Heute erhielt das WDSF folgende E-Mail des Inhabers des geplanten Hai-Aquariums. Damit wurde die Forderung unserer WDSF/ProWal-Kampagne erreicht - auch Dank vieler E-Mails an den Betreiber über das soziale Netzwerk Facebook (http://www.facebook.com/home.php#!/event.php?eid=181006968597347). Wir hatten einen weitangelegten Tourismus-Boykott gegenüber der Stadt Neuwied vorbereitet. Bei Facebook gab es dazu eine Online-Protestgruppe.

Rhein-Zeitung, 19.01.2011


Von: Fischzucht Weller [mailto:weller@fischzucht- aubach.de]
Gesendet: Montag, 17. Januar 2011 18:47
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Betreff: Projekt Haifischaquarium

Sehr geehrter Herr Ortmüller,

ich habe beschlossen, das Projekt zu ändern. Ich werden keinerlei Haie in das Aquarium setzen. Das Aquarium wird nun als großes Korallenriff gebaut.
Da ich unserem Kulturamt, vormittags den Besuch von Schulklassen zugesagt habe, um auf die Problematik der Haie aufmerksam zu machen, entschließe ich mich, dieses über einen entsprechenden Film zu tätigen.

Mit freundlichen Grüßen
B. Weller

Geplantes Hai-Aquarium mit Erlebnisgastronomie sorgt für Entsetzen bei Tierschützern! In Neuwied (Rheinlandpfalz) sollte ein Hai-Aquarium mit angeschlossenem Restaurant gebaut werden.

Fischzucht Weller: http://www.fischzucht-weller.de/html/presse.html

Foto: Markus Hein - Pixelio.de

Der Eigentümer der Anlage, Fischzüchter Burkhard Weller, hat für den Start drei Schwarzspitzen-Riffhaie gekauft (zwei weitere Haie sind vorgesehen) und gibt an, dass diese Tiere bei ihm auf dem Firmengelände in einer „natürlichen Umgebung“ gehalten werden sollen – und das „artgerecht“! Zudem gibt er an, dass er ein Haifreund sei und er Schulklassen einladen und diese über die Bedrohungen der Haiarten durch den Menschen aufmerksam machen möchte!

Bisher werden bei der Fischzucht Weller neben Forellen, Aalen und Hechten auch Störe in den kleinen Teichbecken gehalten! Weltweit gelten fast alle Störartigen laut IUCN als "endangered" oder "critical endangered" (http://www.iucnredlist.org/apps/redlist/search - potentiell gefährdet).

Da der Schwarzspitzen-Riffhai nicht frei im Meer umher schwimmt, sondern sich die meiste Zeit im Bereich von Korallenriffen, also in unmittelbarer Küstennähe, aufhalten, können sie verhältnismässig einfach - mit Netzen, Fallen und Speeren - erlegt werden. Die spät eintretende Geschlechtsreife, die geringe Wurfgrösse und die lange Tragzeit bewirken jedoch, dass ihre Nachzuchtrate gering ist und ihre Bestände somit schnell schwinden, wenn die Sterblichkeitsrate aufgrund menschlicher Einflüsse über das natürliche Maß ansteigt.

Aus diesen Gründen wurden der Graue Riffhai und der Schwarzspitzen-Riffhai im Jahr 2000 von der Hai-Spezialistengruppe der Weltnaturschutzunion (IUCN) als «fast gefährdet» eingestuft.
Ihre negative Bestandsentwicklung gibt also inzwischen offiziell zu Besorgnis Anlass (WWF - Conservation Stamp Collection  - http://www.markuskappeler.ch/tex/texs2/riffhaie.html - )

In Österreich starben bei der Bestückung eines ähnlichen Hai-Auariums im Jahr 2007 sechs dieser Schwarzspitzen-Riffhaie (http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzspitzen-Riffhai).

Die Tiere für Neuwied stammen nach Angaben des Fischzüchters Weller von dem Tierhändler De Jong in Holland - http://www.dejongmarinelife.nl/