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30.03.2016 - Tierschützer in Hagen: Zoos sind Auslaufmodelle (Westfälischer Anzeiger

WDSF-Foto Delfinarium DuisburgGesetzlicher Bildungs- und Arterhaltungsauftrag der Zoos wird nicht erfüllt

(WDSF - akt. 2014) - Nach langen Jahren erfolgloser nicht nachhaltiger Zucht und mehr als 100 verstorbener Delfinen alleine in den Zoos in Duisburg und Nürnberg fordert das WDSF, dass die Delfinhaltung endlich aufgegeben wird. Seit 40 Jahren Zuchtbemühungen gibt es in Europa keinen einzigen Delfin, der in dritter Generation überlebt hat. Weitere Wild-Importe von Delfinen sind daher auf Dauer zu befürchten. WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Die Zeichen der Zeit stehen auf Schließung aller Delfinarien – sie sind Auslaufmodelle. Wir lehnen diese Anlagen ab, weil klar geworden ist, dass Zoos und Vergnügungsparks mit Delfinarien keinen Beitrag zur Arterhaltung von freilebenden Delfinpopulationen leisten können. Die Delfinart des Großen Tümmlers gilt als nicht gefährdet. Noch nie wurde überhaupt ein Delfin aus einem Delfinarium im Rahmen des von den Zoos und Aquarien gegründeten Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) wieder ausgewildert. Die wenigen gelungenen Nachzuchten und die Altbestände können nicht ausgewildert werden, weil sie in Gefangenschaft das natürliche Nahrungs-Jagdverhalten verlernt haben. Einen angeblichen Bildungsauftrag mit hunderten verstorbener Delfine zu erfüllen ist makaber und nicht mit der EU-Zoo-Richtlinie zu vereinbaren. Auch das Antrainieren von artfremden Verhalten wie dem Balancieren und Springen mit Bällen entspricht nicht dem Bildungsauftrag der Zoos. In erster Linie geht es den beiden verbleibenden Zoos mit Delfinarien in Deutschland darum, zahlende Besucher durch das Delfinarium-Angebot in die Anlagen zu locken." (s.a. Spiegel-online)

Besucherrückgänge aufgrund Zweifel an artgerechter Haltung

WDSF-Flyer

Aber auch bei den Zoo-Besuchern entstehen inzwischen durch die jahrelange Aufklärung des WDSF mit Richard O'Barry (Oscar für den Film "Die Bucht", Bambi-Preisträger und Ex-TV-"Flipper"-Trainer) und vielen WDSF-Helfern und anderen Tierschutz-Organisationen Vorbehalte gegen die Delfin-Gefangenschaft. Mehr als 150.000 Aufklärungs-Flyer haben WDSF-Helfer seit 2010 an jedem Wochenende an die Zoo-Besucher und Passanten in Duisburg verteilt. Laut WAZ beläuft sich der Besucherrückgang 2012 in Duisburg auf über 100.000 Gäste. Der Zoo führt dies auf das schechte Wetter zurück. Das Wetter sei in Duisburg aber meist nicht anders als in Münster, wo die Delfinhaltung im Frühjahr 2013 beendet wurde und die Besucherzahlen seit dem gestiegen sind, meint das WDSF. Das WDSF bezeichnet die Argumentation des Zoo Duisburg als Schutzbehauptung für fehlende Einsicht, da das Objekt Zoo aufgrund nicht artgerechter Haltungsbedingungen vieler Tiere inzwischen erhebliche Zweifel bei etlichen Besuchern an dem Bildungsauftrag aufkommen lässt. Aufgeklärte Kinder sind meist bestürzt über die Haltung in den relativ kleinen und engen Betonbecken und die beträchtliche Todesrate in Gefangenschaft.