tiere ihrer Freiheit berauben dürfen, um sie für fragwürdige Zwecke auszunutzen.“

gez. autismus Deutschland e.V. Maria Kaminski (Vorsitzende) Mitglied bei: 
WAO

 

In der Pressemitteilung von Bündnis90/Die Grünen vom 29.07.2007 (Nr. 0760) im Anschluss an das Fachgespräch im Bundestagsbereich heißt es u.a.: "... Die Delfintherapie gerät zunehmend in die Kritik, da die dafür eingesetzten Delfine in den Delfinarien nicht artgerecht gehalten werden können und besonders leiden. Zudem müssen immer wieder Tiere dieser streng geschützten Art aus der Natur "nachgeliefert" werden, um den Bestand der Delfinarien zu sichern, da Nachzuchten in Gefangenschaft so gut wie nie gelingen. Diese Wildfänge wiederum bedrohen den Bestand der Delfine ernsthaft. ... Wir betrachten es als großen Fortschritt, dass sich alle anwesenden Fachleute eindeutig gegen die Haltung dieser großen, intelligenten Meeressäuger in Delfinarien ausgesprochen haben, die nicht einmal entfernt ihren natürlichen Lebensraum nachbilden können. Auch Befürworterinnen der Delfintherapien haben betont, dass diese Therapie nur dort durchgeführt werden kann, wo die Tiere freien Zugang zum Meer haben." (s.a.: http://www.walschutzaktionen.de/155501/240722.html ).

In einer weiteren Bundestagsrede von Bündnis90/Die Grünen heißt es u.a.: "Bis heute konnten jedoch die therapeutischen Erfolge nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden. Im Gegenteil wird darauf verwiesen, dass Therapien mit domestizierten Tieren, welche wesentlich kostengünstiger und zudem artgerechter durchführbar sind. Delfintherapien werden daher auch nicht vom Gemeinsamen Bundesausschuss anerkannt.

 

v.lks.: Jürgen Ortmüller (WDSF-Geschäftsführer),  Ric O'Barry (Dolphin Project, WDSF-Förderer, Oscar für "Die Bucht" und Bambi-Preisträger, Ex-TV-Trainer der Serie "Flipper") Undine Kurth (MdB, Ex-parl. Geschäftführerin Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen), Maria Kaminski (Bundesvorsitzende autismus Deutschland e.V.)