12.05.2017 - Mutter von getötetem Orca-Trainer kämpft für Freiheit der Tiere (FAZ mit Video der Deutschen Welle)

(Näheres zum tödlichen Unfall im Loro Parque - Kanaren Express)

Alexis Martinez - gestorben am 24.12.2009 durch einen Orca-Angriff im Loro Parque11.06.2014 - Im Loro Parque wurde nach einem Orca-Angriff bereits im Jahr 2007 die Orca-Trainerin Claudia Vollhardt schwer verletzt. Am 24.12.2009 verstarb der Orca-Trainer Alexis Martinez (29) nach einer Orca-Attacke. Die Mutter des von einem Orca tödlich verletzten Trainers, Mercedes Hernández Domínguez, in einer Stellungnahme gegenüber dem WDSF vom 05. Juni 2014 mit der Bitte um Veröffentlichung:

"Todas las personas que participan de perpetuar el cautiverio de orcas y delfines ( y lo hago extensivo al resto de animales): Políticos y su permisividad, Tour –operadores y Medios de comunicación, difundiendo una realidad engañosa, Empresarios, con sólo ánimo de lucro y enriquecimiento , Visitantes de los shows, que en su ignorancia mantienen el cautiverio, presuntamente son responsables de todas las muertes provocadas por ataque de orca, producto de que la orca en su agonía diaria, se resigna o mata como única forma de protesta, entre ellas, la de mi hijo Alexis en el Loro Parque."

Übersetzung:
"An alle Personen, die daran beteiligt sind, die Gefangenschaft von Orcas und Delfinen aufrecht zu erhalten: Politiker und ihre Gefolgsleute - Reiseveranstalter und Medien, welche irreführende Informationen verbreiten - Unternehmer, welche nur an Gewinn und finanzielle Bereicherung denken - Besucher der Shows, welche durch ihr Unwissen die Gefangenschaft der Tiere unterstützen, sind mutmasslich verantwortlich für alle Menschen, die durch Angriffe von Orcas getötet wurden. Angriffe die das Resultat von dem täglichen Leid der Orcas sind, die entweder resignieren oder töten, als einzige Möglichkeit ihren Protest kund zu tun. Einer, der diesem Protest der Orcas zum Opfer fiel, war mein Sohn Alexis im Loro Parque."

Polizeiliches Eingreifen vor dem Loro Parque
"Empty The Tanks" am 24. Mai 2014 auf Teneriffa (Bericht einer Demo-Teilnehmerin)


(24.05.2014) Es sollte es ein weltweites Event (Empty The Tanks) werden, das zum Nachdenken und zum Schutz der Meeressäuger geplant war. Zum Nachdenken animiert jedoch auch, welche Ereignisse vom Loro Parque von der Urlaubsinsel Teneriffa zu berichten sind.

Auf Teneriffa gibt es zwei Einrichtungen, welche Delfinarien unterhalten. Der Wasserpark „Aqualand“ in Adeje, im Süden der Insel und der allseits bekannte Papageienpark „Loro Parque“ in Puerto de la Cruz, im Norden Teneriffas.

In beiden Fällen wurde die Kundgebung ordnungsgemäss angemeldet.
In beiden Fällen gab es ca. 35-40 Personen, welche der Kundgebung beiwohnten.

In beiden Fällen wurde der Protest im Eingangsbereich kundgetan. Aber nur in einem Fall verlief es friedlich für alle Beteiligten. Und zwar im Süden der Insel, vor den Toren von Aqualand. Die Aktivisten blieben komplett unbehelligt, es gab nicht mal im entferntesten eine überwachung oder ein Eingreifen von Seiten der Parkbetreiber oder der Polizei.

Im Norden jedoch, beim Loro Parque, mussten die durchweg friedlichen Aktivisten scharfe Kontrollen von Seiten der Polizei über sich ergehen lassen. Herbeigerufene Beamte übertrafen die Anzahl der Aktivisten. Es wurden nicht nur Personendaten aufgenommen sondern auch Sanktionen verhängt.

Als Allererste hatte man sich die Mutter von dem getöteten Orca-Trainer Alexis Martinez (Mercedes Hernández Domínguez) vorgenommen, um ihre Daten zu erfassen. Auch ihr wurde ein Bußgeld angedroht, falls sie zu den Kundgegungs-Teilnehmern sprechen sollte. Gegen zwei weitere Teilnehmer wurde ein Bußgeld von jeweils 400 Euro ausgesprochen, weil sie den eingenommenen Platz nicht räumen wollten, der aber von der Kommune genehmigt worden war. Die Behandlung von Seiten der Polizisten wurde von den Aktivisten als äusserst agressiv bezeichnet. Die Gruppe teilte sich auf, da laut Anweisung der Polizei eine Gruppe nicht mehr als 20 Personen umfassen darf. Es blieben 19 Personen vor dem Eingang des Parkes und die restlichen postierten sich gegenüber. Dies veranlasste die Polizei die zweite Gruppe unter Androhung von Strafen zu vertreiben.

Am Abend gab es dann die Nachricht, dass die Polizei die starke Präsenz zeigte, weil angeblich Spaniens Minister für Industrie, Energie und Tourismus, José Soria, in Puerto de la Cruz samt seiner Frau mit den Kiesslings (Wolfgang Kiessling - Deutscher Inhaber des Loro Parque) zu einem Essen verabredet war, um seine Wahlkampagne abschliessend zu befeiern.

Die von der Delegación del Gobierno vorab erteilte Genehmigung für die Kundgebung vor dem Loro Parque in Puerto de la Cruz war kurzfristig wieder zurückgenommen worden, mit der Begründung, man befinde sich im Vorfeld von Wahlen (jornada de reflexión), im Süden (Aqualand) war dies jedoch kein Grund, die Genehmigung wieder hinfällig werden zu lassen. Dadurch stellt sich die Frage: Werden die Gesetze auf Teneriffa willkürlich ausgelegt und welchen Einfluss übt Wolfgang Kiessling auf die Polizeibehörden aus?

Was bleibt von dem angeblichen Glanz eines Papageienparkes, wenn die Reaktion auf das Wahrnehmen der freien Meinungsäusserung einer kleinen Gruppe von Aktivisten in einer agressiven Polizeiaktion endet?

Bilder von der Demo:
https://www.facebook.com/media/set/?set=oa.457795824363884&type=1