Bei ITS Reisen (Rewe Touristik) hieß es im Internet-Reiseangebot ebenfalls: "... oder gehen Sie im hoteleigenen Trainings- und Schutzzentrum mit Delfinen auf Tuchfühlung." ITS antwortete auf die WDSF-Vorwürfe auf der eigenen Facebook-Seite am 26.04.2013 mit einem grotesken Beitrag:

"Hallo Herr Ortmüller,

wir finden es toll, dass Sie sich derart für den Tierschutz, insbesondere den der Delfine, einsetzen. Wir bitten Sie trotzdem, bei den Fakten zu bleiben, auch um Missverständnissen vorzubeugen. Ein Boykott von ITS Reisen ist an dieser Stelle völlig fehl am Platz, ITS hat das Atlantis the Palm gar nicht im Hotelangebot, kann also auch keine Angebote löschen oder zurückziehen. Wir bemühen uns sehr um nachhaltige Angebote und Artenschutz in den Zielgebieten.

Unsere Partnermarke JAHN Reisen hat tatsächlich das Atlantis the Palm in ihrem Produktportfolio. Allerdings wird weder in Infobroschüren noch auf Flyern auf das Delfinarium hingewiesen, auch hier kann nichts entfernt werden.

Im Katalog bei Jahn schreiben wir zwar „In der Dolphin Bay kommen Sie Delphinen ganz nahe“. Damit bewerben wir aber nicht das Schwimmen mit Delfinen. Grundsätzlich haben wir nie eine generelle Aussage gegen Delfinarien getroffen. Da gehen wir konform mit den meisten Delfinschutzorganisationen, die bei Einhaltung bestimmter Grundregeln in Delfinarien durchaus auch ein Werkzeug zur Sensibilisierung der Menschen für die Schutzwürdigkeit der Tiere sehen. Und in belegten Fällen nehmen wir den Besuch von Delfinarien ja auch bewusst aus dem Programm. Einen solchen Fall sehen wir aber hier nicht.
Wir bitten hier um Ihr Verständnis und bitten, von weiteren sinnlosen Boykottaufrufen abzusehen.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende von Ihrem ITS Facebook Team

Unsere Antwort darauf (26.04.2013):

Sehr geehrtes Qualitätsmanagement von ITS-Reisen,

leider müssen wir Ihnen widersprechen, dass ITS-Reisen das Todes-Delfinarium Dolphin Bay am Hotel Atlantis The Palm nicht bewerben würde. Auf Ihrer (!) Internet-Seite heißt es unter der Hotelbeschreibung u.a.: "... oder gehen Sie im hoteleigenen Trainings- und Schutzzentrum mit Delfinen auf Tuchfühlung." Das ist nichts anderes, als eine Bewerbung des Delfinarium, daran dürfte kein Zweifel bestehen!

Auch wenn Sie darauf hinweisen, dass Sie (zusätzlich) unter Ihrer Partnermarke JAHN Reisen schreiben "In der Dolphin Bay kommen Sie Delphinen ganz nahe" ist das eine Bewerbung des Delfinariums. Ihre Argumentation ist etwas grotesk und wir würden empfehlen, um Ihre Glaubwürdigkeit nicht ganz in Frage zu stellen, bei den Fakten zu bleiben, selbst wenn ITS diese Bewerbung für andere Veranstalter einbezieht.

Dass Sie nach eigenen Worten "keine generelle Aussage gegen Delfinarien getroffen haben" ist tragisch genug, zumal z.B. keiner der großen deutschen Reiseveranstalter noch Delfinarien in der Türkei bewirbt, nachdem wir als Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) mit den Reiseveranstaltern entsprechende Vereinbarungen getroffen haben.

Auch scheinen Sie nicht informiert zu sein, dass keinesfalls, wie Sie schreiben, "die meisten Delfinschutz-Organisationen, bei Einhaltung bestimmter Grundregeln in Delfinarien durchaus auch ein Werkzeug zur Sensibilisierung der Menschen für die Schutzwürdigkeit der Tiere sehen". Da wäre es äußerst interessant, wenn Sie solche Delfinschutz-Organisationen hier benennen würden - wir kennen keine!

Wenn Sie jetzt ausdrücklich schreiben, dass Sie bei "belegten Fällen den Besuch von Delfinarien bewusst aus dem Programm nehmen, in vorliegendem Fall jedoch nicht", stellt sich für jeden (!) die Frage, ob der Beleg, dass im Dolphin Bay seit 2007 mdst. 10 Delfine verstorben sind und alle Meeressäuger aus einer der grausamsten Delfintreibjagden von den Solomon-Inseln stammen, nicht Beleg genug sind, dieses Delfinarium nicht mehr zu bewerben. Es leben inzwischen nur noch 18 von 28 Delfinen dort. Von der Treibjagd vor den Solomin-Inseln mit 200 gefangenen Tieren sind über 140 verstorben!!! Sie finden eine belegte genaue Recherche dazu auf unserer Interseite.

Wir möchten Sie höflich bitten, Ihre Entscheidung nochmals zu überdenken, weil Sie vielleicht über die tragischen Hintergründe in diesem Delfinarium nicht informiert waren. Auf unserer WDSF-Facebookseite werden wir ebenso wie in anstehenden Medienmitteilungen über die Entscheidungen aller betroffenen Reiseveranstalter berichten. FTI Touristik (GreenTravel und TourExpi berichteten bereits - s. unsere HP) und Schauinsland Reisen sind unserer Bitte bereits gefolgt und haben nach eigenen Angaben sämtliche Bewerbung des Todes-Delfinariums eingestellt. TUI hat einen Werbefilm auf YouTube für das Delfinarium entfernt und ebenso die Hotelbeschreibung.

Wir und tausende von facebook-Nutzern und Zeitungslesern sehen Ihrer Entscheidung mit großem Interesse entgegen.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Ortmüller
WDSF-Geschäftsführer

ITS schrieb dann nach dem WDSF-Schreiben und etlichen Protest-Beiträgen von Facebook-Nutzern am 26.04.2013:

"Hallo liebe Fans,

wir haben den Hinweis „...in der Dolphin Bay kommen Sie Delfinen ganz nah…“ auf der Jahn Reisen-Website gelöscht. Die technische Umsetzung erfolgt allerdings erst heute Nacht. Auf ITS.de haben wir kein eigenes Angebot für das Hotel Atlantis The Palm, sondern stellen dort Angebote anderer Veranstalter dar mit deren eigenen Hotelbeschreibungen, auf die wir keinen Einfluss haben. Wir wünschen euch ein schönes Wochenende! Beste Grüße von eurem ITS Facebook Team"

Anmerkung WDSF: Das Delfinarium wurde zu diesem Zeitpunkt unter der ITS-Internet-Hotelbeschreibung bzw. über ITS.de und Jahn Reisen weiterhin verlinkt. Es hieß dort nach wie vor (28.04.2013): "...gehen Sie im hoteleigenen Trainings- und Schutzzentrum mit Delfinen auf Tuchfühlung." Das Statement ist eine Verdummung der Facebook-Nutzer und der Reisegäste!