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Bärbel Höhn im Interview mit dem Geschäftsführer des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) am 04.09.2014 auf dem Campus Symposium der Fachhochschule BiTS in Iserlohn

Bärbel Höhn im Interview mit Bärbel Höhn (WDSF-Foto)Bärbel Höhn war bis 2005 Umweltministerin in Nordrhein-Westfalen. Sie ist seit 15.01.2014 als Bundestagsabgeordnete Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Die Delfinjagd in Japan bezeichnet sie als grausam und es sei gut, dagegen zu protestieren. Politische Boykottmaßnahmen gegen Japan und die Färöer-Inseln hält sie mit entsprechender Unterstützung von Mehrheiten für möglich; ebenso gut begründete Boykottmaßnahmen durch NGO's.
Zur Beendigung der Delfinhaltung in Deutschland müsse in einem langen Weg (Anm.: aufgrund der politischen Verhältnisse) auf Bundesebene eine rechtliche Grundlage geschaffen werden, meint Höhn.
Das Problem sei derzeit, dass der zuständige Bundesminister von der CSU ist und aus Bayern kommt und sich gerade dort das zweite Delfinarium (in Nürnberg) befindet. Auf jeden Fall müsse das Säugetiergutachten zur Delfinhaltung nochmals überarbeitet werden, wie es kürzlich der NRW-Umweltminister Johannes Remmel in einem Brief an den CSU-Bundesminister gefordert hat.
Aus rechtlicher Sicht könne man nicht einfach eine Schließung des Delfinarium in Duisburg anordnen, aber der Duisburger Zoo müsse endlich seine Zahlen (Anm.: medizinische Berichte etc.) auf den Tisch legen, wie bereits mehrfach gefordert.
Am 17. Oktober 2014 findet die Hautpverhandlung über die Klage des Wal- und Delfinschutz-Forum gegen den Zoo Duisburg vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf statt, diese politisch geforderte Akteneinsicht zu gewähren.
Frau Höhn geht davon aus, dass der aktuelle Antrag der NRW-Piratenpartei im Landtag, die Delfinhaltung zu beenden, keine Mehrheit finden wird. Der Prozess zur Delfinarienschließung brauche einen langen Atem. Dieser Prozess sei jetzt aber durch Johannes Remmel angestoßen worden.
Am Ende würden Veränderungen allerdings im Wesentlichen von NGO's bzw. Tierschutzorganisationen bewirkt. Ohne diesen Druck würde sich in der Politik nichts bewegen, meint Bärbel Höhn.